19.06.2017, 23:04
Zitat: Die USA könnten aber im Gegenzug Flugverbotszonen für russische (und syrische) Flugzeuge über Gebieten, die von ihren Verbündeten gehalten werden, einrichten. Und da kann man kreativ sein, wie sich diese Gebiete gestalten, da die Rebellen in ziemlich viele Gruppen fragmentiert sind. Man könnte etwas scheinheilig den Luftraum einer ganzen Provinz sperren, in welcher z.B. vor allem die Nusra-Front kämpft, einfach weil sich dort noch eine kleine Splittergruppe der SDF befindet.
Selbstredend können die Amerikaner jetzt kontern. Ich rechne z.B. damit, dass sie jetz eben östlich des Euphrat eine derartige Zone einrichten. Solange beide Seiten dann auf ihrer Flusseite bleiben und kleinere Grenzverletzungen geflissentlich übersehen, könnte sich die Lage dadurch sogar verbessern.
Zitat: Kann auch sein. Damaskus hat insbesondere das Problem, dass Rakka voraussichtlich an die mit der Koalition verbündete SDF bzw. die Kurden fällt. Das ergäbe einen feinen Stützpunkt in Ostsyrien, von wo aus man später, wenn der IS in der Region zerstört ist, alles mögliche machen kann. Insofern ist das Markieren von Präsenz syrischer Truppen vor Ort nachvollziehbar. Und da zu wenige Bodentruppen zur Verfügung stehen, zeigt man sich - mit entsprechenden Konsequenzen - eben aus der Luft.
Rein spekulativ würde ich darauf tippen, dass Raqqa offiziell an die SDF geht, um die Türken nicht weiter zu beunruhigen. Mit den Kurden könnte sich Damaskus vielleicht sogar noch eher arrangieren. Denen währe Raqqa vielleicht als prestigereiches Faustpfand in Verhandlungen um die Unabhängigkeit/weitgehende Autonomie wichtig, während sie vermutlich kein Interesse daran haben werden, eine (zumindestens in der Masse) nicht-kurdische, dafür aber sehr zerbombte Großstadt dauerhaft ihrem Gebiet hinzuzufügen.