08.10.2014, 10:56
Onto schrieb:Das ist eine realistische Einschätzung und die EU ist nun mal der größte Wirtschaftsraum der Erde. Hat nichts mit Selbstüberschätzung zu tun.Doch, das hat mit Selbstüberschätzung zu tun. Der Eurofighter z.B. stammt aus der gleiche Dekade wie der Raptor. Der Unterschied könnte doch nicht grösser sein, hier besteht ein Klassenunterschied, den man in einem Kampf niemals auch nur ansatzweise kompensieren könnte.
Dieses Unternehmen ist technologisch nicht in der Lage, konkurrenzfähiges Kriegsgerät zu bauen. Hier im Forum feiert ihr ab, wenn EADS die Leistung von 15-20 Jährigen Modellen einstellt oder leicht übertrefft. Das ist eine grottenschlechte Leistung, bei dem Einsatz der finanziellen Mittel. EADS ist auf dem Militärsektor so innovativ wie eine Müllabfuhr.
Das System mit diesem unsinnigen Monopolanbieter EADS, der nur Techniknachvollzug und Zellenverfeinerung und sonst nichts Innovatives bietet, wird dir nie konkurrenzfähige Produkte bieten. Dazu ist der Antrieb zur Innovation wenn man es sowieso bauen darf, nicht gegeben. Wenn du andere schlagen musst, musst grundsätzlich über die Bücher, nicht einfach dein Spezialgebiet bewirtschaften (Zellenbauer). Ein Kampfflugzeug setzt sich heute aus so vielen wichtigen Komponenten zusammen, da ist die Aerodynamik/Zelle mit das Unwichtigste von allen und dort verlocht dieser Verein das meiste der Kohle.
Zitat:Ich sehe die EU als kostensparende Alternative bei der Beschaffung für die BW.Da ist ja nichts dagegen einzuwenden, aber du kannst die Forderungen gegenüber der Industrie (wo wie im Bericht erwähnt) niemals durchsetzen, wenn du beim nächsten Auftrag den Mist aus Arbeitsplatzgründen wieder dem Anbieter mit der schlechten Leistung überlassen musst. Der Bericht ist beim Kernproblem so lau formuliert, dass auch für die Zukunft nichts Gescheites entstehen kann.
Völlig lächerlich ist doch auch die Tatsache, dass der deutsche Staat Anteilseigner von EADS/Airbus ist. Wie kann man da ohne Interessenverflechtung entscheiden.
Zitat:Aber sicher nicht in der Art, wie man es jetzt praktiziert. Hier geht es um den Gedanken, die Stückzahlen zu erhöhen, da europaweit relativ einheitlich gekauft wird bzw. das Grundsystem einheitlich beschafft wird um somit Stückkosten zu senken.Sorry aber wenn es so abläuft wie bisher, werden sich die kleineren EU-Länder weiterhin auf dem US-Markt bedienen, weil man einfach mehr Leistung fürs Geld beziehen kann. Und die Geräte sind eben für Kriegseinsatz gebaut, werden nicht nach 10 Jahren erst so tauglich, dass man sie gebrauchen kann. Die Quartettdaten sind alle wunderbar optimiert, dank des fleissigen Zellenbauers (Prioritätenschwachsinn), nur tauglich ist die Ware nur bedingt (Gebrechen ohne Ende). Nur die Länder die grosse Teile der EADS/Airbus Produktion haben, werden mehrheitlich dort bestellen ... primär wegen den Arbeitsplätzen.
Zitat:Weniger Aufwand => schrumpfende Rüstungsindustrie, da man weniger Geld für die gleiche Leistung zahlen muss. (Obwohl die Frage ist, ob man den jetzigen Zustand als "Leistung" überhaupt betiteln kann)Es ist doch völlig simpel, erteile nicht jeden Auftrag dem gleichen Anbieter. Lieber weniger, dann kann er sich auf das konzentrieren und dort Kompetenz aufbauen. Das was man jetzt macht, ist Teilkompetenz in jedem Bereich aufbauen, ... selbstverständlich auf Kosten des Steuerzahlers. Für mich ist diese Firma völlig überfordert. Halbpatzig und viel zu teuer produzierte Güter, nicht weil man es nicht besser machen möchte. Die Leute sind einfach zu schlecht in der Entwicklung. Viel zu wenig breit abgestützt, die Kompetenz aus der Zivilfliegerei reicht einfach nicht.
Zitat:Was dem Bericht in vielen Hinsichten fehlt, ist das Kind beim Namen zu nennen und schonungslos zu belegen, wer nun wo welches Missmanagment veranstaltet hat.Wieso wohl? Weil man den Auftraggeber der Studie und den selber produzierten Monopolist schützen muss.
Zitat:Meiner Ansicht nach, wird sich erst grundlegendes ändern, wenn wirklicher Druck von Außen kommt. Soll heißen, die BW wirklich Leistung erbringen muss und man mit dem Rücken zur Wand steht.Die Truppe selber bekommt sicher viel zu wenig Geld für den Betrieb. Eine Aufstockung des Etats ist unumgänglich. Ich seh die Bundeswehr wirklich nicht als Hauptschuldigen, die macht das was halt im eingeschränkten Rahmen möglich ist. Man sieht ja was solche Kriegseinsätze leider kosten, das geht alles dem Unterhalt der Truppe ab, wenn man die Grösse der Armee stabil hält.
Von einem allenfalls aufgestockten Kuchen, fordert auch EADS mehr Anteil, damit sie den Rückstand auf die US-Firmen wettmachen können. Stell dir das mal vor, sie bekommen das Entwicklungsgeld, was in den USA an die Firmen Boeing, LM, General Atomics, Northrop Grumman und Sikorsky zusammen fliesst. Das kann's doch nicht sein. Wie stellst du dir das eigentlich vor, ohne konkurrierende Unternehmen.
So kann man doch keinen Druck auf die Industrie ausüben.
Zitat:Es fehlt ein klares definiertes Ziel und nur das (Kern-)Managment zu bemängeln wird wohl nicht reichen, es fehlt definitiv der Ansatz bezüglich Änderung der Unternehmenskultur, Personal und der Struktur.Ihr müsst euch von der Vorstellung trennen, dass ihr selbst immer bessere Produkte erzeugt. Wenn man das mal kapiert hat, kann in einigen Bereichen wieder günstig ab Stange kaufen. Bei uns ist das gleiche Problem, wir denken auch immer, alles was in der Schweiz produziert wird, ist besser. Was das aber für Folgen bezüglich P/L hat, darum kümmern sich die Hohlköpfe nicht.
Der grosse Hersteller soll sich auf wenige Produkte beschränken und die gut machen, in diese Richtung muss man arbeiten. Und Dassault und EADS müssen sich halt um einen europäischen Wettbewerb stellen.
@Quintus
Zitat:Wir sollten uns die nächsten Jahre nicht auf das Material, sondern auf die Menschen in der Armee konzentrieren, auf die innere Kultur, auf die sozialkulturelle Grundströmung in der BW, auf die Personalgewinnung und Personalentwicklung.Der Mensch ist nur motiviert, wenn er mit moderner und in genügender Anzahl verfügbarer Ausrüstung arbeiten kann. Man muss wieder das P/L bei der Beschaffung ins Zentrum rücken. Ziel muss es sein, den Betrieb mit einzukalkulieren, das was jetzt z.B. bei der F-35 auch dauernd für Hiobsbotschaften sorgt. Ja, es ist schmerzhaft, aber man muss die realen Preise für diese grossen Waffensysteme kennen. Dann wird man auch weniger (Exoten) von denen produzieren und sie universell einsetzbar machen.
Kein Material der Welt wird die Schwäche der BW als menschliche Organisation ausgleichen können!
Wenn man sich dazu durchgerungen hat, gibt es wenige (Typen) sehr teure grosse Waffensysteme, wo man den Preis auch über einen langen Zeitraum kennt und dann für den Rest der Armee, ein kalkulierbares Budget hat. Sprich auch Geld noch für die Infanterie übrig ist, damit man sie auch gut ausrüsten kann.