02.05.2016, 08:38
Quintus Fabius schrieb:Und ich bin nicht dagegen dass die F-35 wenn es notwendig ist auch LNU fliegt. Aber ich bin der Überzeugung dass es nur selten wirklich notwendig wäre und dass man die Flugzeuge hier nicht für solche Aufgaben verplempern bzw riskieren sollte.Das Risiko ist gleich Null, in den Höhen die man dank der F-35-Sensorik erfolgreich operieren kann. Das ist ja grosse Unterschied, du brauchst die Sensorik um die Ziele sicher identifizieren zu können, um dann aus grosser Höhe effektiv dagegen vorgehen zu können. Nur so kann es sowohl in symmetrischen als auch asymmetrischen Konflikten gleichermassen gut funktionieren.
Zitat:Das nutzt die Luftwaffe im Krieg zu schnell ab.
Jedes schwachsinnige Dogfight-Training im Frieden nutzt die Zelle sicher um den Faktor 10 mehr ab. Da gibt es keinerlei Grund das Flugzeug nicht einzusetzen. Klar macht die F-35 nur Sinn wenn höhere Tonnagen nötig sind, denn all die Fälle wo 99,5% überwacht werden muss, ist eine Drohne mit SDBs deutlich effektiver.
Zitat:Wie hoch der Anteil der Kriegseinsätze an der Gesamtdauer ist, spielt dafür gar keine Rolle. Es geht hier nur um die Abnutzung während der Krieg läuft und die ist in jedem ernsthaften Krieg bei der Luftwafffe erheblich. Das ist ein Faktor den du ohnehin immer notorisch unterschätzt.Flugstunden sind Flugstunden, Starts sind Starts, Landungen sind Landungen, ob sie im Training oder im Krieg geschehen, spielt überhaupt keine Rolle. Es macht null Sinn eine Maschine der gleichen Grössenklasse für einen Einsatz der vielleicht einmal in 40 Jahren in einem symmetrischen Konflikt geschehen könnte, zu schonen.
Dazu passt die Nutzungsdauererhöhung der F-35 die nach heutigen Massstäben 50 Jahre betrieben werden könnte. Das kann man ja nicht garantieren, wenn man genau gleich wie heute trainieren würde (exzessive Dogfight-Übungen). Man kämpft mit der F-35 komplett anders als mit den herkömmlichen Flugzeugen und muss deshalb die Zelle nicht unnötig stressen. Da man ja immer viel weiter als der Gegner sieht, ist man nie (resp. viel weniger) zu harten zellenbelastenden Manövern gezwungen. Man kann so problemlos die Flugstundenzahl 70% höher garantieren. Nicht zuletzt deshalb ist eine Flugstundenzahlerhöhung bei Kriegseinsätzen kein Problem. Es gibt keinerlei vernünftige Gründe die F-35 vor LNU zu bewahren.
Zitat:Und selbst wenn am Ende wie von dir behauptet nur 5% mehr Flüge heraus kommen ist es das bereits wert.Die Maschinen fliegen auch im Training in Friedenszeiten, es ist doch komplett schwachsinnig den Piloten noch das reale Training zu verweigern. Die sollen doch möglichst breit ausgebildet werden. Es ist unsinnig wieder irgendwelche Spezialeinheiten einzukaufen und einzusetzen. Im Krieg ist es auch nicht so, dass man genau weiss, dass jetzt der Luftkampf, die LNU und der Einsatz gegen Fahrzeuge ansteht. Viel effektiver ist es, dass man neben den Primärzielen (Infrastruktur) flexibel auf das was kommt, reagieren kann. Das zeigte sich selbst im Golfkrieg, wo man ja ellenlang Vorbereitungszeit hatte, aber die Flugzeuge des Iraks in der Regel durch die Mehrzweckkampfflugzeuge beim Bombeneinsatz abgeschossen wurde. Es macht keinen Sinn da speziell auf die Abfangjagd zu setzen, der Kontakt geschieht einfach bei der Bombardierung der Bodenziele.
Zitat:Im Krieg entscheidet oft der sich addierende Kleinmist den man unterschätzt und Sieg und Niederlagge sind oft sehr nahe zusammen und wohin es geht entscheiden solche "Kleinigkeiten". Deshalb muss man jeden noch so kleinen Vorteil heraus schinden, gleich wie gering er erscheinen mag.Genau so ist es, deshalb ist deine strenge Aufteilung, wo nur diese Einheit das Eine tun darf, für die Tonne. Ob man 5x so oft schiesst und das Gerät zum Einsatz bringt, nutzt das Gerät nicht mehr ab, es wird einfach viel effektiver als bisher genutzt.
Zitat:Die LNU sollte im weiteren primär durch bewaffnete Drohnen bereit gestellt werden (welche man ohnehin benötigt).:lol: Jetzt wieder, ... der Fahnen im Wind. Und wenn ich die bewaffneten Drohnen einsetzen möchte, dann ist es wieder nicht Recht und die "Artillerie sei viel günstiger / Drohnen sollen nur aufklären", das ist wirklich absurd, Hauptsache widersprechen ... . Meine Güte, das hängt alles von der Intensität ab, welches Mittel wann zum Einsatz, respektive im Verbund agieren wird. Bei tiefer Intensität ist selbstverständlich die Drohne erste Wahl, weil dann der Anteil an Aufklärung derart stark überwiegt, dass weder F-35 noch Artillerie Sinn ergeben.
Zitat:Meiner Überzeugung nach ist gerade die LNU dass genuine Feld in dem bewaffnete Drohnen agieren sollten und die größten Vorteile bieten.Benötigt man schnell höhere Tonnage im Ziel, geht kein Weg am Kampfflugzeug vorbei, ob das bemannt oder unbemannt ist, spielt überhaupt keine Rolle. Wenn die Fronten mal besetzt sind, kann man die Artillerie ins Spiel bringen.
Zitat:Darüber hinaus kann heutige Artillerie die Aufgaben der LNU immer weiter gehend übernehmend und beides zusammen kombiniert ist viel schlagkräftier und effektiver als es die F-35 sein kann.du kannst doch noch nicht irre viel Artillerie einkaufen und die aufs ganze Land verteilen, da müsstest du überall die Besatzung in den Stellungen vor Anschlägen und Überfällen schützen. Das wäre wirklich eine Einladung für den asymmetrisch Kriegsgegner. Das ist das Verrückte an dir, dass du einfach immer den Boden promoten möchtest, aber die gewaltigen Penaltys bezüglich der Anschlags- und Versorgungspromblematik einfach nicht siehst. Es ist ja nicht damit getan, dass die Artillerie dort installiert ist, du musst sie dauernd über die Luftbrücke mit Verpflegung, Wasser u.s.w. versorgen ... die Versorgung über den Landweg ist nicht zuletzt wegen der vielen Sprengfallen problematisch. Da kannst du auch gleich ein paar Mal mit dem Jet fliegen. Bis sich eine Stationierung von Artillerie wirklich rechnet, muss gewaltig was los.