28.07.2015, 10:34
WideMasta:
Warum ist deiner Ansicht nach eine Mischung aus beidem Unumgänglich !? Ich komme hier zur genau entgegen gesetzten Schlußfolgerung: nämlich dass wir in einer bestimmten Gewichtsklasse von gepanzerten Fahrzeugen nur jeweils ein Typ besser wäre und zwar schlicht und einfach weil wir nicht mehr die Mittel haben ein Konzept der Breite vor Tiefe zu verfolgen.
Also müssen wir so weit wie möglich vereinheitlichen und nicht nur die Typenzahl reduzieren, sondern vor allem auch die Zahl der Fahrzeuge insgesamt reduzieren. Diese Vereinheitlichung sollte sich im weiteren primär an dem einzigen aufhängen was wesentlich ist: dem Führen richtiger Kriege und der Landesverteidigung (womit die (strategische) Eigenverlegbarkeit weniger relevant ist).
Und eben nicht an sinnbefreiten Patruulliieenfahrten ala BW-Afghanistan. Wenn schon das ganze Konzept einer solchen Patrouille sinnfrei ist und nichts bewirkt, macht es erst recht keinen Sinn, darauf spezialisierte Fahrzeuge zu beschaffen.
Die Reichweite der von mir genannten Kettenplattform (Bv206S/Bvs10) ist bei voller Beladung ca Halb so hoch wie beim AMPV (ca 300 km im Vergleich zu ca 700 km). Die Maximal mögliche Beladung pro Fahrzeug ist dafür ungefähr doppelt so hoch. Hier schafft der AMPV 2,6 Tonnen, während die genannte Kettenplattform auf ca 4 Tonnen Transportkapazität kommt und zusätzlich noch einen Anhänger von bis zu 3 Tonnen ziehen kann (aufgrund des Kettenantriebs). Einer Absitzstärke von 4 Mann beim AMPV steht wiederum eine Absitzstärke von bis zu 12 Mann gegenüber.
Um also in Bezug auf Infanterie die gleiche Absitzstärke zu erzielen, braucht man im Fall des AMPV 3 Fahrzeuge um auch nur die Leistung 1 Fahrzeug der genannten Kettenplattform zu erzielen.
Und das ist für mich einer der wesentlichsten Punkte: die Reduzierung der Zahl der Fahrzeuge insgesamt innerhalb der Einheiten. Wir müssen Fahrzeuge wählen die eine maximale Transportkapazität haben im Verhältnis zum Gewicht um schlicht und einfach die Zahl insgesamt deutlich zu reduzieren.
Die (strategische) Eigenverlegbarkeit ist demgegenüber nachrangig. Wesentlicher ist hier die Frage der Taktischen Verlegbarkeit ! Was nützt ein Fahrzeug welches auf seinen eigenen 4 Rädern nach Osteuropa fahren kann, dort aber Straßengebunden weitgehend nutzlos ist und jedem Sumpf, jedem kleineren Fluss und im Schnee und Schlamm scheitert ?!
Die Fragen sollte daher sein: Was sind die Anforderungen? Diese ergeben sich aus dem wahrscheinlichsten Kriegsschauplatz und den Anforderungen der Landesverteidigung (Innere Linie, kürzere Distanzen, keine Patrouillen usw). Wie flexibel ist das System (insbesondere in Bezug auf Geländegängigkeit, amphibische Fähigkeiten, mögliche Varianten usw)? Welches System ermöglicht die größtmögliche Reduzierung an Fahrzeugen (sowohl was Typ wie auch Zahl angeht)?
Aber noch darüber hinaus: wir haben mit dem GTK Boxer ja bereits einen Radpanzer mit noch höherer Eigenverlegbarkeit und hervorragendem Schutz und trotzdem noch besserer Geländegängigkeit. Das AMPV ist dem Boxer hier unterlegen, und man würde wieder eine Doppelbeschaffung für ähnliche Aufgaben (Patrouille usw) einleiten. Statt also AMPV und Boxer und Eagle IV/V (welche ja auch weiter im Bestand wären) und Bv206S und Bvs10 wäre es daher viel sinnvoller, nur Boxer und Bvs10 zu beschaffen. Nur zwei Typen anstelle von sechs. Die mit einem Drittel an Fahrzeugen die gleiche Absitzstärke entwickeln können.
Meiner Meinung nach ist ein Grundfehler im System schon der Umstand, dass jeder Militärpfarrer, Koch, Kompanieführer usw usf einen eigenen 4-Rad Wagen mit Fahrer zur Verfügung hat. Man sehe sich nur mal den Bestand an Wolf in einem einzigen Jäger-Bataillon an.
Meiner Überzeugung nach ist das Grundfalsch und der Fahrzeugbestand muss weg, gerade bei der Infanterie. Jedes Fahrzeug zu viel zieht einen gigantischen Rattenschwanz an Aufwand hinter sich her. Jedes benötigt einen Fahrer, Treibstoff, Ersatzteile, eine entsprechende Logistikkette mit weiteren Soldaten, Techniker/Mechaniker usw
Ein Ersatz all dieser Wolf durch den AMPV würde diese katastrophale Fehlentwicklung noch verstärken, weil der Aufwand für die Unzahl an 4-Rad Plattformen noch erheblich steigen würde.
Warum nicht einfach ein ultraleichtes (Gelände) Motorrad für den Kompanieführer und ähnliche Stellen anstelle eines Jeeps ? Warum nicht ein einfacheres Fahrzeug wie den Flyer, der zwar nicht gepanzert ist, dafür aber leichter, mit geringerem Aufwand betreibbar und noch mal erheblich günstiger?
Insgesamt aber sollte jede Infanteriekompanie und selbst Infanterie-Bataillone komplett ohne Fahrzeuge einsatzfähig sein und vollständig mit allen Mitteln zur Fuß agieren können. Fahrzeuge sollten zwar vorhanden sein, aber in eigenen Strukturen und dazu befähigt auch völlig unabhängig von der Infanterie zu agierren (Bronegruppa). Allenfalls machen leichte, ungepanzerte Fahrzeuge mit hoher Transportkapazität Sinn, in der Art eines Technicals welche anstelle von Wolf, Wiesel 1, Wiesel 2 usw treten könnte.
Lange Rede kurzer Sinn:
Wir können uns ein Konzept der Breite vor Tiefe nicht leisten.
Wir müssen uns entscheiden und zwar für dass was für große konventionelle Kriegsführung notwendig ist, welche andere Anforderungen stellt als Patrouillenfahrten in Afghanistan.
Wir müssen die Zahl der Fahrzeuge insgesamt drastisch reduzieren, insbesondere in der Infanterie.
Wir bauchen daher im Bereich leicht gpanzerter Fahrzeuge ein Konzept maximaler Geländegängigkeit und im Verhältnis zu Gewicht und Größe maximaler Absitzstärke.
Warum ist deiner Ansicht nach eine Mischung aus beidem Unumgänglich !? Ich komme hier zur genau entgegen gesetzten Schlußfolgerung: nämlich dass wir in einer bestimmten Gewichtsklasse von gepanzerten Fahrzeugen nur jeweils ein Typ besser wäre und zwar schlicht und einfach weil wir nicht mehr die Mittel haben ein Konzept der Breite vor Tiefe zu verfolgen.
Also müssen wir so weit wie möglich vereinheitlichen und nicht nur die Typenzahl reduzieren, sondern vor allem auch die Zahl der Fahrzeuge insgesamt reduzieren. Diese Vereinheitlichung sollte sich im weiteren primär an dem einzigen aufhängen was wesentlich ist: dem Führen richtiger Kriege und der Landesverteidigung (womit die (strategische) Eigenverlegbarkeit weniger relevant ist).
Und eben nicht an sinnbefreiten Patruulliieenfahrten ala BW-Afghanistan. Wenn schon das ganze Konzept einer solchen Patrouille sinnfrei ist und nichts bewirkt, macht es erst recht keinen Sinn, darauf spezialisierte Fahrzeuge zu beschaffen.
Zitat:Nur haben Kettenfahrzeuge halt leider Restrikrionen in Sache Reichweite und schlechtere Eigenverlegbarbeit (schwere Fahrzeuge hier).
Die Reichweite der von mir genannten Kettenplattform (Bv206S/Bvs10) ist bei voller Beladung ca Halb so hoch wie beim AMPV (ca 300 km im Vergleich zu ca 700 km). Die Maximal mögliche Beladung pro Fahrzeug ist dafür ungefähr doppelt so hoch. Hier schafft der AMPV 2,6 Tonnen, während die genannte Kettenplattform auf ca 4 Tonnen Transportkapazität kommt und zusätzlich noch einen Anhänger von bis zu 3 Tonnen ziehen kann (aufgrund des Kettenantriebs). Einer Absitzstärke von 4 Mann beim AMPV steht wiederum eine Absitzstärke von bis zu 12 Mann gegenüber.
Um also in Bezug auf Infanterie die gleiche Absitzstärke zu erzielen, braucht man im Fall des AMPV 3 Fahrzeuge um auch nur die Leistung 1 Fahrzeug der genannten Kettenplattform zu erzielen.
Und das ist für mich einer der wesentlichsten Punkte: die Reduzierung der Zahl der Fahrzeuge insgesamt innerhalb der Einheiten. Wir müssen Fahrzeuge wählen die eine maximale Transportkapazität haben im Verhältnis zum Gewicht um schlicht und einfach die Zahl insgesamt deutlich zu reduzieren.
Die (strategische) Eigenverlegbarkeit ist demgegenüber nachrangig. Wesentlicher ist hier die Frage der Taktischen Verlegbarkeit ! Was nützt ein Fahrzeug welches auf seinen eigenen 4 Rädern nach Osteuropa fahren kann, dort aber Straßengebunden weitgehend nutzlos ist und jedem Sumpf, jedem kleineren Fluss und im Schnee und Schlamm scheitert ?!
Die Fragen sollte daher sein: Was sind die Anforderungen? Diese ergeben sich aus dem wahrscheinlichsten Kriegsschauplatz und den Anforderungen der Landesverteidigung (Innere Linie, kürzere Distanzen, keine Patrouillen usw). Wie flexibel ist das System (insbesondere in Bezug auf Geländegängigkeit, amphibische Fähigkeiten, mögliche Varianten usw)? Welches System ermöglicht die größtmögliche Reduzierung an Fahrzeugen (sowohl was Typ wie auch Zahl angeht)?
Aber noch darüber hinaus: wir haben mit dem GTK Boxer ja bereits einen Radpanzer mit noch höherer Eigenverlegbarkeit und hervorragendem Schutz und trotzdem noch besserer Geländegängigkeit. Das AMPV ist dem Boxer hier unterlegen, und man würde wieder eine Doppelbeschaffung für ähnliche Aufgaben (Patrouille usw) einleiten. Statt also AMPV und Boxer und Eagle IV/V (welche ja auch weiter im Bestand wären) und Bv206S und Bvs10 wäre es daher viel sinnvoller, nur Boxer und Bvs10 zu beschaffen. Nur zwei Typen anstelle von sechs. Die mit einem Drittel an Fahrzeugen die gleiche Absitzstärke entwickeln können.
Meiner Meinung nach ist ein Grundfehler im System schon der Umstand, dass jeder Militärpfarrer, Koch, Kompanieführer usw usf einen eigenen 4-Rad Wagen mit Fahrer zur Verfügung hat. Man sehe sich nur mal den Bestand an Wolf in einem einzigen Jäger-Bataillon an.
Meiner Überzeugung nach ist das Grundfalsch und der Fahrzeugbestand muss weg, gerade bei der Infanterie. Jedes Fahrzeug zu viel zieht einen gigantischen Rattenschwanz an Aufwand hinter sich her. Jedes benötigt einen Fahrer, Treibstoff, Ersatzteile, eine entsprechende Logistikkette mit weiteren Soldaten, Techniker/Mechaniker usw
Ein Ersatz all dieser Wolf durch den AMPV würde diese katastrophale Fehlentwicklung noch verstärken, weil der Aufwand für die Unzahl an 4-Rad Plattformen noch erheblich steigen würde.
Warum nicht einfach ein ultraleichtes (Gelände) Motorrad für den Kompanieführer und ähnliche Stellen anstelle eines Jeeps ? Warum nicht ein einfacheres Fahrzeug wie den Flyer, der zwar nicht gepanzert ist, dafür aber leichter, mit geringerem Aufwand betreibbar und noch mal erheblich günstiger?
Insgesamt aber sollte jede Infanteriekompanie und selbst Infanterie-Bataillone komplett ohne Fahrzeuge einsatzfähig sein und vollständig mit allen Mitteln zur Fuß agieren können. Fahrzeuge sollten zwar vorhanden sein, aber in eigenen Strukturen und dazu befähigt auch völlig unabhängig von der Infanterie zu agierren (Bronegruppa). Allenfalls machen leichte, ungepanzerte Fahrzeuge mit hoher Transportkapazität Sinn, in der Art eines Technicals welche anstelle von Wolf, Wiesel 1, Wiesel 2 usw treten könnte.
Lange Rede kurzer Sinn:
Wir können uns ein Konzept der Breite vor Tiefe nicht leisten.
Wir müssen uns entscheiden und zwar für dass was für große konventionelle Kriegsführung notwendig ist, welche andere Anforderungen stellt als Patrouillenfahrten in Afghanistan.
Wir müssen die Zahl der Fahrzeuge insgesamt drastisch reduzieren, insbesondere in der Infanterie.
Wir bauchen daher im Bereich leicht gpanzerter Fahrzeuge ein Konzept maximaler Geländegängigkeit und im Verhältnis zu Gewicht und Größe maximaler Absitzstärke.