30.10.2014, 20:55
phantom schrieb:Wenn das so wäre würde Israel ja nicht Hightech-Waffen aus den USA.Israel kann unmöglich alle Bereiche selbst abdecken. Es ist seit jeher die Ausrichtung der israelischen Rüstung gewisse Kernbereiche selbst mit Top Lösungen abzudecken und den Rest dazuzukaufen.
Amerikanische Militärhilfe führt dazu, dass öfter in Amerika gekauft wird als eigentlich nötig.
phantom schrieb:Was bezeichnest du als institutionelles Wissen? Bei den anderen Punkten geb ich dir Recht, seh aber keinen Grund wieso das in den USA nicht auch vorhanden wäre. Im Gegenteil das Reservoir an klugen, bestausgebildeten, schlauen Köpfen an die 100x höher.Institutionelles Wissen ist hier der Erfahrungsschatz eines Unternehmens das seit Jahrzehnten nicht in die eigene Tasche wirtschaftet sondern dafür da ist die operativen Bedürfnisse der Streitkräfte maximal effektiv zu erfüllen – mit Angestellten und Führungskräften die direkt aus den Streitkräften kommen.
Effektiv heißt das, dass sich die Streitkräfte ihre Technik quasi selbst bauen.
Es ist nicht die Frage wo das Reservoir größer ist, sondern wer es besser anzapfen kann. Amerikanische Rüstungsschmieden wie LM konkurrieren um potentielle Bewerber mit einem riesigen zivilen High Tech Markt. Technisch versierte Menschen können sich orientieren wie immer sie wollen. Und oft ist das eben nicht die verkrustete Rüstungsindustrie sondern die zivile Startupszene.
In Israel ist die Rüstungsindustrie viel näher am Militär und an den Bildungseinrichtungen dran. Ein übergroßer Teil des staatlichen Forschungsbudgets geht an militärische R&D, entsprechend die Ausrichtung der technischen Universitäten in Israel. Hinzu kommt der Militärdienst mit dem man prinzipiell alle technisch versierten Menschen eines Jahrgangs erst mal in die Finger bekommt. Jahr für Jahr, seit Jahrzehnten in einer hochmotivierten, patriotischen Gesellschaft.
In der Industrie finden sie dann dort praktisch traumhafte Bedingungen vor in denen sie ihr Potential voll ausspielen können. Entsprechend ist das Ergebnis.
phantom schrieb:Das würde ich jederzeit bestreiten. LM hat auch Zugriff auf national erschaffene Technologie (z.B. die NASA). Die USA haben in allen Hightech-Bereichen in den letzten Jahrzehnten Pionierarbeit geleistet. Das Land hat einfach unglaublich gute Bedingungen für die Unternehmungsgründung und glänzt nicht zuletzt deshalb mit innovativen Ideen, die sie fast immer als erste auf den Markt bringen. Es ist nach wie vor das Land der Macher.Es ist keine Frage, dass die Industrien in den USA – mit viel Zeit, Geld und Humankapital – auf vielen verschiedenen Sektoren großartiges leisten und seit Jahrzehnten die Grenzen des Machbaren verschieben.
Das schließt jedoch nicht aus, dass ein anderer Strukturansatz auf Einzelgebieten auch mit weniger Aufwand gleichwertige oder bessere Ergebnisse erzielen kann. Israel schafft das mit seinen Rüstungsindustrien in manchen Bereichen. Sie hätten niemals die Ressourcen um komplette Pakete zu liefern können aber eben in manchen Einzelbereichen ohne Weiteres mithalten.
Und da dann besser, schneller und vor allem günstiger sein als der marktwirtschaftliche US Ansatz.
phantom schrieb:In den USA hast du keine grosse Bürokratie, in Relation zur Grösse sowieso nicht, das Land ist föderalistisch aufgebaut / viele Dinge können regional bestimmt werden. Hingegen in Europa brauchst du überspitzt formuliert, selbst zum Atmen eine Bescheinigung.Ich bezog das auf die Rüstungsindustrie, nicht auf das Land komplett. Es gibt dort kaum etwas Starreres als das militärische Beschaffungswesen.
phantom schrieb:? Rafael ist eine israelische Firma, nix RafaleZitat:Überspitzt formuliert, in Israel bauen sie halt bei Rafael mit einem Überschaubaren Entwicklerteam mit Durchschnittsalter unter 30 einen Jammer, schrauben das Ding an eine F-16 und schauen über dem Golan was sie damit anstellen können.Bitte, dann hätten sie ja bei den Franzosen bleiben können. Oder endlich mal alles selber bauen, auf etwas Bestehendem aufbauen und dann den dicken Max markieren, ist immer einfach.
Israel hat durchaus das technologische Knowhow selbst Jets zu bauen. Früher hat man das auch gemacht und für den Export geschieht es immernoch. Es fehlen aber die finanziellen Mittel um ein komplettes Zellenprojekt samt Triebwerk zu stemmen.
Zitat: Wegen den 2 Triebwerken? Die Chinesen haben keine derart schubstarken Triebwerke wie das der F-35. Und ja, F-22 und F-35 sind praktisch ident, die F-35 ist die vernünftige Variante eines Raptors. Ich seh durchs Band Bestätigung für die US-Entwürfe durch die Chinesen.Wenn man F-22 und F-35 als praktisch identisch sieht entdeckt man sicher überall Gemeinsamkeiten.
Zitat: Checkst du das nicht, ohne diese Militärhilfe könnte sich das gallische Dorf niemals diese Rüstungsentwicklungen leisten. Andere Staaten müssen schauen, dass sie für diese Kohle eine halbwegs sinnvolle Serie kaufen können. Die israelische Militärentwicklung, wird nur über den Umweg der Militärhilfe der USA möglich. Ohne dass die USA den halben militärischen Fuhrpark finanzieren würde, hätte Israel niemals eine halbwegs konkurrenzfähige Waffenindustrie.Das kann sein oder nicht sein. Der springende Punkt ist aber eben, dass sie nun mal eine sehr konkurrenzfähige Rüstungsindustrie haben, die Produkte anbieten kann die den US Lösungen mindestens in nichts nachstehen.
Zitat:Also, dann verlink mal deine Story mit dem offenen Sourcecode.Ich weiß nicht was du mit dem Sourcecode willst um die Leistung des Flugzeugs einzuschätzen.