18.02.2017, 12:39
Der deutsche Aufwand vor Sewastopol war sicher enorm, aber man darf nicht vergessen, dass es nicht die Großbunker wie "Maxim Gorki" etc. waren (mit ihren 30,5-cm-Geschützen), die die Deutschen aufhielten oder große Verluste verursachten. Die meisten Verluste der Deutschen entstanden bei Angriffen auf "normale" Schützengrabenlinien, durch Häuserkämpfe, durch Minen und beim Ausheben kleinerer Bunker (oder von Bunkerkavernen der oberflächlich zerschlagenen Einrichtungen).
Ferner: Die großen sowjetischen Sperrwerke wurde zumeist durch Bomberangriffe und - in einigen seltenen Fällen - durch Volltreffer schwerer Belagerungsartillerie im Vorfeld schon ausgeschaltet. Wirklich effektiv waren die großen Bunker jedoch nicht. Das Zeitraubenste an diesen war nicht das Ausschalten, sondern das "Ausputzen" der mehrere Stockwerke tiefen Kavernen im Nachhinein. Dieses Ausheben behinderte den eigentlichen deutschen Vormarsch jedoch nicht, sondern band nur Einheiten "dahinter". Das Ergebnis waren indessen aber a) nicht nur deutsche Verluste, sondern b) auch recht sinnlose sowjetische Verluste. Diese (durchaus sehr tapferen) Sowjeteinheiten waren hoffnungslos abgeschnitten in hinterletzten Winkeln der Anlagen und verschanzten sich dort bis zum eigenen Tod durch Flammenwerfer oder geballte Ladungen - und hierbei waren die sowjetischen Verluste höher als die der Deutschen.
Ähnliches kann man übrigens auch an anderen Orten des Zweiten Weltkrieges beobachten. Man denke z. B. an die japanischen Bunkeranlagen auf den Marianen, auf den Philippinen oder auf Okinawa. Die Bunker waren zwar "nervig", änderten jedoch nichts am Sieg der US-Streitkräfte und sie bewirkten letztlich sogar, dass die Verluste der Verteidiger um ein Vielfaches höher lagen als die der Angreifer.
Auch das Festhalten der Deutschen an "festen Plätzen" an der Ostfront 1944/45 bewirkte, dass die Verluste der Wehrmacht teils höher waren als die der Sowjets - zumindest im Kampf um diese "festen Plätze" -, aber das der Ansturm der Roten Armee nicht wirklich gebremst wurde. Hier wurden also, ähnlich wie im Pazifik, die letzten Einheiten in sinnlosen Haltepositionen "verbrannt" und strategisch aufgegeben (da die abgeschnittenen Kampfgruppen faktisch verloren waren).
Einen richtigen Nutzen von diesen Bunkern erkenne ich also nicht. Und mit der Technik des Jahres 2017 ist es sicher noch unrealistischer, hier eine Eindämmungsfunktion sich zu erhoffen, als 1942 oder 1945.
Schneemann.
Ferner: Die großen sowjetischen Sperrwerke wurde zumeist durch Bomberangriffe und - in einigen seltenen Fällen - durch Volltreffer schwerer Belagerungsartillerie im Vorfeld schon ausgeschaltet. Wirklich effektiv waren die großen Bunker jedoch nicht. Das Zeitraubenste an diesen war nicht das Ausschalten, sondern das "Ausputzen" der mehrere Stockwerke tiefen Kavernen im Nachhinein. Dieses Ausheben behinderte den eigentlichen deutschen Vormarsch jedoch nicht, sondern band nur Einheiten "dahinter". Das Ergebnis waren indessen aber a) nicht nur deutsche Verluste, sondern b) auch recht sinnlose sowjetische Verluste. Diese (durchaus sehr tapferen) Sowjeteinheiten waren hoffnungslos abgeschnitten in hinterletzten Winkeln der Anlagen und verschanzten sich dort bis zum eigenen Tod durch Flammenwerfer oder geballte Ladungen - und hierbei waren die sowjetischen Verluste höher als die der Deutschen.
Ähnliches kann man übrigens auch an anderen Orten des Zweiten Weltkrieges beobachten. Man denke z. B. an die japanischen Bunkeranlagen auf den Marianen, auf den Philippinen oder auf Okinawa. Die Bunker waren zwar "nervig", änderten jedoch nichts am Sieg der US-Streitkräfte und sie bewirkten letztlich sogar, dass die Verluste der Verteidiger um ein Vielfaches höher lagen als die der Angreifer.
Auch das Festhalten der Deutschen an "festen Plätzen" an der Ostfront 1944/45 bewirkte, dass die Verluste der Wehrmacht teils höher waren als die der Sowjets - zumindest im Kampf um diese "festen Plätze" -, aber das der Ansturm der Roten Armee nicht wirklich gebremst wurde. Hier wurden also, ähnlich wie im Pazifik, die letzten Einheiten in sinnlosen Haltepositionen "verbrannt" und strategisch aufgegeben (da die abgeschnittenen Kampfgruppen faktisch verloren waren).
Einen richtigen Nutzen von diesen Bunkern erkenne ich also nicht. Und mit der Technik des Jahres 2017 ist es sicher noch unrealistischer, hier eine Eindämmungsfunktion sich zu erhoffen, als 1942 oder 1945.
Schneemann.