Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
Nelson:

Ich bin ein sehr großer Freund von Raketenartillerie und habe diese in diversen TOE die ich aus Spaß mal aufgestellt habe sogar noch weiter unten eingezogen als die Rohrartillerie, also als Brigade-Artillerie. Insbesondere wegen der immensen Leistung in der Panzerabwehr (Raketen wie Panzerminen) und mit der langfristigen Perspektive das gleiche System auch zur Luftabwehr verwenden zu können (Mulitstarter-Konzept).

Bei Raketenartillerie geht es aber weniger um langandauernde intensive Feuerunterstützung sondern eine Verstärkung der Panzerabwehr, kurze heftige Feuerschläge und langfristig vielleicht sogar eine Verdichtung der Luftabwehr.

Während ich Rohrartillerie im Kaliber 155mm gerade eben nicht in den Brigaden vorsehen würde, sondern als Divisionstruppe darüber (wenn auch deutlich verstärkt im Vergleich zu jetzt). Das hat vor allem auch logistische Gründe wenn man eine längere Feuerunterstützung mit Artillerie leisten will.

Ein Gros des Nachschubbedarfs innerhalb einer Division in einem ernsthaften Krieg ist Artilleriemunition und das meiste davon wird mit Rohrartillerie heraus gehaut. Rohrartillerie in den Brigaden führt zu einer Verlangsamung derselben (Gewicht, Geländegängigkeit, Nachschubbedarf usw). Zudem ist die Reichweite von Rohrartillerie heute so hoch, dass sie Brigaden auch dann unterstützen kann, wenn sie nicht in diesen eingebunden ist sondern als Divisionstruppe im rückwärtigen Raum folgt.

Warum also nicht mehr MARS anstelle von DONAR?

Weil für massives Artilleriefeuer über längere Zeit, also für eine größere Ausdauer im Feuer Rohrartillerie besser ist, insbesondere aufgrund der neuen Munitionssorten welche eine immense Präzision auch auf extreme Entfernungen ermöglicht (Vulcano). Raketenartillerie wie MARS fehlt die Ausdauer im Feuer und die Kosten und der logistische Aufwand bei längerem Feuer sind höher als bei Rohrartillerie. Abgesehen von Sonderverwendungen wie ATACMS ist die wahre und eigentliche Stärke des MARS Systems der massive Artillerieschlag gegen feindliche Panzer (Musterbeispiel BAT Munition), das Legen von Sperren (Panzerminen) und kurze maximal heftige Schläge um den Schock zu erhöhen wenn die eigenen Kampfpanzer in diese hinein angreifen (Schockangriff).

Die Zielsetzung der Rohrartillerie auf DONAR wäre dem gegenüber weniger spezialisiert und würde mehr auf alle Aufträge der Artillerie in einer Generalisten rolle hin zielen und dies zu einem möglichst geringen Preis.

Warum DONAR und nicht die PzH2000? Weil das DONAR System günstiger ist, leichter, geländegängiger, leichter strategisch verlegt werden kann und die gleiche Plattform wie der Schützenpanzer verwenden würde (wenn man ASCOD anstelle des PUMA vorsehen würde).

Zitat:Für die Gebirgsjäger brauchen wir die M777 nicht unbedingt, sondern eher ein echtes zerlegbares Gebirgsgeschütz,

Bei der M777 geht es nicht darum, eine Art Gebirgsgeschütz zu haben (den das ist die M777 eben nicht) sondern darum, eine möglichst kostengünstige und möglichst leichte 155mm Artillerie für Auslandseinsätze in Dritte Welt Ländern zu haben um dort asymmetrische Konflikte ohne die Verlegung von Panzerhaubitzen etc bestreiten zu können und dies zu maximal geringen Kosten.

Die M777 zielt also nicht auf den "Gebirgskampf" ab, sondern auf den asymmetrischen Konflikt am oder unterhalb des militärischen Horizontes um im diesen Kosten und logistische Anforderungen zu sparen.

Sie den Gebirgsjägern zuzuordnen dient ebenfalls nicht dem Gebirgskampf sondern eben dem asymmetrischem Konflikt in Dritte Welt Ländern mit schlechter Infrastruktur und Gegnern die maximal als Terroristen/Partisanen agieren.

Hier ist die Zielsetzung vor allem anderen auch, die Artillerie "näher" an den Feind heran positionieren zu können, um die Zeitverzögerung zwischen der Aufklärung des Gegners und dessen Bekämpfung durch die Streitkräftegemeinsame Feuerunterstützung zu reduzieren. Es geht also um eine bessere Nutzung des geringen Zeitfensters das man zur Bekämpfung hat und dass eine weiter weg stehende SFL/Panzerartillerie eventuell nicht nutzen kann.

Zitat:sondern eher ein echtes zerlegbares Gebirgsgeschütz, welches nicht mit nem Hubschrauber bis ins nächste Tal, sondern per Muli oder per Pedes auf den Gipfel gebracht werden kann. Das kann man den Fallschirmjägern dann auch mitgeben, falls wir wirklich mal ernsthaft irgendwo rein müssen, ohne das wer anderes vorher 4 Wochen Bombenkrieg gespielt hat

Diese Rolle nehmen heute 120mm Mörser wahr. Statt einem "Gebirgsgeschütz" sollte man eine ultraleichte Variante eines 120mm Mörsers beschaffen. Durch die Verwendung von Titan, Karbon usw könnte man das Gewicht eines solchen Mörsers immens drücken und vermutlich leicht unter 100 kg bringen.

Aber bereits heute wiegt ein K6 Mörser insgesamt nur noch 145 kg und ist damit zerlegt bereits zur Fuß transportierbar.


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Ausrichtung Deutsche Marine - von 26er - 26.06.2020, 09:13
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