26.07.2015, 09:52
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Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Obwohl am Horn von Afrika schon seit geraumer Zeit keinerlei Aktivitäten von Piraten gemeldet werden (sieht man einmal von wenig glaubhaften, eher staatlicher Propaganda zuzuordnenden Berichten der iranischen Marine ab), bleiben die meisten in den letzten Jahren dort engagierten internationale Marinen entweder in nationalem Einsatz oder als Teil multinationaler Einsatzgruppen präsent. Lediglich Russland hat sich (vorübergehend?) aus der Region zurückgezogen, und die NATO lässt ihre Operation „Ocean Shield“ ruhen, reaktiviert sie nur sporadisch. Unverändert werden Handelsschiffe in Konvois von Kriegsschiffen durch den Golf von Aden geleitet.
Die meisten eingesetzten Kriegsschiffe nutzen ihre Präsenz vor allem auch, um bei Besuchen regionaler Häfen als „Botschafter in Blau“ politische Beziehungen auszubauen, mit Ausbildungsunterstützung die Fähigkeiten regionaler Marinen und Küstenwachen zur eigenständigen Bekämpfung von Piraterie zu stärken, oder in kurzen gemeinsamen Aktionen „Kooperation in besonderen Koalitionen“ zu üben. In einem ungewöhnlichen „Abstecher“ besuchte in der vergangenen Woche der zur 20. Chinesischen Einsatzgruppe gehörende Zerstörer JINAN (LUJANG-II-Klasse) das indische Mumbai. Angesichts der Rivalitäten Indiens und Chinas, die beide für ihre Marinen im Indischen Ozean eine strategische Rolle erkennen, hatte dieser Besuch nicht zu unterschätzende politische Bedeutung.
Die japanische Marine vollzieht in diesen Tagen einmal mehr eine routinemäßige Ablösung ihrer im Golf von Aden eingesetzten Einheiten. Während die Zerstörer IKAZUCHI und MURASAME sich demnächst auf den Heimweg machen können, sind AKIZUKI und SAWAGIRI auf dem Weg in die Region. Beide legten noch einen abschließenden Besuch in Colombo (Sri Lanka) ein, versorgten dort noch einmal und führten auch eine kleine Übung („Passex“) mit der örtlichen Sri Lanka Navy durch. Die japanischen Schiffe operieren entweder unter nationaler Führung, oder schließen sich zeitweise der multinationalen CTF-151 an, die übrigens zurzeit auch von einem japanischen Flaggoffizier geführt wird.
In Klaipeda (Litauen) hat sich am 20. Juli ein Kontingent Marinesoldaten auf den Weg nach Dschibuti gemacht. Die Männer sollen in Unterstützung der EU Operation „Atalanta“ als „Autonomous Ship Security Group“ mit Hilfsgütern des UN World Food Programme beladene Frachtschiffe auf dem Weg von und nach Somalia schützen.
Unterstützung für die EU-Operation „Atalanta“ kommt erstmals auch aus Südamerika. Das kolumbianische Offshore Patrol Vessel 7 DE AGOSTO hat nach Querung des Atlantik Spanien erreicht und in Rota eine mehrtägige Pause eingelegt. Unter Leitung der spanischen Marine fand dort eine Einweisung und Kurzausbildung mit anschließender Zertifizierung für die künftigen Aufgaben in der EU NavFor statt. Geübt wurden Einsatzverfahren, und die Fernmeldeanlagen des Schiffes wurden für die Kommunikation im EU-Verband vorbereitet.