(Luft) Saab Gripen
phantom schrieb:
Erich schrieb:da möchte ich doch widersprechen.
In dem von Dir geschilderten Fall lassen sich einzelne Komponenten wesentlich leichter ersetzen als ein gesamtes Flugzeug.
Wenn z.B. die Versorgung mit Ersatzteilen für Triebwerke unterbunden wird, dann ist es wesentlich leichter, auf andere Triebwerke umzurüsten - als ein komplettes Fighter-System zu ersetzen.
Es geht nicht drum ob etwas generell zu ersetzen wäre. Es geht drum, wie du an Ersatzteile kommst, wenn du dich mit einer Herstellernation verkracht hast. Und je mehr verschiedene Nationen an einem Flugzeug beteiligt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Flugzeug nicht mehr fliegen kann. Die Wahrscheinlichkeit steigt einfach, dass du mit einer dieser Nationen dich in Streitereien verwickelst.

Angenommen das Flugzeug kommt aus Schweden, hat aber Komponenten aus Deutschland, Frankreich und Italien. Europa zerstreitet sich und du kommst mit einer der vier Nationen nicht mehr aus. Dann ist die Wahrscheinlichkeit 4x höher, dass dein Jet am Boden bleibt, als das bei einer Nation (z.B. USA) der Fall wäre.
nein,
angenommen, das Flugzeug kommt komplett aus den USA - dann kannst Du die Kisten verschrotten, wenn die USA ein Embargo verhängen;
angenommen, das Triebwerk kommt aus den USA (das RM12 ist von Volvo Aero weiter entwickelt aus der Lizenz der F404 der F-18 Hornet) - dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Du das Triebwerk aus den USA durch ein zumindest gleichwertiges ersetzen kannst.
Ähnlich ist es mit anderen austauschbaren Komponenten - Radar z.B.; das AESA-Radar ES-05 Raven von Selex Galileo ist nicht das einzige AESA-Radar auf dem Markt.

Der Ausfall eines Lieferanten (mit dem man sich verkracht) führt also nicht zum totalen Systemausfall. Je mehr Lieferanten dabei sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass man das Produkt eines einzelnen Lieferanten problemlos ersetzen kann. Gerade weil man eben nicht von einem Monopolisten abhängig und damit erpressbar ist.
Zitat:...
Zitat:
Zitat:Nach meiner Kenntnis erhält z.B. Brasilien sämtliche Informationen einschließlich der Software-Codes von Saab, so dass Brasilien mit der Erfüllung des gesamten Vertragspaketes nicht nur in der Lage ist, sämtliche Ersatzteile selbst zu produzieren, sondern auch noch befähigt, das Flugzeug weiter zu entwickeln und mit eigener Technologie zu verbessern.
Software-Codes bekommst du nur Ware die auf dem Markt nicht gefragt ist / sprich einen technischen Rückstand hat. als Technologie-Leader gibt man nie den Sourcecode raus, das wäre ja verrückt. Dann schenkst du ja deine Vorteile gratis her. Source abgeben ist Eingeständnis der Schwäche.
....
nicht zwingend. Es ist zuerst einmal eine Frage des Preises. Und wenn sich Schweden damit den gesamten südamerikanischen Markt (und weitere z.B. afrikanische Länder) erschließt, schon, weil Brasilien deutlich günstiger produzieren kann, dann kann man über Lizenzgebühren weiterhin gut Geld verdienen. Möglicherweise - wahrscheinlich sogar - mehr, als wenn man sich mit einzelnen Exportaufträgen dahinschleppt - 26 Südafrika, 12 Thailand .... die gemieteten für Ungarn und Tschechien zähl ich da nicht als Exportauftrag.
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