Griechenland
Erich schrieb:Eine Staatspleite heißt nicht automatisch, dass Griechenland dann aus dem Euro raus ist.
Das ist die zwingende Folge. Wenn Griechenland pleite geht, sprich von den EU Partnern keine Unterstützung erhält müssen sie aus dem Euro raus. Irgendwie muss es dann schließlich weitergehen, ohne Kapitalmarkt kommt das ganze Wirtschaftsleben zum erliegen.
Neue Währung heißt dann das Griechenland beliebig drucken, sprich zum Euro abwerten kann.
Altschulden in Euro werden überhaupt nicht bedient sondern in die neue Währung umgeschrieben. Faktisch zahlen sie dann halt einen Cent für jeden Euro oder so.

Erich schrieb:"Dank" der göttlichen Eingebungen der Kredit"not"helfer, die nichts anderes zu tun hatten, als die griechische Wirtschaft durch Spardiktate zu Tode zu sparen, kann der griechische Staat derzeit halt keine Einnahmen generieren - weder in Eulen, noch in Euro, noch in Kieselsteinen.
Kann er sehr wohl, er tut es ja gerade. Die Griechen erwirtschaften aktuell einen kleinen Pimärüberschuss (0,3% des BIP). Aber das hilft halt nix weil sie der riesige Schuldenberg erdrückt, da die Zinslast jeden Haushalt absaufen lässt.
Die Sparvorschriften der Partner sind hier dann tatsächlich nur Gift, da sie die griechische Wirtschaft zusätzlich belasten und längerfristig sogar abwürgen.
Das Problem ist halt, dass dem Land innerhalb der Eurozone keine andere Politik geboten werden kann. Möchte man Griechenland i Euro halten müsste man die Schulden vollständig übernehmen und die nächsten zehn Jahre die gleiche Summe nochmal an Hilfsprogrammen zur Investition und Haushaltstabilisierung aufbringen.
Und selbst dann gibt es keine Garantie, dass Griechenland da durchkommt und sich fiskalpolitisch die nächsten Jahrzehnte stabil halten kann.

Aber das geht alles sowieso nicht, ein kompletter Reset für Griechenland wäre der politische Tod der Eurozone. Hinter Griechenland steht dann gleich ein halbes Dutzend andere Euroländer, die ähnliche Erleichterungen fordern würden. Das ist nicht zu finanzieren und politisch auch nicht mehr zu vermitteln. Völlig ungeachtet der hohen Wahrscheinlichkeit, dass ein Blankoscheck durch die EU-Länder schon heute nicht mehr finanzierbar ist.

Es bleibt so nur die Grexit Option, Griechenland muss raus aus dem Euro und seinen eigenen Weg gehen.
Eine weiche Drachme kann da dann sogar von Vorteil sein, man denke nur an die dominierende Tourismusbranche im Land.

Zitat:Griechenland hilft nur eine steigende Wirtschaftsleistung, und dazu braucht es keine Spardiktate sondern nachhaltige Investitionen - ceterum censeo!
Griechenland kann seine Schulden nicht schultern, es ist völlig Latte was du da investierst. Die Zinslast wird immer schneller steigen als das Wirtschaftswachstum. Ein Reset ist zwingend notwendig. Das ist Kapitalismus, wir sind halt nur ein paar Jahrzehnte später dran.
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