30.09.2015, 22:18
Zitat:Entweder ganz oder gar nicht. Aber mal hier und dort paar Bömbchen schmeißen und hoffen, dass man dadurch das Problem in Syrien lösen kann, halte ich für absoluten Schwachsinn.
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Ich meine, das Chaos is groß genug da unten, da ist es sicher nicht hilfreich, wenn zich Nationen mit Pseudoaufklärung aus der Luft Ziele am Boden bekämpfen. Wenn dann muss man schon ein klares Ziel formulieren und mit Bodentruppen rein oder man lässt es ganz und handelt Frieden mit einer Teilung des Landes als Folge aus und ausl. Kräfte verzichten auf ihre Ansprüche bezgl. ihres Einflusses in dieser Region.
Richtig. Ohne Bodentruppen und mit Halbherzigkeiten kann man dort keinen Blumentopf gewinnen.
Jetzt gibt es zwei Szenarien. Ausländische oder Inländische (Iraker, Syrer, Kurden) Bodentruppen. Eine Arabische Allianz, Türken, Iraner, Europäer, Amerikaner, Russen, Chinesen, wer auch immer mit seinen ausländischen Bodentruppen IS und Al-Kaida wegfegen kann und möchte, wird dabei militärisch sicherlich zu einem positiven Ergebnis gelangen und irgendwann einen klassischen Besatzungszustand herstellen. Eben ein solcher Besatzungszustand würde aber wiederum kontinuierlich weitere IS und Al-Kaida Sympathisanten generieren; Ganz so wie das bereits im Irak -der Keimzelle der heutigen Jihadisten- geschehen ist! Da gäbe es für die nächsten Jahrzehnte dann keine Exit-Strategie und es würde die Salafisten nicht einmal nachhaltig schwächen sondern am Ende wohl sogar stärker machen (vgl. Irak). Sie würden sich einfach auf das neue Szenario umstellen und nichts von ihrer vermeintlichen Legitimität bei ihrer Klientel einbüßen.
Für mich sind die Syrische Armee, die Irakische Armee und die Kurden diejenigen Kräfte, die in Gebieten mit ausreichend lokaler Akzeptanz einen stabilen Zustand herstellen könnten, sofern man sie dazu befähigt und (wieder) legitimiert. Dazu gehören auch Gebiete die aktuell vom IS und Al-Kaida gehalten werden. Dies wäre schon ein großer Gewinn, denn als Problemzone, bliebe damit nur jene des IS Kerngebiets zwischen Syrien und Irak übrig. Und man hätte den kurdischen, christlichen, alewitischen, schiitischen und drusischen Flüchtlingen damit wieder einen kriegsfreien Lebensraum geschaffen.
Es würde die Sache insgesamt wahnsinnig vereinfachen, wenn es eine Kraft im Irak oder Syrien gäbe, welche halbwegs seriös die sunnitischen Interessen vertreten würde. Das irakische Baath-Regime ist geschlossen zum IS und Al-Kaida übergelaufen bzw haben diese Organisationen ja mit aufgebaut. Die von US General Petraeus aufgebauten Söhne des Irak sind ebenfalls geschlossen zum IS übergelaufen. Die sunnitischen Teile der syrischen Armee und der irakischen Armee sind überwiegend desertiert. Die auf diese Weise in großen Teilen unterwanderte irakische Armee ist über Nacht in die Flucht geschlagen worden und hat ganu zufällig ihre ganzen Waffen unvermint hinterlassen müssen. Ich sehe damit auf sunnitischer Seite aktuell keine seriösen und verlässlichen Kräfte, welche ihr Volk vertreten könnten und sich gleichzeitig weit genug vom IS oder Al-Kaida distanzieren würden. Hier fehlt offenbar eine FSA oder eine gemäßigte sunnitische Opposition, die man in den westlichen Medien seit 3 Jahren daher fabuliert. Sie ist nicht da! Möglicherweise wäre es ja ein Ansatz, den IS in seiner Zone so lange zusammen zu bomben und auszuhungern, bis die irakischen und syrischen Sunniten ihn selbst abschaffen. Was daraus erwächst wäre ein guter Kandidat für Verhandlungen mit den anderen Parteien über die Verteilung von Land, Ressourcen und Verantwortung.
Zitat:Saudi minister: There's a military option to oust Assad<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.militarytimes.com/story/military/2015/09/29/saudi-minister-theres-a-military-option-to-oust-assad/73063938/">http://www.militarytimes.com/story/mili ... /73063938/</a><!-- m -->
By Edith M. Lederer, The Associated Press 9:35 p.m. EDT September 29, 2015
UNITED NATIONS — Saudi Arabia's foreign minister said Tuesday there is a military option in Syria that will end with the removal of President Bashar Assad if the preferred political option does not lead to his departure.
Adel Al-Jubeir told a small group of journalists the military option could be lengthier and more destructive, but the choice is entirely up to Assad and whether he accepts the political roadmap agreed to by key nations in 2012. That deal would have him hand power to a transitional government.
The Saudi minister would not say what Western and Arab opponents of Assad's regime may or may not do to counter the new military buildup in Syria by Russia, Assad's closest ally along with Iran. "We're not talking about" it, he said.
But Al-Jubeir said the Free Syrian Army and moderate opposition forces are fighting against Assad and receiving support from a number of countries and that "will be intensified."
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