22.02.2015, 22:06
parabellum:
Zweifelsohne sind meine Ansichten zu diesem Bereich radikal und widersprechen dem in Deutschland (und auch anderen Ländern) dazu vorherrschendem Denken. Wir werden daher in diesem Punkt uns nie auch nur ansatzweise annähern können.
Nehmen wir mal nur diesen Begriff: Fürsorgepflicht. Wann immer ich mit diesem Wort konfrontiert wurde, hatte das ganze üble heuchlerische Hintergründe und ganz andere Zielsetzungen. Es ging nie um das Wohl der Soldaten! Der Begriff wurde so oft missbraucht in einer Art und Weise die im Endeffekt ins Gegenteil dessen verkehrt wurde was er eigentlich bezeichnet.
Fürsorgepflicht. Ein hübsch ziviles Wort aber in der Bundeswehr eine reine Worthülse. Die Führung der BW und ein Gros der Offiziere schert sich in Wahrheit einen Dreck um die einfachen Soldaten/Untergebenen. Dafür könnte ich jetzt endlose Anekdoten anführen aber um es abzukürzen:
Bei zu vielen Offizieren zählt in Wahrheit nur die eigene Karriere und die Folge ist rückgratloses Schauspielertum.
Wenn ich könnte, würde ich dieses Wort Fürsorgepflicht völlig aus dem militärischen Sprachgebrauch streichen. Wir sollten es ersetzen durch: Treue.
Ein einfaches Wort mit einer viel tiefer gehenden Implikation.
Aber was hat das alles nun mit der Frage zu tun wie die BW sein sollte oder könnte? Vor allem anderen bin ich inzwischen der tiefen Überzeugung, dass die militärische Kultur der Bundeswehr geändert werden muss. Dazu gehört ein ganzheitlicher Ansatz, um diese Änderung auch nachhaltig implementieren zu können.
Um das überhaupt zu können, ist aber auch eine gewisse Zeitlang Ruhe vor zu viel Veränderungen nötig. Die ständige Transformation muss zumindest einige Zeit aussetzen, eine gewisse Struktur eingenommen werden (auch wenn diese schlecht sein sollte) und die Armee muss zur Ruhe kommen.
Todkranke scheucht man ja auch nicht sinnlos im Kreis herum und Bewegung nur um der Bewegung willen zeigt keine Leistungsbereitschaft sondern verhindert lediglich eine Besserung des Gesundheitszustandes dieser Armee.
Echter ernsthafter Krieg ist allerdings ein von dieser Vollversicherungs-Mentalität stark abweichendes Geschehen und eine Ausbildung die keine Risiken beinhaltet bereitet meiner Überzeugung nach nicht ausreichend auf den echten Krieg vor.
Es hat schon seinen Grund, warum heutzutage im Bereich des Bodenkrieges zunehmend nur noch Sondereinheiten überhaupt ernsthaft kriegsfähig sind. Diese sind aber quantitativ zu schwach.
Es ist gerade eben die Wie ist das versichert? Mentalität der Deutschen, welche ich beklage und welche in einem echten Krieg in die Niederlage führt. Krieg ist ein unfassbar komplexes dynamisches Geschehen. In einem solchen führt selbst der Versuch die ganze Zeit nur das geringstmögliche Risiko zu fahren in die Vernichtung weil er der Natur des Krieges selbst zuwieder läuft.
Das war aber nicht immer die Doktrin. Man hat erst begonnen das so zu handhaben, nachdem viele RSTA Bataillone ihre Kampfunfähigkeit bewiesen hatten und man sie zunehmend anders gar nicht mehr einsetzen konnte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ausa.org/sitecollectiondocuments/ilw%20web-exclusivepubs/land%20warfare%20papers/lwp_53.pdf">http://www.ausa.org/sitecollectiondocum ... lwp_53.pdf</a><!-- m -->
Zweifelsohne sind meine Ansichten zu diesem Bereich radikal und widersprechen dem in Deutschland (und auch anderen Ländern) dazu vorherrschendem Denken. Wir werden daher in diesem Punkt uns nie auch nur ansatzweise annähern können.
Nehmen wir mal nur diesen Begriff: Fürsorgepflicht. Wann immer ich mit diesem Wort konfrontiert wurde, hatte das ganze üble heuchlerische Hintergründe und ganz andere Zielsetzungen. Es ging nie um das Wohl der Soldaten! Der Begriff wurde so oft missbraucht in einer Art und Weise die im Endeffekt ins Gegenteil dessen verkehrt wurde was er eigentlich bezeichnet.
Fürsorgepflicht. Ein hübsch ziviles Wort aber in der Bundeswehr eine reine Worthülse. Die Führung der BW und ein Gros der Offiziere schert sich in Wahrheit einen Dreck um die einfachen Soldaten/Untergebenen. Dafür könnte ich jetzt endlose Anekdoten anführen aber um es abzukürzen:
Bei zu vielen Offizieren zählt in Wahrheit nur die eigene Karriere und die Folge ist rückgratloses Schauspielertum.
Wenn ich könnte, würde ich dieses Wort Fürsorgepflicht völlig aus dem militärischen Sprachgebrauch streichen. Wir sollten es ersetzen durch: Treue.
Ein einfaches Wort mit einer viel tiefer gehenden Implikation.
Aber was hat das alles nun mit der Frage zu tun wie die BW sein sollte oder könnte? Vor allem anderen bin ich inzwischen der tiefen Überzeugung, dass die militärische Kultur der Bundeswehr geändert werden muss. Dazu gehört ein ganzheitlicher Ansatz, um diese Änderung auch nachhaltig implementieren zu können.
Um das überhaupt zu können, ist aber auch eine gewisse Zeitlang Ruhe vor zu viel Veränderungen nötig. Die ständige Transformation muss zumindest einige Zeit aussetzen, eine gewisse Struktur eingenommen werden (auch wenn diese schlecht sein sollte) und die Armee muss zur Ruhe kommen.
Todkranke scheucht man ja auch nicht sinnlos im Kreis herum und Bewegung nur um der Bewegung willen zeigt keine Leistungsbereitschaft sondern verhindert lediglich eine Besserung des Gesundheitszustandes dieser Armee.
Zitat:Das heißt, dass man nicht einfach mal eine Ausbildungsmaßnahme durchzieht, wie sie einem gerade passt, sondern eben auch Gefahren bewertet, gegenüber dem Ausbildungsziel/Ausbildungserfolg/Nutzen abwägt und so gut es geht versucht die Gefahren auszuschließen. Dazu gehören auch Überlegungen wie man das Ausbildungsziel durch weniger gefährliche Maßnahmen erreichen kann.
Echter ernsthafter Krieg ist allerdings ein von dieser Vollversicherungs-Mentalität stark abweichendes Geschehen und eine Ausbildung die keine Risiken beinhaltet bereitet meiner Überzeugung nach nicht ausreichend auf den echten Krieg vor.
Es hat schon seinen Grund, warum heutzutage im Bereich des Bodenkrieges zunehmend nur noch Sondereinheiten überhaupt ernsthaft kriegsfähig sind. Diese sind aber quantitativ zu schwach.
Es ist gerade eben die Wie ist das versichert? Mentalität der Deutschen, welche ich beklage und welche in einem echten Krieg in die Niederlage führt. Krieg ist ein unfassbar komplexes dynamisches Geschehen. In einem solchen führt selbst der Versuch die ganze Zeit nur das geringstmögliche Risiko zu fahren in die Vernichtung weil er der Natur des Krieges selbst zuwieder läuft.
Zitat:Da muss man aber auch beachten, dass nach US-Doktrin Sicherungs- und economy-of-force-Aufträge typischerweise von den Aufklärungskräften durchgeführt werden.
Das war aber nicht immer die Doktrin. Man hat erst begonnen das so zu handhaben, nachdem viele RSTA Bataillone ihre Kampfunfähigkeit bewiesen hatten und man sie zunehmend anders gar nicht mehr einsetzen konnte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ausa.org/sitecollectiondocuments/ilw%20web-exclusivepubs/land%20warfare%20papers/lwp_53.pdf">http://www.ausa.org/sitecollectiondocum ... lwp_53.pdf</a><!-- m -->