26.05.2016, 08:54
Quintus Fabius schrieb:Der Gros der Soldaten kämpft nicht für etwas Höheres, nicht einmal in einem großen Krieg in dem es tatsächlich um alles geht. Selbst in den Weltkriegen kämpften fast alle Soldaten nur für ihren Stamm, also die unmittelbare Gruppe der jeweiligen Einheit - ihre Kameraden.Das ist aber nicht das Problem. Wenn du zurückkommst bist du nicht mehr in der Einheit und dann spielt es eine Rolle wie der Einsatz von der Zivilbevölkerung geschätzt wird.
Zitat:Es ist daher rein praktisch eben kein Unterschied, ob der Krieg für eine Schrottideologie geführt wird oder es wirklich um das eigene Land geht. Die Soldaten kämpfen mehrheitlich aufgrund eines ganz anderen Motives, nämlich aufgrund der eigenen kleinen Gruppe um sie herum (Kohäsion, Konformitätsdruck, Gruppendynamik)Eben, du siehst das Kernproblem nicht, es ist eben gerade nicht so, dass du nach dem Krieg noch in der gleichen kleinen Einheit bist, wo alle deine Probleme teilen. Das ist der grosse Unterschied, die Taliban bleiben wahrscheinlich auch nach einer Verletzung immer noch bei der Einheit, halt nicht an der Front, aber versuchen sich halt im Rückraum nützlich zu machen. Zudem sind die seit ewigen Zeiten im Krieg, man müsste messen wie es wäre wenn wirklich nichts mehr anstehen würde.
Das Ziel muss natürlich auch bei der Army sein, dass man möglichst viel Versehrte weiter beschäftigen könnte und nicht einfach in die Sozialhilfe abschiebt. Aber da ist sich der Laden wahrscheinlich zu fein. Das sind Dinge die das Militär mit der Sozialhilfe selber angehen müsste. Ich denke dass durchaus mehr Geld geben könnte, dass man beides kombinieren könnte und die Behinderten dann im Logistikbereich noch Arbeiten erledigen könnten. Auch wenn die vielleicht nur 10% der Produktivität erreichen. Ob die Sozialhilfe an einen Ex-Soldaten der gar nichts tut oder sich in einem Army nahen Betrieb noch nützlich machen kann, spielt auf das Gros keine grosse Rolle ... für das persönliche Schicksal aber sehr wohl.
Zitat:... muss man gezielt solche Gruppen- und Stammesstrukturen innerhalb der eigenen Streitkräfte massiv stärken.Ihr als Armee / Arbeitgeber seid dafür verantwortlich, ich frag mich immer auf was ihr da wartet. Es hört eben nicht bei der Kaliberfrage auf, macht doch mal was selbst und lasst euch nicht dauernd bedienen wenn es nicht grad um eure Kernkompetenz geht.
Zitat:Und für die Frage der Einsatznachbereitung sollten ebenso diese organischen Einheiten die Veteranen auffangen und weiter Teil der Einheit sein lassen, damit sie eben nicht einfach in die individualisierte Zivilgesellschaft zurück geworfen werden.Genau ... ihr müsstet es nur noch tun, ihr seid ja der Arbeitgeber. In den USA ist man sicher aufgrund der Kriege viel weiter als in Deutschland wo diesbezüglich nichts existiert.
Das heißt konkret: man braucht feste Standorte, feste organische Einheiten (auf den unteren Ebenen), diese sollten ihre Soldaten alle aus der gleichen Gegend rekrutieren und auch dort in dieser stationiert sein. Zudem sollten diese Einheiten auch die Ausgeschiedenen Soldaten weiter mit einbinden.
Ihr verlangt Dinge die einfach unmöglich sind: dass alle euch Soldaten abfeiert und über Gebühr ehrt, sorry das ist einfach lachhaft. Ihr macht einen Job wie jeder andere auch. Da könnte auch jeder kommen und sagen, wieso werde ich als ... von der Gesellschaft nicht mehr geschätzt, so was Absurdes. Wie du ja selbst erwähnst, kämpft ihr gar nicht für das Land sondern nur für die Einheit ... das ist ja leider auch etwas entlarvend, dann zu erwarten dass man dem Krieger huldigt ... da kann ich auch einen Banker anbeten. :mrgreen: Bezüglich der Nachbetreuung und eigenen Wertschätzung tut ihr viel zu wenig, das ist das Problem. Als Staatsangestellte erwartet ihr immer, dass für euch die Dinge gelöst werden. Denkt mal unternehmerisch und schiebt das an was aus eurer Sicht dringend benötigt wird.
Zitat:Schafft man es auf diese Weise das Stammesdenken innerhalb der organischen Einheit nur stark genug zu machen, erhöht dies die Leistung der Soldaten für die genannte Aufgabe erheblich und man kann sie auch für sinnlose Tätigkeiten oder ad extremum sogar gegen das eigene Volk einsetzen weil der eigene Stamm Militäreinheit selbst das überwiegen kann.Mein Güte, das entspricht dem was ein kleines oder mittleres Unternehmen in der Privatwirtschaft ausführt. Man arbeitet zusammen an einem Produkt/Projekt und versucht es möglichst gut zu machen und am Markt Erfolg zu haben = GEMEINSAM. Man wartet nicht auf den übergeordneten Staat, der irgendwann mit der Giesskanne (Geldsegen) die Subventionen ausschüttet. Da ist nicht jeder ein anonymes Rädchen, man kennt sich weil alle im Betrieb arbeiten ... so sind mindestens 60% der Betriebe in Deutschland organisiert.
Zitat:Für eine optimale Aufstands- und Partisanenbekämpfung und vor allem auch für die Frage der Kostenreduzierung welche gerade in Bezug auf diese Art der Kriegsführung von der größten Wichtigkeit ist, bedarf es daher einer Schaffung und Stärkung von organischen Stammesstrukturen innerhalb der Armee. Im Ideafall sollten diese auch die Beziehungen, Partner, Freunde und Kinder der Soldaten eng mit in die Struktur einbinden.Sorry, ihr Soldaten seid selbst schuld, wenn ihr das nicht auf die Reihe kriegt.
Zitat:Wenn man eine solche Struktur hat, macht das die Soldaten viel einsatzfähiger und senkt gerade eben erheblich den Einfluss der öffentlichen Meinung auf diese.Das sind 2 paar verschiedene Schuhe, wirf doch das nicht in einen Topf. Es gibt sinnlose, ungerechte Einsätze und solche die OK sind, da kannst du doch nicht verlangen dass der Applaus da immer gleich hoch ist. Völlig weltfremd, jeder einzelne der nicht im Militär sein Leben bestreitet, hat genug mit seinen Lebensumständen zu tun. Ihr müsste es selber lösen. Und so nebenbei, ihr habt auch eine be... Aussendarstellung.