16.06.2019, 13:33
Nach aktuellem Stand ist es ziemlich unklar, wer genau hinter den Angriffen steckt. Und ob es ein Torpedo-Angriff war, darüber gibt es zudem keine Sicherheit. Einige Meldungen deuten auch auf Haftminen oder Seeminen hin. Weiterhin: Zumindest die Front Altair scheint, wenn man sich die Bilder anschaut, auf der Steuerbordseite beträchtlich beschädigt, ob das Schiff wieder in Fahrt kommt, sei dahingestellt. Bei der Kokuka Courageous ist der Schaden hingegen relativ überschaubar. Personalverluste gab es, von einem Verletzten abgesehen, auf den Schiffen nicht. Die Besatzungen wurden mittlerweile nach Dubai gebracht.
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage am Golf gehen derweilen die Schuldzuweisungen in Richtung Iran, zumindest seitens der USA, Großbritanniens und der Saudis, was aber auch der politischen Situation und der bestehenden Animositäten geschuldet sein mag. Die EU ist bislang noch sehr zurückhaltend.
Schneemann.
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage am Golf gehen derweilen die Schuldzuweisungen in Richtung Iran, zumindest seitens der USA, Großbritanniens und der Saudis, was aber auch der politischen Situation und der bestehenden Animositäten geschuldet sein mag. Die EU ist bislang noch sehr zurückhaltend.
Zitat:Krise am Golf von Omanhttps://www.spiegel.de/politik/ausland/g...72645.html
Seeleute eines angegriffenen Tankers verlassen Iran
Sie waren nach dem Brand auf ihrem Tanker gerettet und zunächst nach Iran gebracht worden. Jetzt konnten 23 Seeleute der "Front Altair" nach Dubai ausreisen. Die Urheber der mysteriösen Attacke sind weiter unbekannt. Die Besatzung des im Golf von Oman durch eine Explosion beschädigten Tankers "Front Altair" ist nach Angaben der norwegischen Reederei Frontline am Samstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eingetroffen. Die Seeleute seien demnach vom iranischen Bandar Abbas nach Dubai geflogen worden. Nach früheren Äußerungen der Reederei handelt es sich um elf Russen, einen Georgier und elf Philippiner. [...]
An Bord der "Kokuka Courageous" war ein Mitglied der 21-köpfigen philippinischen Crew leicht verletzt worden. Ein niederländisches Schiff nahm die Besatzung auf und übergab sie an ein US-Marineboot. Sie war schon am Freitag auf das Schiff zurückgekehrt, damit es geschleppt werden kann. [...]
International sorgte der mutmaßliche Angriff für gegenseitige Vorwürfe. Das US-Verteidigungsministerium veröffentlichte ein Video, das ein Patrouillenboot der iranischen Revolutionsgarden zeigen soll, wie es an einem der Tanker festmacht, um eine nicht explodierte Haftmine vom Rumpf zu entfernen. Auch US-Präsident Donald Trump warf Iran vor, für die Explosionen verantwortlich zu sein. In einem Interview sagte er gegenüber dem US-Sender Fox News: "Der Iran hat es getan." [...] Auch Großbritannien machte Iran verantwortlich. Der britische Außenminister Jeremy Hunt hatte erklärt, nach Einschätzung seiner Regierung stecke mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" Teheran hinter der Tat. [...]
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif wies die Vorwürfe der USA als "gegenstandslos" zurück. Die US-Regierung beschuldige Iran, ohne einen "Schnipsel" Beweise vorzulegen, kritisierte er. Der iranische Präsident Hassan Ruhani bezeichnete die USA als "schwere Bedrohung für die Stabilität" in der Region.
Saudi-Arabien sprach von "Terroroperationen". Das sunnitische Königshaus sieht im schiitischen Iran einen Erzfeind und Rivalen in der Region und verschärft seit Wochen den Ton gegenüber Teheran.
Schneemann.