29.06.2015, 22:07
Möglich, dass sich der IS oder all die Gruppen, die meinen, sich mit ihm identifizieren zu können, nicht nur in Syrien, Irak und teils auch im Maghreb aktiv sind, sondern sich auch zunehmend in Afghanistan eine Basis schaffen wollen. Die Erosion der staatlichen Ordnung, die auch schon unter der ISAF diesen Namen kaum verdient hatte, bietet ja den perfekten "Nährboden" für die Islamisten, da sie in ein chaotisches Vakuum von Clanstrukturen und Milizen hineinstoßen können, ähnlich wie im Zweistromland. Und dieses offenkundig recht spontane, aber doch organisiert und geplant wirkende Auftreten erinnert eben doch stark an das erste und plötzliche Auftauchen auch in Irak und Syrien, wo man die Folgen ja mittlerweile kennt...
Schneemann.
Zitat:IS-Miliz in Afghanistan auf Vormarsch<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKCN0P91R420150629">http://de.reuters.com/article/worldNews ... R420150629</a><!-- m -->
Surk Dewal (Reuters) - Die vornehmlich in Syrien und im Irak aktive IS-Miliz ist offenbar auch in Afghanistan zunehmend auf dem Vormarsch.
In der östlichen Provinz Nangarhar haben sie nach Angaben von Behördenvertretern und Augenzeugen mehrere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, die bislang von den rivalisierenden Taliban beherrscht wurden. In einigen Gegenden weht demnach bereits die schwarze Fahne des IS, und ausländische Kämpfer predigen mit Hilfe von Übersetzern in Moscheen. Insgesamt hätten die IS-Anhänger mindestens sechs der 21 Bezirke in Nangarhar erobert, sagte der Chef des Provinz-Rats, Ahmed Ali Hasrat. [...]
Augenzeugen schilderten im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass die IS-Anhänger in Kleinlastern anrückten, auf denen große Maschinengewehre montiert gewesen seien. "Die Taliban konnten sich nicht widersetzen und flohen", sagte ein Stammesvertreter. Anschließend hätten die IS-Kämpfer Mohnfelder niedergebrannt und damit die Grundlage für die Opiumproduktion zerstört, mit der sich die Taliban finanzieren. Bei den IS-Anhängern soll es sich überwiegend um Ex-Taliban und Dutzende ausländische Kämpfer gehandelt haben. [...]
Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Unklar ist auch, ob es eine direkte Verbindung zwischen dem Islamischen Staat (IS) in Syrien und im Irak sowie seinen Anhängern in Afghanistan gibt. Die Taliban, die Afghanistan von Mitte der 1990er Jahre bis 2001 beherrschten, räumten ein, dass sie einige Gebiete in Nangarhar aufgeben mussten.
Schneemann.