09.06.2016, 08:00
Noch ein paar Einzelkritiken:
Am Ende deiner Kausalkette solltest du eigentlich zwangsweise bei (leichten) Bombern ankommen, und nicht einem Mehrzweckkampfflugzeug. Den deiner eigenen Logik zufolge ist für den Luft-Luft Kampf kein Jagdflugzeug mehr notwendig - weil die notwendige Physik in den Waffen und nicht mehr im Flugzeug ist. Damit brauchst du logischerweise eben kein Mehrzweckkampfflugzeug mehr um im Luft-Luft Kampf zu bestehen.
Ich habe dich hier noch nie nachvollziehen können: du sagst: die Plattform ist irrelevant, die Waffe relevant, forderst aber ein Mehrzweckkampfflugzeug (explizit also auch Jagdflugzeug) - was keinerlei Sinn macht. Du wiedersprichst dir hier nur selbst: die zwingende Schlußfolgerung deiner eigenen Logik ist ein Bomber (bessere Reichweite, längere Einsatzdauer, mehr und leistungsstärkere Luft-Luft Waffen, viel mehr Wirkung gegenüber dem Boden usw)
Sowohl im Tschetschenienkrieg wie auch in Georgien wie auch in der Ostukraine wurde und wird das russische Gerät mit immens hohem Erfolg eingesetzt. Sowohl gegen Partisanen (Tschetschenien) wie gegen einen nach westlichem Vorbild und mit westlichen Waffen gerüsteten Gegner (Georgien). Es wurde und wird auch in Syrien mit großem Erfolg eingesetzt.
Gerade die russischen Kriegserfahrungen gegenüber Partisanen bzw in sehr schwierigem Gelände (Kaukasus) zeigen klar auf, wie leistungsstark Kampfpanzer und Begleitpanzer in Kombination mit leichter Eliteinfanterie sind. Die gleiche Kombination (Kampfpanzer plus leichte Eliteinfanterie) setzte sich auch in der Ostukraine durch.
Von wegen Wochen: schnelle russische Panzerverbände könnten in einem Tag oder innerhalb weniger Tage tief in unserem Gebiet stehen (VDV).
Hat es aber. Um aber den wesentlichen Punkt dazu aufzugreifen: damals hatten die Flugzeuge nicht im Ansatz die technischen Möglichkeiten welche sie heute haben. Und gerade deshalb ist dein ständiges Aufgreifen des Irakkrieges so sinnfrei: weder die immensen Abschussquoten der M3 Bradley (Spähpanzer) noch die (angesichts der eingesetzten Massen) geringen Erfolge der Luftwaffe sind von irgendeiner Relevanz für den nächsten Krieg.
Ganz allgemein hast du ein zu großes Bedürfnis, eine optimale Lösung für vergangene Kriege zu finden: Making Yesterday perfect ! Du siehst Afghanistan und überlegst wie du diesen Partisanenkrieg besser führen könntest (Drohnen plus Schützenpanzer). Der nächste Krieg wird aber ganz andere Formen annehmen und Making Yesterday perfect war einer der wichtigsten Gründe für vernichtende militärische Niederlagen in der Vergangenheit.
Die komplette Technikrevolution was Bodenaufklärung angeht geht umgekehrt anscheinend an dir vorbei. Das wesentlichste aber ist, dass eine einseitige Konzentration auf strategische Drohnen dich der im Krieg notwendigen Redundanz und Flexibilität beraubt.
In einem umstrittenen Luftraum kann der Feind am Boden tausende Kilometer weit vorstoßen bevor deine Drohnen auch nur ansatzweise zur Wirkung gelangen. Du überbewertest den Status Quo und die Kolonialscharmützel der Vergangenheit, dass ist dein primäres Problem.
Ich nicht gegen Drohnen. Ich bin gegen menschlich gesteuerte strategische Drohnen und für taktische Drohnen. Drohnen sind für mich ein Mittel des Krieges, und nicht ein Mittel um damit für aberwitzige Kosten im Nirgendwo irgendwelche irrelevanten Dorftrottel mit AK töten.
Diese Bereitschaft zu extralegalen Tötungen welche durch die Drohnenkriegsführung drastisch erhöht wird (weil es die Sache einerseits technisch möglich macht, andererseits abstrahiert) ist mehr ein Problem als eine Lösung.
Tatsächlich kann man die Notwendigkeit in Frage stellen. In diesen Gefechten sind übrigens auch tausende Kampfpanzer aktiv. Mit regelmässig deutlich besserer Leistung als die Schützenpanzer. Es gibt daher Armeen mit relativ viel praktische Kriegserfahrung die aus diesen Gründen bewusst auf Schützenpanzer verzichten (Israel).
Die Marines in Falludscha hatten keine Schützenpanzer, setzten sich aber im Orts- und Häuserkampf aufgrund ihrer M1A2 durch.
Und nein, dass ist kein Argument für einen MBT mit großkalibriger BK, den davon will ich ebenfalls weg, aber aus ganz anderen Gründen.
Dann erklär mir mal bitte, wie du rein physikalisch/technisch die von dir erhobenen Anforderungen realisieren willst. Du lässt ohnehin nur Allgemeinplätze raus: Worthülsen ohne konkrete Detailierung. Du nennst keinerlei Details: einfach nur leistungstarke MK, Artilleriestarter, Infanterie etc, aber keinerlei Details.
Du willst: Infanteriegruppe plus Sensorik plus mehr Panzerung, plus PALR, plus Artilleriestarter in einem Fahrzeug. Das bedeutet zwingend eine gewisse Größe und aufgrund der Aufgabe: geschützter Infanterietransport automatisch eine bestimmte Mindestpanzerung. Und das in Kombination ergibt zwingend ein Fahrzeug mit mindestens 50 Tonnen Gewicht, realisischerweise aber ehr 60 bis 70 Tonnen mit voller Panzerung.
Das GCV Programm der USA beweist zudem meine Ausführungen: Das GCV welches weitgehend dem entspricht was du propagierst konnte nicht unter 70 Tonnen gedrückt werden und wurde deshalb dann aufgegeben.
Das ist die zwingende Quintessenz deiner Anforderungen - und du kommst daran nicht vorbei ohne eine davon aufzugeben (was ich beispielsweise tue in dem ich gezielt den Infanterietransport aufgebe)
Nenn doch mal Details: welches STANAG Level ? Welche Größe / Außenmasse für den Panzer ? Welche Grundpanzerung und welche modularen Zusatzpanzerungen mit welchem Level ?!
Ich garantiere dir: deine Anforderungen bedingen ein Mindestgewicht (ohne Zusatzpanzerung) von um die 50 Tonnen !
Tatsächlich brauche ich insgesamt viel weniger Geräte, weil ich ja eben nicht die ganze Infanterie als Panzergrenadiere in Schützenpanzern transportieren will. Das zieht noch einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her: je mehr Schützenpanzer, desto mehr rückwärtige Dienste, desto höhere logistische Anforderungen, desto weniger Kampftruppe im Verhältnis zur Gesamttruppe usw und all diese rückwärtigen Dienste müssen ebenfalls wieder transportiert, versorgt usw werden
Am Ende landest du mit deinem Schützenpanzer bei einem Anteil von um die 5 bis 10 % Kampftruppe auf das gesamte Heer. Und ob du die Soldaten als Panzergrenadiere, rückwärtige Dienste oder Jäger bezahlst spielt gar keine Rolle. Sie kosten alle gleich viel !
Das ist einer der wesentlichsten Punkte überhaupt: Dein Konzept führt zu einer insgesamt kleineren Kampftruppe, und mehr rückwärtigen Diensten. Und beide kosten von den Personalkosten gleich viel.
Und bezüglich Ausbildung etc: auch für deinen Schützenpanzer ist diese immens anspruchsvoll gerade weil dieser so viele verschiedene Aufgaben in einem System vereinigen soll, was die Besatzung immens fordert / überfordert.
Und da ich auf eine gepanzerte Einheitsplattform setze ist der Mehraufwand für verschiedene Ausführungen derselben gar nicht so hoch wie du das hier propagierst.
Tatsächlich will ich mit 25 Tonnen durch die Pampa fahren können, während dein Konzept zwingend dabei endet, dass du mit 70 Tonnen eben nicht mehr durch die Pampa fahren kannst.
Du hast so dermaßen keinerlei Ahnung vom Bodenkrieg. Tatsächlich sind wir im Gefecht der verbundenen Waffen immens viel besser als die Taliban:
Der Verbund aus leichter Eliteinfanterie - taktischen Drohnen - Artillerie - Kampfpanzern wäre den Taliban so immens überlegen dass diese in keinem Gefecht mehr irgendeine Chance hätten.
Deine ständige geistige Trennung von Infanterie und allem anderen ist ein primäer Fehler welchen du ständig wiederholst: darüber hinaus ignorierst du völlig, wie sehr ich die Infanterie in Richtung Späher/Fernspäher weiter entwickeln würde und wie bedeutungslos der Infanteriekampf im symmetrischen Krieg ist.
Im Assymetrischen Krieg ist leichte Eliteinfanterie dass effektivste, kostengünstigste und minimalinvasivste Instrument. Wo sie für sich allein nicht reicht, wird sie durch taktische Drohnen, Artillerie und Kampfpanzer unterstützt. All diese Systeme dienen dabei der Unterstützung des Hauptwaffensystems Infanterie. Und sie kann sich nach belieben gegen irgendwelche Hinterwäldler durchsetzen weil sie Mittel nutzen kann welche der Gegner nicht hat und nicht kriegen kann und weil sie auf andere Systeme zurück greifen kann welche der Gegner nicht hat und nicht kriegen kann.
Im Symmetrischen Krieg wiederum ist der Infanteriekampf irrelevant bzw ein Irrweg. Hier hat die Infanterie ganz andere Aufgaben und richtet sich eben nicht gegen andere Infanterie. Eine Aufgliederung der Verlustzahlen zeigt dies klar auf: über 60 % der Verluste der Infanterie erfolgen durch feindliche Artillerie/Mörser, nur um die 10 bis 20% durch Lufteinheiten und selbst Minen/Sprengfallen töten im symmetrischen Krieg fast genau so effektiv wie feindliche Infanterie.
Ein schönes Beispiel:
In Vietnam wären deine Drohnen heute wie damals ebenso völlig nutzlos wie deine Schützenpanzer. Auf Vietnam wurden mehr Bomben geworfen als im Zweiten Weltkrieg von allen kriegsführenden Parteien eingesetzt wurden und noch mal mehr Bomben auf Kambodscha zusätzlich. Man setzte chemische Waffen ein. Die Luftwaffe erwies sich rein militärisch als weitgehend nutzlos und leistete primär die Tötung hunderttausender Frauen, Kinder und Zivilisten.
Hier und heute würde die von dir konzipierte Kriegsführung in Vietnam noch mehr versagen, als es die technisch viel niedriger stehende US Kriegsführung damals zuwege brachte.
Die von dir konzipierten Schützenpanzer wären hier nun völlig nutz- und sinnlos. Und im Gegensatz zu mir hättest du keinerlei Alternativen weil alles bei dir von deinen Drohnen abhängig wäre welche ebenso völlig nutz- und sinnlos wären.
Welche Einheiten aber waren in Vietnam am effektivsten, am kostengünstigsten und erzielten im Verhältnis zu Größe und Aufwand die meisten Erfolge: Sondereinheiten und leichte Eliteinfanterie.
Warum aber deine krampfhafte Konzentration aller militärischen Mittel auf den Partisanenkrieg ?
Statt irgendwelche Taliban zu jagen, sollte man sich lieber mit ihnen verbünden und sie ins eigene Lager holen. Statt den verlorenen Afghanistankrieg in perfekterer Weise neu führen zu wollen (Making Yesterday perfect), sollte man sich lieber auf den Krieg der Zukunft konzentrieren, der gegen ganz andere Gegner auf einem ganz anderen Schlachtfeld stattfinden wird.
Dafür brauchen wir maximale Flexibilität und maximale Redundanz. Und wenn man geschickt wäre, könnte man beides realisieren ohne dass die Kosten dafür höher wären als jetzt.
Und in diesem Krieg ist der Schützenpanzer in bisheriger Form ein fragwürdiges System welches man aufgrund der Kosten und der weiteren Konsequenzen für die Gesamtstruktur durchaus aufgeben könnte und sollte. Das bloße Konzept der Bewaffnung aber sollte man übernehmen (Begleitpanzer) und zwar deshalb, weil es flexibler ist.
Demgegenüber fehlt es am Boden vor allem an leichten Panzereinheiten und an Bodenaufklärungseinheiten was in dem Moment ein tödlicher Fehler wird, wo die Luftaufklärung mittels Drohnen nicht mehr aufgeht.
Daraus folgt, dass zukünftige Konzeptionen von Panzerfahrzeugen eher in Richtung Aufklärung, Beweglichkeit und weitreichende Feuerkraft gehen (müssen), während ein Primat bei gepanzerten Infanterietransport und Panzerschutz sich als Irrwege erweisen werden.
Zitat:Die Güte des Mehrzweckkampfflugzeugs macht es selbstverständlich aus, nicht die Klasse als solches.
Am Ende deiner Kausalkette solltest du eigentlich zwangsweise bei (leichten) Bombern ankommen, und nicht einem Mehrzweckkampfflugzeug. Den deiner eigenen Logik zufolge ist für den Luft-Luft Kampf kein Jagdflugzeug mehr notwendig - weil die notwendige Physik in den Waffen und nicht mehr im Flugzeug ist. Damit brauchst du logischerweise eben kein Mehrzweckkampfflugzeug mehr um im Luft-Luft Kampf zu bestehen.
Ich habe dich hier noch nie nachvollziehen können: du sagst: die Plattform ist irrelevant, die Waffe relevant, forderst aber ein Mehrzweckkampfflugzeug (explizit also auch Jagdflugzeug) - was keinerlei Sinn macht. Du wiedersprichst dir hier nur selbst: die zwingende Schlußfolgerung deiner eigenen Logik ist ein Bomber (bessere Reichweite, längere Einsatzdauer, mehr und leistungsstärkere Luft-Luft Waffen, viel mehr Wirkung gegenüber dem Boden usw)
Zitat:Das russische Gerät wird nie richtig eingesetzt. Das wissen wir Jahrzehnten, es machen alle alles falsch mi dem Gerät, dabei wäre es ja ein Selbstläufer wenn es richtig eingesetzt würde
Sowohl im Tschetschenienkrieg wie auch in Georgien wie auch in der Ostukraine wurde und wird das russische Gerät mit immens hohem Erfolg eingesetzt. Sowohl gegen Partisanen (Tschetschenien) wie gegen einen nach westlichem Vorbild und mit westlichen Waffen gerüsteten Gegner (Georgien). Es wurde und wird auch in Syrien mit großem Erfolg eingesetzt.
Gerade die russischen Kriegserfahrungen gegenüber Partisanen bzw in sehr schwierigem Gelände (Kaukasus) zeigen klar auf, wie leistungsstark Kampfpanzer und Begleitpanzer in Kombination mit leichter Eliteinfanterie sind. Die gleiche Kombination (Kampfpanzer plus leichte Eliteinfanterie) setzte sich auch in der Ostukraine durch.
Zitat:Mit dem Flugzeug zerstört man selbstverständlich die Ziele zuerst, wo der Boden noch wochenlang nicht rankommen kann.
Von wegen Wochen: schnelle russische Panzerverbände könnten in einem Tag oder innerhalb weniger Tage tief in unserem Gebiet stehen (VDV).
Zitat: so viel Verständnis erwarte ich jetzt noch von dir, dass das selbstverständlich nicht am Nichtkönnen der Flugzeuge gelegen hat.
Hat es aber. Um aber den wesentlichen Punkt dazu aufzugreifen: damals hatten die Flugzeuge nicht im Ansatz die technischen Möglichkeiten welche sie heute haben. Und gerade deshalb ist dein ständiges Aufgreifen des Irakkrieges so sinnfrei: weder die immensen Abschussquoten der M3 Bradley (Spähpanzer) noch die (angesichts der eingesetzten Massen) geringen Erfolge der Luftwaffe sind von irgendeiner Relevanz für den nächsten Krieg.
Ganz allgemein hast du ein zu großes Bedürfnis, eine optimale Lösung für vergangene Kriege zu finden: Making Yesterday perfect ! Du siehst Afghanistan und überlegst wie du diesen Partisanenkrieg besser führen könntest (Drohnen plus Schützenpanzer). Der nächste Krieg wird aber ganz andere Formen annehmen und Making Yesterday perfect war einer der wichtigsten Gründe für vernichtende militärische Niederlagen in der Vergangenheit.
Zitat:Spähpanzer ist auch komplett unnötig, die ganze Technikrevolution mit den Drohnen geht an dir spurlos vorbei.
Die komplette Technikrevolution was Bodenaufklärung angeht geht umgekehrt anscheinend an dir vorbei. Das wesentlichste aber ist, dass eine einseitige Konzentration auf strategische Drohnen dich der im Krieg notwendigen Redundanz und Flexibilität beraubt.
In einem umstrittenen Luftraum kann der Feind am Boden tausende Kilometer weit vorstoßen bevor deine Drohnen auch nur ansatzweise zur Wirkung gelangen. Du überbewertest den Status Quo und die Kolonialscharmützel der Vergangenheit, dass ist dein primäres Problem.
Zitat: Alle Nationen bauen diese Drohnen, jeder Hersteller sieht den Zukunftsmarkt dort
Ich nicht gegen Drohnen. Ich bin gegen menschlich gesteuerte strategische Drohnen und für taktische Drohnen. Drohnen sind für mich ein Mittel des Krieges, und nicht ein Mittel um damit für aberwitzige Kosten im Nirgendwo irgendwelche irrelevanten Dorftrottel mit AK töten.
Diese Bereitschaft zu extralegalen Tötungen welche durch die Drohnenkriegsführung drastisch erhöht wird (weil es die Sache einerseits technisch möglich macht, andererseits abstrahiert) ist mehr ein Problem als eine Lösung.
Zitat:1000nde Schützenpanzer sind in diesen Konflikten zur Kontrolle und in Gefechten aktiv. Du willst doch nicht behaupten, dass die alle unnötig sind.
Tatsächlich kann man die Notwendigkeit in Frage stellen. In diesen Gefechten sind übrigens auch tausende Kampfpanzer aktiv. Mit regelmässig deutlich besserer Leistung als die Schützenpanzer. Es gibt daher Armeen mit relativ viel praktische Kriegserfahrung die aus diesen Gründen bewusst auf Schützenpanzer verzichten (Israel).
Die Marines in Falludscha hatten keine Schützenpanzer, setzten sich aber im Orts- und Häuserkampf aufgrund ihrer M1A2 durch.
Und nein, dass ist kein Argument für einen MBT mit großkalibriger BK, den davon will ich ebenfalls weg, aber aus ganz anderen Gründen.
Zitat: Von doppeltem Gewicht und solchen Quark den hier dauernd rauslässt, kannst du wirklich Abstand nehmen. Das sind deine Hirngespinste.
Dann erklär mir mal bitte, wie du rein physikalisch/technisch die von dir erhobenen Anforderungen realisieren willst. Du lässt ohnehin nur Allgemeinplätze raus: Worthülsen ohne konkrete Detailierung. Du nennst keinerlei Details: einfach nur leistungstarke MK, Artilleriestarter, Infanterie etc, aber keinerlei Details.
Du willst: Infanteriegruppe plus Sensorik plus mehr Panzerung, plus PALR, plus Artilleriestarter in einem Fahrzeug. Das bedeutet zwingend eine gewisse Größe und aufgrund der Aufgabe: geschützter Infanterietransport automatisch eine bestimmte Mindestpanzerung. Und das in Kombination ergibt zwingend ein Fahrzeug mit mindestens 50 Tonnen Gewicht, realisischerweise aber ehr 60 bis 70 Tonnen mit voller Panzerung.
Das GCV Programm der USA beweist zudem meine Ausführungen: Das GCV welches weitgehend dem entspricht was du propagierst konnte nicht unter 70 Tonnen gedrückt werden und wurde deshalb dann aufgegeben.
Das ist die zwingende Quintessenz deiner Anforderungen - und du kommst daran nicht vorbei ohne eine davon aufzugeben (was ich beispielsweise tue in dem ich gezielt den Infanterietransport aufgebe)
Zitat:Die Verstärkung der Panzerungen muss auch modular und entfernbar sein. So kann man adäquat auf die verschiedenen Szenarien antworten.
Nenn doch mal Details: welches STANAG Level ? Welche Größe / Außenmasse für den Panzer ? Welche Grundpanzerung und welche modularen Zusatzpanzerungen mit welchem Level ?!
Ich garantiere dir: deine Anforderungen bedingen ein Mindestgewicht (ohne Zusatzpanzerung) von um die 50 Tonnen !
Zitat:Dein Schrott kostet unendlich viel, weil du durch die Spezialisierung mindestens doppelt so viele Geräte, Besatzungen und Ausbildung brauchst.
Tatsächlich brauche ich insgesamt viel weniger Geräte, weil ich ja eben nicht die ganze Infanterie als Panzergrenadiere in Schützenpanzern transportieren will. Das zieht noch einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her: je mehr Schützenpanzer, desto mehr rückwärtige Dienste, desto höhere logistische Anforderungen, desto weniger Kampftruppe im Verhältnis zur Gesamttruppe usw und all diese rückwärtigen Dienste müssen ebenfalls wieder transportiert, versorgt usw werden
Am Ende landest du mit deinem Schützenpanzer bei einem Anteil von um die 5 bis 10 % Kampftruppe auf das gesamte Heer. Und ob du die Soldaten als Panzergrenadiere, rückwärtige Dienste oder Jäger bezahlst spielt gar keine Rolle. Sie kosten alle gleich viel !
Das ist einer der wesentlichsten Punkte überhaupt: Dein Konzept führt zu einer insgesamt kleineren Kampftruppe, und mehr rückwärtigen Diensten. Und beide kosten von den Personalkosten gleich viel.
Und bezüglich Ausbildung etc: auch für deinen Schützenpanzer ist diese immens anspruchsvoll gerade weil dieser so viele verschiedene Aufgaben in einem System vereinigen soll, was die Besatzung immens fordert / überfordert.
Und da ich auf eine gepanzerte Einheitsplattform setze ist der Mehraufwand für verschiedene Ausführungen derselben gar nicht so hoch wie du das hier propagierst.
Zitat: All das hochtechnisierte Zeugs ist dir eine Gräuel und möchtest lieber wieder den 70 Tonnen Stahl durch die Pampa fahren.
Tatsächlich will ich mit 25 Tonnen durch die Pampa fahren können, während dein Konzept zwingend dabei endet, dass du mit 70 Tonnen eben nicht mehr durch die Pampa fahren kannst.
Zitat:Dass ist das was du nicht checkst, du bist keinen Dreck besser als ein Taliban. Wenn man kämpft so wie du das dir vorstellst, tauschst du 1:1 ab, mit hunderttausenden toten Infanteristen.
Du hast so dermaßen keinerlei Ahnung vom Bodenkrieg. Tatsächlich sind wir im Gefecht der verbundenen Waffen immens viel besser als die Taliban:
Der Verbund aus leichter Eliteinfanterie - taktischen Drohnen - Artillerie - Kampfpanzern wäre den Taliban so immens überlegen dass diese in keinem Gefecht mehr irgendeine Chance hätten.
Deine ständige geistige Trennung von Infanterie und allem anderen ist ein primäer Fehler welchen du ständig wiederholst: darüber hinaus ignorierst du völlig, wie sehr ich die Infanterie in Richtung Späher/Fernspäher weiter entwickeln würde und wie bedeutungslos der Infanteriekampf im symmetrischen Krieg ist.
Im Assymetrischen Krieg ist leichte Eliteinfanterie dass effektivste, kostengünstigste und minimalinvasivste Instrument. Wo sie für sich allein nicht reicht, wird sie durch taktische Drohnen, Artillerie und Kampfpanzer unterstützt. All diese Systeme dienen dabei der Unterstützung des Hauptwaffensystems Infanterie. Und sie kann sich nach belieben gegen irgendwelche Hinterwäldler durchsetzen weil sie Mittel nutzen kann welche der Gegner nicht hat und nicht kriegen kann und weil sie auf andere Systeme zurück greifen kann welche der Gegner nicht hat und nicht kriegen kann.
Im Symmetrischen Krieg wiederum ist der Infanteriekampf irrelevant bzw ein Irrweg. Hier hat die Infanterie ganz andere Aufgaben und richtet sich eben nicht gegen andere Infanterie. Eine Aufgliederung der Verlustzahlen zeigt dies klar auf: über 60 % der Verluste der Infanterie erfolgen durch feindliche Artillerie/Mörser, nur um die 10 bis 20% durch Lufteinheiten und selbst Minen/Sprengfallen töten im symmetrischen Krieg fast genau so effektiv wie feindliche Infanterie.
Zitat: Du bist seit dem Vietnamkrieg nicht der Erste der meint der sei irgendwelchen "Hinterwäldlern" im Infanteriekampf überlegen.
Ein schönes Beispiel:
In Vietnam wären deine Drohnen heute wie damals ebenso völlig nutzlos wie deine Schützenpanzer. Auf Vietnam wurden mehr Bomben geworfen als im Zweiten Weltkrieg von allen kriegsführenden Parteien eingesetzt wurden und noch mal mehr Bomben auf Kambodscha zusätzlich. Man setzte chemische Waffen ein. Die Luftwaffe erwies sich rein militärisch als weitgehend nutzlos und leistete primär die Tötung hunderttausender Frauen, Kinder und Zivilisten.
Hier und heute würde die von dir konzipierte Kriegsführung in Vietnam noch mehr versagen, als es die technisch viel niedriger stehende US Kriegsführung damals zuwege brachte.
Die von dir konzipierten Schützenpanzer wären hier nun völlig nutz- und sinnlos. Und im Gegensatz zu mir hättest du keinerlei Alternativen weil alles bei dir von deinen Drohnen abhängig wäre welche ebenso völlig nutz- und sinnlos wären.
Welche Einheiten aber waren in Vietnam am effektivsten, am kostengünstigsten und erzielten im Verhältnis zu Größe und Aufwand die meisten Erfolge: Sondereinheiten und leichte Eliteinfanterie.
Warum aber deine krampfhafte Konzentration aller militärischen Mittel auf den Partisanenkrieg ?
Statt irgendwelche Taliban zu jagen, sollte man sich lieber mit ihnen verbünden und sie ins eigene Lager holen. Statt den verlorenen Afghanistankrieg in perfekterer Weise neu führen zu wollen (Making Yesterday perfect), sollte man sich lieber auf den Krieg der Zukunft konzentrieren, der gegen ganz andere Gegner auf einem ganz anderen Schlachtfeld stattfinden wird.
Dafür brauchen wir maximale Flexibilität und maximale Redundanz. Und wenn man geschickt wäre, könnte man beides realisieren ohne dass die Kosten dafür höher wären als jetzt.
Und in diesem Krieg ist der Schützenpanzer in bisheriger Form ein fragwürdiges System welches man aufgrund der Kosten und der weiteren Konsequenzen für die Gesamtstruktur durchaus aufgeben könnte und sollte. Das bloße Konzept der Bewaffnung aber sollte man übernehmen (Begleitpanzer) und zwar deshalb, weil es flexibler ist.
Demgegenüber fehlt es am Boden vor allem an leichten Panzereinheiten und an Bodenaufklärungseinheiten was in dem Moment ein tödlicher Fehler wird, wo die Luftaufklärung mittels Drohnen nicht mehr aufgeht.
Daraus folgt, dass zukünftige Konzeptionen von Panzerfahrzeugen eher in Richtung Aufklärung, Beweglichkeit und weitreichende Feuerkraft gehen (müssen), während ein Primat bei gepanzerten Infanterietransport und Panzerschutz sich als Irrwege erweisen werden.