11.11.2014, 23:48
1 Zu geringe Mannstoppwirkung der Feuerwaffe im Nahkampf - Deshalb Wechsel zu einer Sekundärwaffe
Ob eine Kugel einen Gegner kampfunfähig macht hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Das Kaliber ist dabei einer der kleinsten Anteile, andere Faktoren sind hier viel wesentlicher. Die Aussage, dass ein kleineres rasantes Kaliber weniger Mannstoppwirkung hat als ein größeres langsameres stimmt zudem nicht. Beispielsweise ist die Mannstoppwirkung der 5,56x45NATO in der Kurzdistanz besser als die einer 7,62x51NATO und es gibt viele weitere solche Beispiele. Zudem ist in Bezug auf die Mannstopwirkung stark zwischen Kurz- und Langwaffen und wiederum stark zwischen Pistolenmunition und Gewehrmuniton zu unterscheiden.
Viel wesentlicher als das Kaliber sind: 1 die Trefferlage 2 die Geschosskonstruktion 3 die temporäre Wundhöhle (die bei einer rasanteren Munition größer ist) 4 die Quantität der Treffer (viel Loch, viel Tot), 5 die Frage des Ausschußes aus dem Körper 6 der erzeugbare Blutverlust der schließlich zum Absinken des Blutdrucks im Hirn bis zur Bewusstlosigkeit führt
Um aber zum Kern zu kommen: die Wahrscheinlichkeit einen aus 3 m anstürmenden Gegner mit Schüssen zu stoppen, also kampfunfähig zu machen - ist wesentlich größer als die Wahrscheinlichkeit auf diese kurze Distanz noch zu einer "Nahkampf"waffe zu wechseln um mit dieser dann den Gegner zu stoppen. In der Zeit in der ich die Primärwaffe beiseite tue und eine Nahkampfwaffe ziehe hat der Gegner bei einer so kurzen Distanz mich in jedem Fall bereits erreicht und mit seiner Nahkampfwaffe getroffen bevor ich überhaupt meine einsatzbereit habe. Schießen ist bei einer Distanz von 3 m die absolut einzige Chance ! Ein Wechsel zu einer Sekundärwaffe erhöht die Wahrscheinlichkeit dass ich drauf gehe erheblich.
2 Magazin leer geschossen (oder Ladehemmung etc) und Gegner greift an
Dieser Spezialfall darf eigentlich nie eintreten. Zudem agiert man nicht alleine. Sollte die Waffe leer sein, muss man sofort so weit zurück (in eine Deckung) fallen lassen, dass ein Kamerad übernimmt. Natürlich kann es trotzdem theoretisch zu dieser Situation kommen, zwar nicht so sehr aufgrund eines leergeschossenen Magazins aber beispielsweise aufgrund einer Störung der Feuerwaffe (Ladehemmung etc) während man mit der Feuerwaffe den Nahkampfangriff abwehren will.
In diesem Fall wäre es erneut grundfalsch, auf eine "Nahkampf"waffe zu setzen. Bei der extrem kurzen Distanz von 3m wird man diese aber meist nicht einmal mehr ziehen können bevor der Gegner heran ist und einen Treffer in den eigenen Körper setzen kann. Dafür ist die Distanz zu kurz. Um noch eine Pistole etc überhaupt ziehen zu können braucht man eine größere Distanz!
Die einzige Chance auf eine Abwehr ist hier die mißbräuchliche Verwendung der Primärwaffe als Nahkampfwaffe, beispielsweise ein Stoß mit dem Mündungsfeuerdämpfer ins Gesicht des Gegners, kombiniert mit wuchtige Tritten mit den Stiefeln etc
Man könnte sich alternativ rückwärts zu Boden fallen lassen und mit den Füßen nach dem Gegner treten während man zugleich seine Pistole zieht. Diese Technik bringt den Torso und Hals/Kopfbereich sowie die Arme erstmal aus der Reichweite der Nahkampfwaffe des Gegners und kann unter Umständen den Zeitraum schaffen eine Pistole überhaupt ziehen zu können mit der man dann vom Boden aus weiter wirken kann.
3 Eigene Überfallaktionen in der Nahdistanz
Auch das ist ein sehr spezielles Szenario. Aber um mal darauf einzugehen: Schalldämpfer sollten eigentlich für jeden zur Verfügung stehen, insbesondere Maschinengewehre sollten für die Benutzung von Schalldämpfern ausgelegt sein und solche dafür vorhanden sein.
Die Idee aber einen Überfall um Leise zu sein mit Keule und Spaten durchzuführen ist gelinde gesagt abenteuerlich. Die Wahrscheinlichkeit dass ein solcher "lautloser" Nahkampfangriff mißlingt ist immens und dies selbst wenn man die Leute darauf schulen würde. Die Wahrscheinlichkeit dass der Gegner trotzdem schreit etc ist immens hoch und die Wahrscheinlichkeit dass der Gegner noch dazu kommt auf einen solchen eigenen Nahkampfangriff mit der Schußwaffe zu antworten ebenfalls. Das Ergebnis wäre die genau umgekehrte Situation: wir werden beim sinnlosen Versuch einen Nahkampfangriff durchzuführen erschossen.
4 Psychologische Wirkung von Nahkampfangriffen
Allen Märchen von Gurkhas auf den Falklands oder auch von den Briten im Bajonettangriff im Irak zum Trotz ist die psychologische Wirkung von massivem Feuer auf kurze Distanzen wesentlich heftiger als die von Klingenwaffen, Spaten etc mit denen vor einem rumgefuchtelt wird. Nichts beruhigt die eigenen Nerven so sehr wie massives Dauerfeuer (was ein primärer Grund für den immensen Munitionsverbrauch ist, meist wird ohne Ziel einfach nur geschossen um Stress damit zu kompensieren). Und umgekehrt ist nichts lähmender als massives Feuer eines schreiend auf kurze Distanz gegen einen vorstürmenden Gegners. Da kann kein Klappspaten im Ansatz mithalten.
Es gibt allerdings eine Ausnahmesituation davon: die Wirkung auf Zivilisten die unbewaffnet sind oder nur über übliche Mittel verfügen (Steine, Stöcke etc), Stichwort: Crowd Controll. Also die Beherrschung von Demonstrationen etc, hier können Nahkampfwaffen, insbesondere Bajonette eine gute Wirkung zeigen. Das Vorgehen und der Einsatz sind hier aber ein ganz anderer als in dem Szenario wie du es hier vorstellst.
5 Gewehrgranaten
Inzwischen gibt es sogar schon erste programmierbare Airburst-Gewehrgranaten, die könnten also durchaus genau so problemlos programmiert werden wie andere Granaten. Die "Durchschlagskraft" ist üblicherweise deutlich größer. Die Präzision von konventionellen Unterlaufgranatwerfern ist übrigens ziemlich bescheiden. Der primäre Unterschied wäre die effektive Reichweite. Begreift man aber Infanterie als eine Einheit welche primär im Nahkampf wirkt, und sieht man sich die realen Reichweiten in denen meistens gewirkt wird an, ist die effektive Reichweite von Gewehrgranaten völlig ausreichend.
Wenn man nun innerhalb von Gruppen und Zügen ultraleichte Kommando-Mörser mitführen würde, hätte man mit diesen erheblich mehr Möglichkeiten als mit einem Unterlaufgranatwerfer. Deshalb halte ich eine Kombination von Kommando-Mörsern und Gewehrgranaten für besser als eine von Unterlaufgranatwerfern und Granatmaschinenwaffen.
Ob eine Kugel einen Gegner kampfunfähig macht hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Das Kaliber ist dabei einer der kleinsten Anteile, andere Faktoren sind hier viel wesentlicher. Die Aussage, dass ein kleineres rasantes Kaliber weniger Mannstoppwirkung hat als ein größeres langsameres stimmt zudem nicht. Beispielsweise ist die Mannstoppwirkung der 5,56x45NATO in der Kurzdistanz besser als die einer 7,62x51NATO und es gibt viele weitere solche Beispiele. Zudem ist in Bezug auf die Mannstopwirkung stark zwischen Kurz- und Langwaffen und wiederum stark zwischen Pistolenmunition und Gewehrmuniton zu unterscheiden.
Viel wesentlicher als das Kaliber sind: 1 die Trefferlage 2 die Geschosskonstruktion 3 die temporäre Wundhöhle (die bei einer rasanteren Munition größer ist) 4 die Quantität der Treffer (viel Loch, viel Tot), 5 die Frage des Ausschußes aus dem Körper 6 der erzeugbare Blutverlust der schließlich zum Absinken des Blutdrucks im Hirn bis zur Bewusstlosigkeit führt
Um aber zum Kern zu kommen: die Wahrscheinlichkeit einen aus 3 m anstürmenden Gegner mit Schüssen zu stoppen, also kampfunfähig zu machen - ist wesentlich größer als die Wahrscheinlichkeit auf diese kurze Distanz noch zu einer "Nahkampf"waffe zu wechseln um mit dieser dann den Gegner zu stoppen. In der Zeit in der ich die Primärwaffe beiseite tue und eine Nahkampfwaffe ziehe hat der Gegner bei einer so kurzen Distanz mich in jedem Fall bereits erreicht und mit seiner Nahkampfwaffe getroffen bevor ich überhaupt meine einsatzbereit habe. Schießen ist bei einer Distanz von 3 m die absolut einzige Chance ! Ein Wechsel zu einer Sekundärwaffe erhöht die Wahrscheinlichkeit dass ich drauf gehe erheblich.
2 Magazin leer geschossen (oder Ladehemmung etc) und Gegner greift an
Dieser Spezialfall darf eigentlich nie eintreten. Zudem agiert man nicht alleine. Sollte die Waffe leer sein, muss man sofort so weit zurück (in eine Deckung) fallen lassen, dass ein Kamerad übernimmt. Natürlich kann es trotzdem theoretisch zu dieser Situation kommen, zwar nicht so sehr aufgrund eines leergeschossenen Magazins aber beispielsweise aufgrund einer Störung der Feuerwaffe (Ladehemmung etc) während man mit der Feuerwaffe den Nahkampfangriff abwehren will.
In diesem Fall wäre es erneut grundfalsch, auf eine "Nahkampf"waffe zu setzen. Bei der extrem kurzen Distanz von 3m wird man diese aber meist nicht einmal mehr ziehen können bevor der Gegner heran ist und einen Treffer in den eigenen Körper setzen kann. Dafür ist die Distanz zu kurz. Um noch eine Pistole etc überhaupt ziehen zu können braucht man eine größere Distanz!
Die einzige Chance auf eine Abwehr ist hier die mißbräuchliche Verwendung der Primärwaffe als Nahkampfwaffe, beispielsweise ein Stoß mit dem Mündungsfeuerdämpfer ins Gesicht des Gegners, kombiniert mit wuchtige Tritten mit den Stiefeln etc
Man könnte sich alternativ rückwärts zu Boden fallen lassen und mit den Füßen nach dem Gegner treten während man zugleich seine Pistole zieht. Diese Technik bringt den Torso und Hals/Kopfbereich sowie die Arme erstmal aus der Reichweite der Nahkampfwaffe des Gegners und kann unter Umständen den Zeitraum schaffen eine Pistole überhaupt ziehen zu können mit der man dann vom Boden aus weiter wirken kann.
3 Eigene Überfallaktionen in der Nahdistanz
Auch das ist ein sehr spezielles Szenario. Aber um mal darauf einzugehen: Schalldämpfer sollten eigentlich für jeden zur Verfügung stehen, insbesondere Maschinengewehre sollten für die Benutzung von Schalldämpfern ausgelegt sein und solche dafür vorhanden sein.
Die Idee aber einen Überfall um Leise zu sein mit Keule und Spaten durchzuführen ist gelinde gesagt abenteuerlich. Die Wahrscheinlichkeit dass ein solcher "lautloser" Nahkampfangriff mißlingt ist immens und dies selbst wenn man die Leute darauf schulen würde. Die Wahrscheinlichkeit dass der Gegner trotzdem schreit etc ist immens hoch und die Wahrscheinlichkeit dass der Gegner noch dazu kommt auf einen solchen eigenen Nahkampfangriff mit der Schußwaffe zu antworten ebenfalls. Das Ergebnis wäre die genau umgekehrte Situation: wir werden beim sinnlosen Versuch einen Nahkampfangriff durchzuführen erschossen.
4 Psychologische Wirkung von Nahkampfangriffen
Allen Märchen von Gurkhas auf den Falklands oder auch von den Briten im Bajonettangriff im Irak zum Trotz ist die psychologische Wirkung von massivem Feuer auf kurze Distanzen wesentlich heftiger als die von Klingenwaffen, Spaten etc mit denen vor einem rumgefuchtelt wird. Nichts beruhigt die eigenen Nerven so sehr wie massives Dauerfeuer (was ein primärer Grund für den immensen Munitionsverbrauch ist, meist wird ohne Ziel einfach nur geschossen um Stress damit zu kompensieren). Und umgekehrt ist nichts lähmender als massives Feuer eines schreiend auf kurze Distanz gegen einen vorstürmenden Gegners. Da kann kein Klappspaten im Ansatz mithalten.
Es gibt allerdings eine Ausnahmesituation davon: die Wirkung auf Zivilisten die unbewaffnet sind oder nur über übliche Mittel verfügen (Steine, Stöcke etc), Stichwort: Crowd Controll. Also die Beherrschung von Demonstrationen etc, hier können Nahkampfwaffen, insbesondere Bajonette eine gute Wirkung zeigen. Das Vorgehen und der Einsatz sind hier aber ein ganz anderer als in dem Szenario wie du es hier vorstellst.
5 Gewehrgranaten
Inzwischen gibt es sogar schon erste programmierbare Airburst-Gewehrgranaten, die könnten also durchaus genau so problemlos programmiert werden wie andere Granaten. Die "Durchschlagskraft" ist üblicherweise deutlich größer. Die Präzision von konventionellen Unterlaufgranatwerfern ist übrigens ziemlich bescheiden. Der primäre Unterschied wäre die effektive Reichweite. Begreift man aber Infanterie als eine Einheit welche primär im Nahkampf wirkt, und sieht man sich die realen Reichweiten in denen meistens gewirkt wird an, ist die effektive Reichweite von Gewehrgranaten völlig ausreichend.
Wenn man nun innerhalb von Gruppen und Zügen ultraleichte Kommando-Mörser mitführen würde, hätte man mit diesen erheblich mehr Möglichkeiten als mit einem Unterlaufgranatwerfer. Deshalb halte ich eine Kombination von Kommando-Mörsern und Gewehrgranaten für besser als eine von Unterlaufgranatwerfern und Granatmaschinenwaffen.