Leichte Infanterie
#48
Schneemann:

Zitat: Da ich nie im "Einsatz" war, kann ich nicht beurteilen, ob man unter kriegsmäßigen Bedingungen indessen so arg viel mehr Munition mit sich führen bzw. brauchen würde, aber ich denke eher nicht.

Es gab selbst in Afghanistan reihenweise Gefechte wo mehr als 5 Magazine leer geschossen wurden. Einzelfallweise haben Schützen sogar im Laufe von mehreren Stunden welche der Kampf andauerte 10 Magazine oder noch mehr leer geschossen und hatten eben nicht die Möglichkeit Mun vom "Mutterschiff" oder einem Versorgungspunkt oder anderen Einheiten etc nachzuholen.

Meiner Ansicht nach sind daher 11 Magazine (1 in der Waffe und 10 am Mann) das Minimum was man in einen echten Kampfeinsatz mitführen sollte.

Zitat: ich kann mich gut erinnern, dass wir (Stubenbelegung von 7 Mann) mit sieben G36, einem MG3 und einer Panzerfaust sowie Munition und Funkgeräten und "wichtigem Geraffel" (Verbandsmaterial, ABC-Schutz etc.) schon alleine genug tragen mussten (subjektiv), selbst bei kleineren Märschen! Und dies wohlgemerkt ohne Schutzwesten, wie sie in Einsatzländern fast immer getragen werden, und ohne vollgepackte Rucksäcke. Inwieweit man hier also noch zusätzliche Feuerkraft samt Munition hätte "unterbringen" sollen - ohne dass wir wie die Schildkröten daherkriechen -, entzieht sich meiner Vorstellung.

Indem man beispielsweise jedem in der Gruppe ein Sturmgewehr mit höherer Feuerkraft mitgibt und dafür wiederum auf das MMG als Waffe in der Gruppe verzichtet. Indem man dann darüber hinaus Gewehrgranaten in einem Köcher mitführt. Und anstelle einer Panzerfaust 3 einen ultraleichten schallgedämpften Kommandomörser mitführt wobei jeder Soldat der Gruppe im Sturmgepäck ein paar Schuß dafür mitführt.

Gewicht eurer Bewaffnung (mit 3 Gurten zu je 100 Schuß für das MG 3 und 90 Schuß je G36 und 1 PzF-3) ca 65 bis 70 kg. Gewicht der von mir skizzierten Bewaffnung (mit gleicher Anzahl Schuß für die Kugelwaffen, 1 Kommando-Mörser mit 14 Schuß und 14 Gewehrgranaten) ca 60 bis 65 kg.

Also 5 kg für die Gruppe weniger und dies bei deutlich größerer Feuerkraft und höherer Ausdauer im Feuer was die Unterstützungswaffen angeht sowie größerer Beweglichkeit der Gruppe insgesamt und einem deutlich höheren Nahkampfwert.

ca 70 kg auf 7 Mann macht ca 10 kg pro Mann, auch das ist in Wahrheit noch völlig unproblematisch und könnte leicht gesteigert werden. Aber hier ist zu bedenken, dass sich das Gewicht stark in der Panzerfaust 3 (12 bis 15 kg) und dem MG3 (ungeladen 11,5 kg, mit Gurt ca 14 bis 15kg) konzentriert und hier von den ca 70 kg bis zu 30 kg in nur zwei Waffen auftreten. Demgegenüber verteilt sich bei mir die Belastung viel mehr auf die Soldaten. Und eine Gruppe ist immer nur so beweglich bzw schnell wie ihr schwächstes Glied.

Trotz 5 kg weniger Gewicht habe ich zudem 28 Schuß HE/Splitter während es bei dir 1 Schuß HE/Splitter ist. Selbst wenn man die größere Flächenwirkung des einen Schuß hernimmt, decke ich trotzdem deutlich mehr Fläche und dies mehrmals hintereinander ein. Zudem ist die von mir skizzierte Bewaffnung für die Bekämpfung dessen was der eigentliche Gegner von Infanterie ist viel besser geeignet: nämlich für die Bekämpfung feindlicher Infanteristen. Und ich kann mit dem Mörser sogar aus voller Deckung heraus wirken, also NLOS während jede Waffe bei dir Flachfeuer schießt was eventuell nicht immer möglich ist. Zudem kann ich hinter Deckungen wirken und dies kostengünstig und ohne Verwendung von Airburst oder ähnlichem. Diese Fähigkeit bildet die Bewaffnung bei dir noch gar nicht ab und Granatpistolen, Unterlaufgranatwerfer usw müsstest du bei deiner Bewaffnung noch dazu nehmen was das Gewicht noch mehr steigern würde.

Aufgrund der Verteilung der Feuerkraft in der Gruppe wie ich sie konzipiere hat diese zudem keinen Schwerpunkt. Der Ausfall oder das Niederhalten eines der Gruppenmitglieder reduziert die Gesamtfeuerkraft nur geringfügig. Wenn bei dir aber dass MG ausfällt, fallen schlagartig 300 Schuß und der Schwerpunkt weg und du musst im weiteren den Feind mit den G36 niederhalten wofür diese nicht konzipiert wurden!

Und exakt in dieser Konstellation ist das Problem des G36 das erste mal im praktischen Einsatz in Afghanistan aufgefallen. Das MG fiel aus und die Gruppe musste G36 zum Niederhalten verwenden. Ergebnis: 1 die Waffen trafen nichts mehr 2 die Feuerkraft der Gruppe wurde massivst geschwächt 3 der Niederhalte-Effekt brach schlagartig zusammen und der Feind konnte wieder agieren 4 als der Feind also den Kopf wieder rausstreckte konnte man ihn nicht mehr treffen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: