05.06.2017, 13:22
(05.06.2017, 13:13)Schneemann schrieb:Zitat:Putin im US-Fernsehenhttps://www.tagesschau.de/ausland/putin-trump-111.html
"Habt Ihr alle Euren Verstand verloren?"
Es habe keine geheimen Absprachen im Wahlkampf gegeben und nein, er habe auch keine schädigenden Informationen über den US-Präsidenten: Russlands Präsident Putin hat im US-Fernsehen bestritten, einen guten Draht zu US-Präsident Trump zu haben. Entsprechende Berichte seien "Unsinn".
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Aussagen keine kompromittierende Informationen über US-Präsident Donald Trump. Dies sei eine "Menge Unsinn" sagte er in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News. "Haben Sie da drüben alle Ihren Verstand verloren?", gab er als Antwort auf eine entsprechende Frage zurück. [...]
Darüber hinaus bekräftigte er erneut, Russland habe sich nicht in die US-Präsidentenwahl eingemischt. Er wisse auch nichts von einer Verbindung des Wahlkampfteams von Trump nach Moskau. Mit Blick auf einen geheimen Kommunikationsdraht, den Trump-Berater Jared Kushner nach Medienberichten angeblich nach Russland aufbauen wollte, sagte Putin, auch davon wisse er nichts. Und nichts Entsprechendes habe er mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, besprochen. "Hätte es irgendetwas Bedeutendes gegeben, hätte er (Kisljak) das dem Minister berichtet (...) und der Minister mir."
In gewisser Weise bin ich sogar geneigt, ihm manches zu glauben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es wahrscheinlich wirklich gar keine Kompromat-Bänder über Orgien von Trump gibt, aber ich vermute auch, dass man sich schon Hoffnungen dahingehend gemacht hat - genauso wie man seitens des Kreml auch andere Populisten in Europa hofierte -, dass man mit Trump einen rechtsauslegenden, kumpeligen Bruder im Geiste im Weißen Haus haben könnte, der es mit der Russland-Kritik nicht so ernst nimmt.
Das Problem dürfte aktuell aber sein, dass man selbst im Kreml nicht mehr so recht weiß, wie man mit Trump umgehen soll, weil alle Einschätzungen und Prognosen haben sich in Luft aufgelöst und der Kurs des Weißen Hauses ist - vorsichtig ausgedrückt - "schwer einzuschätzen". Deswegen rudert Putin hier auch klug zurück bezüglich der früheren Kumpeleien und lässt erst einmal eine gewisse abwartende Leere im Raum stehen, die man notfalls aber rasch wieder mit Realpolitik füllen könnte, je nachdem, was aus dem launischen Washington gerade kommt.
Schneemann.
Prinzipiell ist es doch logisch, dass beide Seiten die jeweilig andere Opposition unterstützen, um den jeweils anderen zu schwächen. Der Westen hat doch auch kein Problem mit ukrainischen Neonazis oder russischen Nationalisten wie Nowotny zusammen zu arbeiten, Hauptsache es geht gegen die aktuelle russische Regierung.