02.11.2016, 09:02
(01.11.2016, 22:14)spooky schrieb: das sich eine hohe anzahl an seetagen auf das überstundenkonto auswirkt ist doch normal und betrifft alle platformen. das ist doch keine besonderheit der k130 oder in wie weit sind die ansprüche der k130 besatzung nach einem einsatz höher als die einer f-123?
Ich würde die Freistellungsansprüche nicht erwähnen, wenn sie nicht deutlich über dem normalen Maß liegen, was etwa von den Fregatten her bekannt ist. Das ganze hat auch nichts mit dem neuen Soldatenarbeitszeitgesetz zu tun, sondern lässt sich schon adäquat vergleichen. Und bedenkt man die Konzeption der Schiffe, dann lässt eben dieser Berg an Überstunden Rückschlüsse zu. Vor allem wenn man dann zum einen zu hören kriegt, dass Wachplanänderungen möglich wurden weil Teilsysteme während des Einsatzes still lagen, und zum anderen, dass die Kojenzahl auch ohne Spezialkräfte ein Problem darstellte.
Wie gesagt, alles nur Indizien, aber die sind doch recht eindeutig. Darunter ist nichts, was jetzt innerhalb eines Einsatzes mit derzeitigen Vorzeichen zu Problemen führt, aber es zeigt zumindest mir, dass es sich nicht lohnt speziell für derartige Einsätze weitere K130 zu beschaffen.
Zitat:d.h. du hast dann eine platform, die sich nicht mehr adäquat gegen überwasserbedrohungne wehren kann und uboote mit leichtgewichtstorpedos bekämpfen muss. deshalb halte ich 3000 bis 4000 t für deutlich realistischer. da hat man dann einen heli an bord und muss nirgendwo komplette lücken aufreisen.
Was die ASM angeht, die hätte ich auch gern an Bord, und halte eine Integration von NSM für realistisch. Ich sehe halt nur keine Notwendigkeit auf einer solchen Einheit RBS15 mitzuführen. Was hingegen den Helikopter angeht, so sehe ich keinen Bedarf für eine dauerhafte Stationierung an Bord bei einem Hauptaktionsgebiet Randmeer. Meinetwegen könnte der Hangar vergrößert werden um einen AW159 behelfsmäßig aufnehmen zu können, aber konzeptionell sollten diese Schiffe nur Zwischenstation sein und die Bekämpfung von Land aus erfolgen. Deswegen sind für mich die Torpedos an Bord auch nur eine Ergänzungsbewaffnung. In einem größeren Konflikt wird diese Einheit primär Sensor und Sensorauswerter sein, genau darauf aber spezialisiert und entsprechend leistungsfähig.
Zitat:mittelfristig wird die asw-kriegsführung, insbesondere in scenarien wie der ostsee aber sowieso verstärkt durch unbemannte systeme ergänzt werden. auch vor diesem hintergrund halte ich allzu kleine bemannte platformen für wenig zukunftsfähig denn das wird die domaine der unbemannten systeme. die bemannten schiffe werden dann auch die unbemannten systeme zumindest überwachen. hier gibt es dann möglichkeiten wie multistatic-sonar-auswertung etc.
Die unbemannten Systeme müssen in den Einsatz geführt werden, die Datenauswertung muss zeitnah geschehen und entsprechende Wirkmittel koordiniert werden. Genau da sehe ich die Schwerpunkte bei einer solchen Einheit.
Zitat:naja "die" klassische einheit baut heute doch sowieso keiner mehr. automation ist heute stand der technik und die größe einer einheit ist nicht wirklich zwingend ein grund für eine hohe besatzungszahl. aber natürlich braucht z.b. ein heli an bord einen gewissen personalstamm. ich verstehe aber nicht warum randmeer immer eine kleine einheit voraussetzen soll. vielleicht liegt das daran, das heute fregatten bei 6000 bis 8000 t liegen aber wo sind die nachteile einer 3000t oder 4000t fregatte in einem randmeer? am ende kosten auch korvetten viel geld und da muss man sich schon gut überlegen ob derlei eingeschränkte einheiten wirklich sinnvolle investitionen sind.
Die Kausalität ist genau anders herum, das Randmeer setzt keine kleinere Einheit voraus, sondern es ermöglicht sie. Kleinere Einsatzgebiete, die schneller zu erreichen sind, reduzieren die Arbeitsbelastung. Das wiederum kann zur Reduzierung der Besatzungsstärke genutzt werden, ohne Einfluss auf die Einsatzqualität zu haben. Eine kleinere Besatzung bedeutet weniger Platzbedarf, dadurch kann die Einheit kleiner ausfallen, was sie günstiger, manövrierfähiger und unauffälliger (Signatur) macht, immer vorausgesetzt, es wird die gleiche Technik eingesetzt. Wenn konzeptionell keine dauerhafte Stationierung eines Hubschraubers an Bord notwendig wird, spart man etliches an Personal ein, was wiederum einer Verkleinerung zu Gute kommt. Und in der Summe wird die Kostenersparnis sowohl bei der Beschaffung, vor allem aber im Betrieb durchaus relevant sein. Und das wiederum setzt Mittel frei, die für Fregatten genutzt werden können.