19.09.2016, 17:31
(18.09.2016, 16:18)Helios schrieb:(18.09.2016, 15:49)frieder75 schrieb:(18.09.2016, 14:27)Helios schrieb:(18.09.2016, 11:40)frieder75 schrieb: Das ist eben westliche Appeasement Politik. Warum man aus der Geschichte nichts gelernt hat ist aber wirklich fraglich. Schließlich ist diese Politik vor 80 Jahren schonmal schief gegangen.
Es ist vollkommen richtig, dass man erst dann von einem terroristischen Akt spricht, wenn es sich auch um einen solchen handelt. Und dafür reicht es nicht, dass Allah in welchem Zusammenhang auch immer (und ob überhaupt) erwähnt wurde, dafür braucht es eine seriöse Ermittlungsarbeit; und die wieder benötigt zu aller erst mal Zeit. Davon abgesehen ist es nicht nur für die Bundesbehörden, sondern natürlich auch für die Öffentlichkeit ein gehöriger Unterschied ob es sich um einen organisierten Terrorismus handelt, oder ob es autonome Anschläge geht, die einem terroristischen Ziel dienen.
Davon abgesehen ist dein Vergleich mit der Appeasementpolitik nicht nur unsinnig, sondern geradezu widerwärtig.
Was soll denn an diesem Vergleich widerwärtig sein? Bedrohungen wurden nicht ernst genommen bzw. heruntergespielt. Und dies ähnelt nunmal sehr der heutigen Zeit.
Appeasementpolitik ist aber kein Herunterspielen oder Unterschätzen von Bedrohungen, sondern das Einräumen von Zugeständnissen gegenüber einer Bedrohung in der Hoffnung, damit einen Konflikt vermeiden zu können. Und wem gegenüber empfindest du die ausbleibende Bezeichnung einer Gewalttat als Terroranschlag als Beschwichtigung? Soviel Gruppen kommen da nicht in Frage (aufgrund deiner bisherigen Beiträge ist natürlich eine Vermutung naheliegend, dass du diese nicht offen nennst allerdings nichts neues in derartigen Diskussionen), und bei allen komme ich zum gleichen Ergebnis.
(19.09.2016, 13:21)Helios schrieb:(19.09.2016, 10:00)Nightwatch schrieb: Nein, die Sache ist so einfach eben nicht.
Es ist neuerdings in Mode gekommen, Terroranschläge nicht mehr als solche zu benennen 'weil man ja noch nichts genaues wisse'.
Das geschieht nicht aus falscher Rücksichtnahme sondern aus kaltem politischen Kalkül.
Wenn da der Bürgermeister von New York behauptet es gäbe keine Hinweise auf einen Terrorakt oder der Gouverneur zu Protokoll gibt, man wisse nicht ob es Verbindungen zu internationalen Terrorismus (also aktuell ISIS), dann ist das rein formal vielleicht in dem Moment korrekt, resultiert aber in einem völlig verzerrten Bild in den Medien das der Lage nicht gerecht wird.
Interessante Kausalität, dass die vorgegebene Lage die Art der Informationen bestimmt, die von offizieller Seite herausgegeben werden soll. Oder habe ich dich da missverständen? Ein völlig verzerrtes Bild der Lage kann es jedenfalls überhaupt nur geben, wenn man statt Fakten und rationaler Ermittlungsergebnisse Vermutungen in den Raum wirft. Umgekehrt die Darstellung einer bestimmten Lage öffentlich zu vertreten, unabhängig davon, welche Informationen es überhaupt gibt entspricht letztlich genau dem, was du hier als Motiv hinter den Aussagen unterstellst: politisches Kalkül. Im Endeffekt bleibt es aber so einfach wie zuvor von mir beschrieben, allein man muss es halt auch wollen.
Vermutlich gilt es erst als Terrorakt wenn die islamischen Terroristen ihre Beteiligung doppelt notariell beglaubigen. Wer die englischsprachigen Medien verfolgt ist meines Erachtens oft schneller und genauer informiert. Die hiesige Presse informiert meiner Meinung nach eher beschwichtigend und sehr zurückhaltend.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/us...12924.html
Inzwischen wurde ein erster Verdächtiger festgenommen
http://www.nytimes.com/2016/09/20/nyregi....html?_r=0