Griechenland
Erich schrieb:nochmal - ob Griechenland seine Schulden in Euro oder in einer anderen Währung nicht zurück zahlen kann, ist relativ egal. Wenn die Einnahmen nicht reichen, dann hilft auch ein Währungswechsel nicht.
Natürlich hilft der. Aus 300 Milliarden € Schulden werden mit einem Federstrich 300 Milliarden Drachmen Schulden. Und der Wechselkurs liegt irgendwo bei eins zu hundert.


Zitat:Und niemand wird deshalb den Griechen in einer neuen griechischen Währung Geld geben, genauso oder noch weniger als jetzt im Euro.
Noch weniger schreibe ich, weil der Euro im Grundgedanken eine Gemeinschaftswährung ist, für deren Wert (als Bezug der gemeinsamen Wirtschaftskraft) gemeinsam alle Euro-Staaten einstehen sollten, genau das tun sie aber nicht.
Das ginge sehr wohl, die Papiere wären günstig und sehr lukrativ.
Das ist aber ganricht der springende Punkt, mit einer eigenen Währung kann Griechenland das machen was im Euro nicht geht: Schlicht Geld drucken. Das wertet die Währung ab, aber da muss man durch.

Zitat:Ein "Graccident" ist rechtlich nicht möglich. Auch wenn Griechenland zahlungsunfähig wird, bleibt der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel. Der Passauer Europarechtsprofessor Christoph Herrmann beschäftigt sich intensiv mit diesen rechtlichen Fragen. Er sagt: "Griechenland kann zwar aus Versehen Pleite gehen. Der Euro hat aber rechtliche Grundlagen, und die ändern sich nicht einfach so aus Versehen."
[...]
Das ist doch überhaupt nicht die Frage. Selbstverständlich gibt es keinen Automatismus; Pleite -> kein Euro mehr.
Griechenland muss als Konsequenz der Pleite aus dem Euroraum austreten und eine neue Währung einführen. Das irgendeine EU-Verordnung keine Regelung bezüglich eines Austritts trifft ist völlig belanglos.
Griechenland ist souverän und kann es einfach tun.
Selbst wenn dann irgendwann in vielen Jahre irgendein europäisches Gericht die Meinung vertritt es wäre illegal würde das nichts bedeuten.
Das ist halt das was du nicht verstehst - und der Artikel auch nicht. Recht tritt in der Krise zurück und es wird Gehandelt, vor allen da wo sich Lagen ergeben denen das Recht nicht gerecht wird.
Wir befinden uns in einer solchen Lage.
Wenn ein Grexit nicht zu verhindern ist dann wird er kommen und kein Entscheider wird davor zurückschrecken weil 'es nicht geht'.

Zitat:Du ignorierst die Auswirkungen, die eine Zahlungsunfähigkeit des griechischen Staates hätte.
Das betrifft nicht nur die Zahlungen gegenüber den Kreditgebern wie z.B. Italien (das dann wohl auch zahlungsunfähig wäre), sondern auch die Zahlungen des Staates im Inland. Gehälter, Renten .... was jetzt schon ein soziales Desaster ist, wäre danach nur noch eine einzige soziale Katastrophe und erst recht wäre jede Grundlage für eine wirtschaftliche Erholung der Binnennachfrage zerstört.
Griechenland - das sich unter einer früheren Regierung in den Euro geschlichen, um nicht zu sagen "betrogen" hat - wäre reif für die Steinzeit, oder die Union mit Russland (um ein Beispiel zu nennen).
Selbstverständlich wird es gewaltige Turbulenzen geben und Griechenland wird tief fallen. Aber dann haben sie die realistische Chance sich in einem überschaubaren Zeitraum wieder hochzuarbeiten. Im Euro haben sie das nicht.
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