ISIS und Co.
Erich schrieb:inzwischen wird die innerarabische Koalition gegen ISIS immer größer. Auch Ägypten soll aktiv gegen ISIS eingreifen. Das erscheint auch logisch, denn die Macht der jeweiligen Regierungen wird durch eine Ausbreitung von ISIS bedroht. Im Endeffekt könnte die Koalition gegen ISIS den gleichen Effekt haben, wie seinerzeit die Koalition gegen Israel - die "Panarabische Idee" war nie so stark wie in der Opposition gegen die Israelis.

Die Opposition gegen ISIS ist ja nicht authentisch, sondern dosierend. Ähnlich wie beim Kochen. Wenn man es mit dem Salz ein wenig zu gut gemeint hat, wirft man ein bischen Zucker hinterher und hofft, dass es dann mehr ganz nicht so schlimm schmeckt. Niemand aus dieser Koalition will ISIS oder Al Kaida vollständig beseitigen!

Wenn Nusrah und ISIS nicht massive vor allem auch staatliche Unterstützung erfahren hätten wären sie niemals soweit gekommen. Es handelt(e) sich bei diesen Gruppierungen um Proxis von Staaten welche nun vorgaukeln Teil einer Anti-Terroristischen (Anti-ISIS) Koalition zu sein. Zu dieser "Anti-ISIS Koalition" gehören Staaten wie Katar, Saudi Arabien, Türkei und Jordanien über deren mehr oder weniger enge Verbindungen zu exakten diesen militanten Salafisten hinreichend viel bekannt ist.

Ohne diese Staaten hätte es Al Nusrah und ISIS in dieser Ausprägung gar nicht gegeben. Und wir reden hier eigentlich nicht nur von der Levante, sondern auch von Pakistan/Afghanistan, Mali, Somalia, Nigeria und Co.. Die Tentakeln reichen bis dorthin. Diese Tentakeln sind außenpolitisches Instrument dieser Staaten, die man in den USA nicht erst seit der Anti-ISIS Koalition als wichtige Verbündete im Kampf GEGEN den Terror bezeichnet. Das ist ein Witz. Ein einziger Witz.

Ziel ist doch am Ende nicht die Bekämpfung dieser Gruppen ansich, sondern vielmehr den möglichen Kollateralschaden von sich selbst abzuwenden. Und genau das wird den Regimen (hoffentlich) nicht gelingen. Diese Regime werden sich in jedem Fall selbst und ihre staatliche Integrität zunehmend in Gefahr bringen. Siehe Türkei, siehe Jordanien, siehe Saudi Arabien.

Die Gräben unter den arabischen Führern sind darüber hinaus derart tief, dass es vollkommen ausgeschlossen ist, dass Katar die Probleme Saudi Arabiens löst, geschweige denn dass einer von denen die Probleme Syriens löst.
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