(Europa) Die russische Marine
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Zitat:Das erste neue U-Boot der KILO-III-Klasse ist auf dem Weg ins Schwarze Meer.

Die Erneuerung der U-Bootkomponente der Schwarzmeerflotte steht seit Jahren ganz oben auf der Agenda der russischen Marine. Derzeit ist dort mit der ALROSA nur ein einziges (modifiziertes) U-Boot der KILO-Klasse im aktiven Dienst. Zunächst ging man davon aus, dass neue U-Boote der LADA-Klasse den Weg ins Randmeer an der russischen Südwestflanke finden sollten, aber Probleme mit der Antriebsanlage des Typbootes ST. PETERBURG verzögerten den Bau dieser U-Boote immer wieder.

Schließlich wurden bei Admiralitätswert sechs weitere Boote der bewährten KILO-Klasse bestellt, allerdings in der neuen Version Projekt 636.3 (auch als KILO-II improved oder eben KILO-III bezeichnet), die sich von älteren KILO-I/II vor allem durch verbesserte (leisere) schiffstechnische Anlagen und modernste Ortungs- und Waffensysteme unterscheidet. So können sie aus ihren Torpedorohren u.a. 300 km weit reichende und landzielfähige Seeziel-FK Kalibr (SS-N-27, Club-S) verschießen. Wie die früheren KILO-I/II haben auch die KILO-III noch einen konventionellen diesel-elektrischen Antrieb, keinen außenluftunabhängigen Antrieb (AIP).

Alle sechs KILO-III sollen bis Ende 2016 geliefert sein. An dieser Terminsetzung wird festgehalten, auch wenn die ersten zwei U-Boote etwa ein Jahr später als geplant fertig wurden (angeblich benötigte die Admiralitätswerft vorübergehend zusätzliche Kapazitäten für die Produktion von für Vietnam bestimmte Export-U-Boote). Die KILO-III sollen sämtlich bei der Schwarzmeerflotte in Novorossiysk stationiert werden. Nach Annexion der Krim war vorübergehend auch Sewastopol als Heimathafen für einige der Boote im Gespräch; dies scheint man - vmtl. auch aus logistischen Gründen - inzwischen wieder verworfen zu haben.

Im August 2010 begann in St. Petersburg der Bau der NOVOROSSIYSK. Mit einem Jahr Verspätung wurde sie im August 2014 formell bei der Schwarzmeerflotte in Dienst gestellt – auch wenn sie sich zu dieser Zeit noch in St. Petersburg in der Ostsee befand und auch gar nicht sofort ins Schwarzmeer verlegen sollte. Im Gegenteil fuhr sie zunächst in die entgegengesetzte Richtung. Im November 2014 traf das neue U-Boot bei der Nordflotte ein, um dort Tieftauchtests und Waffenerprobungen durchzuführen, die in der Ostsee nicht möglich waren. So schoss die NOVOROSSIYSK zum Abschluss dieser Erprobungen einen Seeziel-FK Kalibr aus der Barentssee über seine maximale Reichweite in ein Zielgebiet bei Arkgangelsk im Weißmeer.

Am 10. August hat die NOVOROSSIYSK nun in Begleitung eines Bergeschleppers der SLIVA-Klasse ihre Verlegung durch den Atlantik und das Mittelmeer ins Schwarze Meer begonnen. Auf dem Weg dorthin soll Ende August ein kurzer Besuch (Nachversorgung) in der spanischen Mittelmeerenklave Ceuta geplant sein. Die russische Marine hat das Eintreffen in Novorossiysk für den 25. September angekündigt. Dies lässt darauf schließen, dass das neue U-Boot nicht direkt ins Schwarzmeer verlegt, sondern sich im östlichen Mittelmeer erst einmal etwa zwei Wochen dem Ständigen Mittelmeergeschwader anschließen wird.

Beobachter registrieren mit Interesse, dass sich am Tage des Auslaufens der NOVOROSSIYSK bei der Nordflotte auch das neue U-Bootrettungsschiff IGOR BELOUSOV aus der Ostsee auf den Weg in Richtung Atlantik / Biscaya gemacht hat. Das ebenfalls bei der Admiralitätswerft in St. Petersburg gebaute, modernste russische Spezialschiff soll dort seine Ortungs- und Rettungsgeräte bis in eine Wassertiefe von 1.500m erproben. Ein Zusammentreffen mit der NOVOROSSIYSK und dann vielleicht auch kurze gemeinsame Übungen sind wohl anzunehmen.

Der Bau der weiteren KILO-III-U-Boote folgt der Planung. Mit der ROSTOV NA DONU hat inzwischen auch schon das zweite bei der Admiralitätswerft gebaute U-Boot der KILO-III-Klasse aus der Ostsee zu Erprobungen in den Nordflottenbereich verlegt; das dritte Boot (STARY OSKOL) wurde im Juli in St. Petersburg in Dienst gestellt; das vierte (KRASNODAR) hat in der Ostsee mit Erprobungen begonnen und soll im November übergeben werden. VELIKIY NOVGOROD und KOLPINO sollen als 5. und 6. Boot mit Lieferung bis zum November 2016 das Vorhaben abschließen.

Zunächst soll noch eine Option auf weitere zwei oder vier KILO-III bestanden haben, die nach letzten Meldungen aber wohl nicht wahrgenommen wird. Die Probleme mit der Antriebsanlage der LADA-Klasse sind nach offiziellen Angaben überwunden, ja man hat für diese U-Boote sogar einen neuen außenluft-unabhängigen Antrieb entwickelt. So will die russische Marine denn angeblich statt weiterer KILO-III schließlich doch U-Boote einer (verbesserten) LADA-Klasse beschaffen.
(ganze Nachricht, da Marineforum und nur kurz im Netz)
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