05.10.2014, 10:45
Japan war im WW II eine der Seemächte mit den meisten Trägern. Inzwischen knüpft Japan an diese Tradition wieder an, wenngleich die Schiffe nicht als Flugzeugträger bezeichnet werden, sondern verschämt andere Namen erhalten.
Allerdings sollten wir nicht nur China, sondern auch dem ostasiatischen Rivalen entsprechende Aufmerksamkeit widmen. Einen aktuellen Anlass gibt es:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Allerdings sollten wir nicht nur China, sondern auch dem ostasiatischen Rivalen entsprechende Aufmerksamkeit widmen. Einen aktuellen Anlass gibt es:
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Zitat:Das bisher größte seit dem 2. Weltkrieg gebaute japanische Kriegsschiff, der „Hubschrauber-tragende Zerstörer “IZUMO, hat mit Erprobungen in See begonnen.ergänzend: <!-- m --><a class="postlink" href="http://globalaviationreport.com/2014/09/29/japan-puts-helicopter-carrier-izumo-on-sea-trials/">http://globalaviationreport.com/2014/09 ... ea-trials/</a><!-- m -->
Im Herbst 2009 hatte das Verteidigungsministerium den Bau von zwei „Hubschrauber-tragenden Zerstörern“ DDH-22 als Ersatz für die auszumusternden zwei Zerstörer der SHIRANE-Klasse beschlossen. IZUMO wurde im Mai 2012 bei der IHI United in Yokohama auf Kiel gelegt und lief nach nur etwas mehr als einem Jahr bereits vom Stapel. Noch einmal nur etwas mehr als ein Jahr später ist auch die Ausrüstung schon abgeschlossen. Der Neubau soll in den kommenden sechs Monaten in mehreren Zyklen ausgiebig erprobt und dann 2015 in Dienst gestellt werden, ein Schwesterschiff (noch kein Name) 2017 folgen.
Die DDH-22 sind in Japan umstritten. Wie schon bei den beiden Schiffen der HYUGA-Klasse haben auch die DDH-22 ein durchgehendes Flugdeck mit seitlichen Aufbauten („Insel“) und sind damit zumindest optisch als „Hubschrauberträger“ anzusprechen. Mit einer Verdrängung von 24.000 ts (248m) sind überdies noch deutlich größer als HYUGA und ISE (13.700 ts), bieten Platz für 9 -14 Hubschrauber sowie bis zu 400 zusätzlich zur Besatzung einzuschiffenden Soldaten samt 50 Fahrzeugen – und sind überdies die wohl weltweit ersten Zerstörer, zu deren offiziell genannten taktischen-/technischen Fähigkeiten auch der „Transport von Kampfpanzern“ gehört.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/JS_Izumo_(DDH-183">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... o_(DDH-183</a><!-- m -->)_just_after_her_launch.jpg
(Foto: Wikimedia)
All dies macht klar, dass sie de facto reinrassige, zur Unterstützung amphibischer Operationen geeignete Hubschrauberträger sind, auch wenn man diesen Begriff aus politischen Gründen in Japan offiziell noch immer meidet. Hubschrauberträger werden hier nicht nur von überzeugten Gegnern einer Wiederbewaffnung als „mögliche Vorstufe“ zu einem Flugzeugträger betrachtet, und deren Erwerb ist der japanischen Marine seit 1945 durch die Verfassung immer noch verboten. Schon die Beschaffung der ebenfalls als DDH bezeichneten, 2009 in Dienst gestellten HYUGA hatte für heftige innenpolitische Kontroversen gesorgt.
Als „größte nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan gebaute Kampfschiffe“ sind die Neubauten in ihren Abmessungen in etwa den früheren US-Flugzeugträgern der ESSEX-Klasse vergleichbar. Kritiker sehen in ihrem Bau den Versuch, „durch die Hintertür“ leichte Flugzeugträger zu beschaffen, auf denen prinzipiell auch Flugbetrieb mit senkrecht startenden und landenden Flugzeugen wie dem US Schwenkrotorflugzeug V-22 Osprey oder gar dem derzeit in den USA entwickelten Joint Strike Fighter F-35B Lightning-II (so das Flugdeck und die direkt darunter liegenden Räume denn den thermischen Belastungen gewachsen sind) möglich ist. Tatsächlich hat Japan offenbar auch bereits bis zu 17 Osprey in den USA bestellt, deren Lieferung noch in diesem Jahr beginnen soll.
Als Haupteinsatzauftrag der beiden DDH-22 wird U-Jagd und Minenabwehr genannt (mit den einzuschiffenden Hubschraubern). Daneben sollen die beiden Schiffe ebenso wie die zwei kleineren HYUGA vor allem auch die Möglichkeiten zur Durchführung von Friedenserhaltenden Operationen (unter einem UN-Mandat) und zu humanitärer Nothilfe nach Naturkatastrophen erweitern. Unter einem sich aktuell wandelnden Konzept werden die Schiffe aber sicher auch zentrale Funktionen bei der Verteidigung von (mit China umstrittenen) abgelegenen Inseln erhalten.