02.04.2018, 11:31
Für die F123 wäre die AW159 sicher die bessere Wahlt. Aber das Kind ist schon in den Brunnen gefallen:
Abschiedsrede des Kapitän zur See Jörg-Michael Horn
Leider hat die Dauer der Fähigkeitsanpassung auf F123 erhebliche Schleppfehler produziert, die nicht mehr zu korrigieren sind. Viele Entscheidungen über den Fähigkeitserhalt des Waffensystems F123, wurden hinausgeschoben, solange der Erfolg der Fähigkeitsanpassung nicht sichergestellt war. Wenn aber 2019 der Flugabwehrflugkörper NATO Sea Sparrow nicht mehr nutzbar sein wird und kein neuer Flugkörper eingeführt wird, fallen wir mit den 123’er Fregatten weit in den Fähigkeiten zurück. Von der mangelnden Umsetzung der Anti-Submarine-Warfare Fähigkeiten im Führungssystem SABRINA 21 und fehlender Einrüstung eines Towed Array Sonar Systems – und das bei einer UJagd-Fregatte – oder den ungelösten Problemen bei der Führungsfähigkeit – und dass bei einer Command Fregatte – noch gar nicht zu sprechen. Vor dem Hintergrund, dass die erste Einheit F123 erst 2027 außer Dienst gestellt werden soll und fraglich ist, ob dann die Nachfolgeeinheiten bereits einsatzfähig sind, ist es in materieller Hinsicht für die wichtige Aufgabe im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung später als fünf nach zwölf. Dies hatte schon mein Vorgänger in seiner Abschiedsrede so deutlich angesprochen.
Heißt dies im Klartext wir geben eine relativ gute Klasse 123 zur Fähigkeitsanpassung und statt einer Kampfwertsteigerung z. B. mit ESSM kastrieren wir Sie auf das Niveau einer F122 ohne Führungsfähigkeit?
Jörg-Michael Horn
Die dort aufgetretenen Probleme haben aus meiner Sicht jedoch klar gezeigt, dass die Industrie aufgrund ihrer Sachzwänge und Abhängigkeiten wie betriebswirtschaftlichen Aspekten und aufgrund ihrer Strukturen nicht in der Lage ist, tragfähige und nachhaltige Lösungen für die komplexen Aufgabenstellungen im Bereich Software und Informationstechnik für unsere Schiffe zu bieten.
Deckt sich mit:
https://arstechnica.com/information-tech...ea-trials/
Die Unternehmen, die (in Deutschland) militärische Kriegsschiffe bauen, haben keine Ahnung von den Kernkomponenten militärischer Kriegsschiffe. Sie sind im Grunde genommen "Systemintegratoren", die ähnlich wie Autohersteller erwarten, dass im Falle von Kriegsschiffen Kernkomponenten zu 100% extern bezogen werden. Und hier ist der große Misserfolg, sie saugen an diesem Job. Sie haben sehr wenig Kompetenz in "klassischen" nicht-vernetzten militärischen Komponenten und sie hatten NULL-Kompetenz in modernen (IP) vernetzten Komponenten und Softwareentwicklungsmethoden.
Heißt im Klartex wenn die F124 neue Radartechnologie erhalten kann in SABRINA 21 die ASW Fähigkeit nicht eingerüstet werden?
Jörg-Michael Horn
Nur personelle und strukturelle Kontinuität im Bereich Softwarepflege und -änderung wird unsere Fregatten auch zukünftig einsatzbereit halten. Dies ist etwas, was die Industrie aktuell nicht leistet – und sie wird es nach meinem Dafürhalten auch zukünftig nicht leisten können. Der seinerzeit unter BM Scharping mit dem CPM eingeschlagene Weg muss aus meiner Sicht dringend korrigiert
Abschiedsrede des Kapitän zur See Jörg-Michael Horn
Leider hat die Dauer der Fähigkeitsanpassung auf F123 erhebliche Schleppfehler produziert, die nicht mehr zu korrigieren sind. Viele Entscheidungen über den Fähigkeitserhalt des Waffensystems F123, wurden hinausgeschoben, solange der Erfolg der Fähigkeitsanpassung nicht sichergestellt war. Wenn aber 2019 der Flugabwehrflugkörper NATO Sea Sparrow nicht mehr nutzbar sein wird und kein neuer Flugkörper eingeführt wird, fallen wir mit den 123’er Fregatten weit in den Fähigkeiten zurück. Von der mangelnden Umsetzung der Anti-Submarine-Warfare Fähigkeiten im Führungssystem SABRINA 21 und fehlender Einrüstung eines Towed Array Sonar Systems – und das bei einer UJagd-Fregatte – oder den ungelösten Problemen bei der Führungsfähigkeit – und dass bei einer Command Fregatte – noch gar nicht zu sprechen. Vor dem Hintergrund, dass die erste Einheit F123 erst 2027 außer Dienst gestellt werden soll und fraglich ist, ob dann die Nachfolgeeinheiten bereits einsatzfähig sind, ist es in materieller Hinsicht für die wichtige Aufgabe im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung später als fünf nach zwölf. Dies hatte schon mein Vorgänger in seiner Abschiedsrede so deutlich angesprochen.
Heißt dies im Klartext wir geben eine relativ gute Klasse 123 zur Fähigkeitsanpassung und statt einer Kampfwertsteigerung z. B. mit ESSM kastrieren wir Sie auf das Niveau einer F122 ohne Führungsfähigkeit?
Jörg-Michael Horn
Die dort aufgetretenen Probleme haben aus meiner Sicht jedoch klar gezeigt, dass die Industrie aufgrund ihrer Sachzwänge und Abhängigkeiten wie betriebswirtschaftlichen Aspekten und aufgrund ihrer Strukturen nicht in der Lage ist, tragfähige und nachhaltige Lösungen für die komplexen Aufgabenstellungen im Bereich Software und Informationstechnik für unsere Schiffe zu bieten.
Deckt sich mit:
https://arstechnica.com/information-tech...ea-trials/
Die Unternehmen, die (in Deutschland) militärische Kriegsschiffe bauen, haben keine Ahnung von den Kernkomponenten militärischer Kriegsschiffe. Sie sind im Grunde genommen "Systemintegratoren", die ähnlich wie Autohersteller erwarten, dass im Falle von Kriegsschiffen Kernkomponenten zu 100% extern bezogen werden. Und hier ist der große Misserfolg, sie saugen an diesem Job. Sie haben sehr wenig Kompetenz in "klassischen" nicht-vernetzten militärischen Komponenten und sie hatten NULL-Kompetenz in modernen (IP) vernetzten Komponenten und Softwareentwicklungsmethoden.
Heißt im Klartex wenn die F124 neue Radartechnologie erhalten kann in SABRINA 21 die ASW Fähigkeit nicht eingerüstet werden?
Jörg-Michael Horn
Nur personelle und strukturelle Kontinuität im Bereich Softwarepflege und -änderung wird unsere Fregatten auch zukünftig einsatzbereit halten. Dies ist etwas, was die Industrie aktuell nicht leistet – und sie wird es nach meinem Dafürhalten auch zukünftig nicht leisten können. Der seinerzeit unter BM Scharping mit dem CPM eingeschlagene Weg muss aus meiner Sicht dringend korrigiert