Raketen nach hinten abfeuern
#9
Helios schrieb:a) Welche Vorteile bietet solch eine Montage?
Keine, weil man sicher 9 von 10 Raketen nach vorne abfeuert. Also montiert man sie auch mit dieser Ausrichtung, alles andere macht doch keinen Sinn.

Helios schrieb:b) Welche Rolle spielen diese Vorteile im modernen Luftkampf?
Allenfalls eine leichte Reichweitenerhöhung, da ja durch den Mehrweg und Belastung des Kurvenflugs Energie verloren geht. Ich denke das spielt aber praktisch keine Rolle, weil rückwärts gerichteten Sensoren (DASS) keine sehr hohen Reichweitenleistungen haben.

Zitat:Und zu a) kann man im wesentlichen Festhalten, dass die Vorteile durchaus im Bereich der Reaktionsfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeit, auf kurzen Distanzen und rückwärtigen Angriffsvektoren liegen. Nur da gibt es einen Energie- und Zeitvorteil gegenüber dem Schuss über die Schulter, wie er mit den hier bereits erwähnten modernen Raketen möglich ist (weil die Eigengeschwindigkeit zum Startzeitpunkt gering ist).
Dann kann der Raketenbauer nichts, wenn du dich mit solchen Dingen beschäftigen musst. Da beschäftigt man sich viel gescheiter mit der Störungsresistenz der Lenkwaffen, da kommt deine Geschichte sowieso nie vor. Du musst in der Kausalkette vorne investieren, nicht hinten rumwurschteln wenn du dir jede Menge Penaltys eingefangen hast.

Zitat:Dementsprechend müsste b) eigentlich lauten, dass die Vorteile im modernen Luftkampf keine Rolle mehr spielen, da der Kurvenkampf nach gängiger Praxis vermieden werden soll und mit den modernsten Techniken auch vermieden werden kann. Diese 100%ige Erfolgswahrscheinlichkeit gibt es aber nicht. Durch viele Faktoren ist es keinesfalls sicher, dass man selbst mit überlegener Technik nicht in Situationen kommt, in denen es auf einen Luftnahkampf, unter Umständen sogar auf einen Kurvenkampf hinaus läuft.
Dann schickst du gescheiter nochmal ein Stealthflugzeug in den Kampf damit es sicher reicht. Musst du das Flugzeug auch noch auf hohe Kurvenleistung trimmen, kannst du dir weniger Einheiten leisten, siehe Raptor. Du handelst dir teure Exoten ein, die dir die Grossserie zerstören.

Zitat:Aus diesem Grund gibt es auch die gestaffelten Effektoren, und aus diesem Grund ist dies auch weiterhin Trainingsbestandteil.
Das Training hat keinerlei Realitätsbezug mehr oder kennst du Luftkämpfe wo man sich in Dogfights in den letzten 20-30 Jahren in die 6-Uhr-Position bewegt hat? Mir ist kein einziger bekannt.

Zitat:Zum einen bietet die Verfolgung des Gegners Dominanz, sowohl in Form der Entscheidungsgeschwindigkeit als auch bei dem Eigenschutz gegenüber dessen Effektoren.
Das nützt dir gar nichts gegen eine F-35, das ist alles obsolet. Du kannst optisch durch die Maschine schauen, im Erd- wie im Luftkampf, du kannst rundherum den Gegner bekämpfen. Das Gerät ist wirklich extrem smart und hebt all die Limits der Legacy-Konstruktionen auf.

Zitat:Zum anderen spielen die Reichweitennachteile im Luftnahkampf, um den es hier geht, keine Rolle und eben sich gegenüber den Schüssen über der Schulter sogar auf.
Dieses Kuscheln macht keinen Sinn. Wenn man mit der F-35 am Ziel vorbei schiesst, musst du nicht mal wenden, du wartest 5 Sekunden nach dem Passieren dann sind wieder 2-3Km Distanz gewonnen, dann hat die Rakete genügend Zeit den Radius zu schliessen und auf Gegenkurs den Gegner auszulöschen. Klar könnte hier eine rückwärtsgerichtete Rakete schneller gestartet werden. Aber der Fall ist sicher viel seltener und nicht zuletzt deshalb nicht wirklich sinnvoll. Aber einen kleinen Vorteil würde das bringen.

Zitat:Selbst mit den neuen Generationen an Lenkwaffen gilt die klassische Regel, hinter den Gegner zu kommen. Die Trefferwahrscheinlichkeiten in Übungen sprechen ebenfalls eine klare und eindeutige Sprache.
Die wenigsten radargelenkten Raketen werden aus der 6-Uhr Position verschossen, das macht doch keinen Sinn. Und es nützt einfach nichts, wenn du eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit bei Kurzstreckenraketen hast, wenn du im Schnitt 5x vorher vom Himmel gepflückt wirst. Ist doch egal wenn man nur 50% Trefferwahrscheinlichkeit, Hauptsache der Gegner ist vorher down. Und früher ... bei der Rohrwaffe fragt auch niemand wie viel Luftlöcher du mit der Gatling in die Luft gepumpt hast, Hauptsache der Gegner ist platt.
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