12.07.2015, 19:20
ein Symbol nach der WM
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/ein-jahr-nach-der-wm-2014-in-brasilien-kaum-touristen-13690278.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 90278.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/ein-jahr-nach-der-wm-2014-in-brasilien-kaum-touristen-13690278.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 90278.html</a><!-- m -->
Zitat:Deutsches WM-Quartier
Millionen in den Strand gesetzt
Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft in Brasilien ist das frühere Quartier der deutschen Nationalmannschaft verwaist. Die Hoffnungen auf Urlauber haben sich nicht erfüllt.
08.07.2015, ...
Die „Costa do Descobrimento“ (Küste der Entdeckung) mit ihren schier unendlich langen Sandstränden am Südatlantik ist eine beliebte Touristenregion, vor allem für einheimische Sommerfrischler aus dem kühlen Süden des Landes. Die allermeisten Besucher kommen am Flughafen von Porto Seguro an, und viele lassen sich sogleich in Bussen ins rund 25 Kilometer nördlich gelegene Santa Cruz Cabrália verfrachten. Dort gibt es jede Menge Hotels, Restaurants und Diskotheken.
Das, was es in Santa Cruz Cabrália im Überfluss gibt, gibt es in Santo André nicht. Und das ist ein Problem oder ein Segen, je nach Sichtweise. Für Luigi ist es beides. Er wohnt in Santo André, weil es dort ruhig und beschaulich zugeht. Aber seinen Lebensunterhalt verdient er in Santa Cruz Cabrália, weil er nur dort als Koch in einem italienischen Restaurant Arbeit findet. So pendelt er Tag um Tag mit der Fähre „Dodô“ über den Fluss.
...
Dass ein privater Investor für ein Luxusresort mit Fußballplatz an der Küste von Bahia mutmaßlich einige Millionen buchstäblich in den Sand gesetzt hat, ist symptomatisch für die Verwendung der Milliarden, die der brasilianische Steuerzahler für die Weltmeisterschaft 2014 aufzuwenden hatte. Acht der zwölf WM-Stadien, die für Gesamtkosten in Höhe von umgerechnet 3,5 Milliarden Euro errichtet oder renoviert wurden, haben allein im vergangenen Jahr ein Defizit von weiteren 42 Millionen Euro verursacht. Vor allem die Stadien in Städten ohne Fußballclubs in der ersten brasilianischen Liga sind wie erwartet zu Millionengräbern geworden. Der Parkplatz vor dem Nationalstadion der Hauptstadt Brasília wird als Busdepot genutzt, Teile der Tribüne sollen zu Büros für Angestellte der Stadtverwaltung umgebaut werden. Zumal in Manaus im Bundesstaat Amazonas und in Cuiabá in Mato Grosso hängen die mit Steuergeldern errichteten Stadion den Stadtverwaltungen wie Mühlsteine um den Hals, die sie immer tiefer in den Schuldenstrudel ziehen. Aber auch von den großen Infrastrukturprojekten, zumal im öffentlichen Nahverkehr, die mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Angriff genommen worden waren und rechtzeitig zum Anpfiff des Eröffnungsspiels hätten übergeben werden sollen, sind 22 bis heute noch nicht fertiggestellt worden oder wurden noch gar nicht begonnen. Das Parkhaus des Flughafens in Salvador da Bahia etwa, das vor mehr als einem Jahr hätte fertig sein sollen, ist bis heute eine Baustelle.
....