11.11.2020, 18:41
(11.11.2020, 09:51)Quintus Fabius schrieb: PKr:
Wieviele Einsätze bei denen größere Materialmengen und größere Menschenmengen an der Küste und dies bei Präsenz von Feinden bzw. Gefährdung durch Angriffe evakuiert werden mussten gab es den in den letzten (seien wir hier weiträumig) 20 Jahren weltweit ?
Und welche davon hätte man nicht auch mit zivilen Schiffen auf welchen man entsprechende Sicherungseinheiten stationiert erledigen können? Warum Landungsboote wenn man auch mit ziviler dafür jeweils vorübergehend angeheuerter Schiffskapazität agieren kann?
Sicher sind Landungsboote im Vergleich mit anderen Systemen günstig, aber sie sind halt auch sehr spezialisiert, benötigen zudem zwingend ein wesentlich teureres Schifff von welchem aus sie operieren und unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt.
26er:
Zitat:Die britischen LCVP Mk5 lagen in der Anschaffung bei 750k£/ Stück. Diese können einen Zug Marineinfanterie oder ein leichtes Fahrzeug (6 to) transportieren. Die größeren LCU Mk10 können Kampfpanzer transportieren. Die Kosten hierfür lagen bei 35 Mio £ für 8 Boote. Der Betrieb ist natürlich um ein vielfaches niedriger als bei Fluggeräten.
Die genannten Schiffe benötigen aber wiederum ein weiteres deutlich größeres und deutlich teureres Schiff von welchem aus sie dann agieren. Für sich allein bringen die ja nichts. Und Lufteinheiten benötigt man in jedem Fall, da man damit ja sowohl an Küsten als auch weit im Landesinneren agieren kann, während Landungsboote nur an der Küste nützlich sind.
Allgemein:
Um aber mal ein Argument für Landungsboote zu bringen:
Diese könnte man eventuell auch entlang von Flüssen einsetzen, in entsprechenden Flussdelta und immer mehr Menschen leben in Städten und diese liegen vor allem auch an Küsten entlang. Diese Veränderung des Kampfgebietes in die Städte hinein ergibt sich schon zwingend daraus dass die Feuerkraft so groß geworden ist dass die Nutzung der Städte ein primäres Mittel gegen diese werden muss.
Der Kampf um Küstenstädte nun macht solche Landungsboote meiner Meinung nach sinnvoll.
@Quintus Fabius:
die Diskussion mit den zivilen Schiffen hatten wir schon mal. Ich verstehe aber nach wie vor nicht, welche das sein sollten? Zwangsrequirierte RoRo-Frachter o.Ä.? Vor allem müssen diese auch verfügbar sein, wenn sie gebraucht wurden. Die Briten hatten im Falklandkrieg sogar Kanalfähren in ihrer Flotte. Für Deutschland halte ich so ein Vorgehen aber aus diversen Gründen für nicht realistisch. Zivile Schiffe verfügen aber allesamt nicht über die Fähigkeiten von LSD o.Ä.., wie Betrieb von Hubschrauber, Landungsbooten, Lazarettkapazitäten uvm. Nächste Frage ist, ob diese versicherungstechnisch überhaupt in Krisengebiete fahren dürfen....
Die Luftwaffe schafft es nicht ohne Stützpunkt in der Einsatzregion. Gibt es diesen nicht, ist eine luftgestützte Evakuierung nicht möglich. Auch die von dir genannten Kipprotorflugzeuge fliegen nicht interkontinental. Nächste Frage, wie bringst du Verwundete schnell ins Krankenhaus, wenn diese viele Stunden zum nächsten Lazarett geflogen werden müssen.
Ja, natürlich hat ein LSD auch Hubschrauber dabei. Es geht ja nicht darum, auf Hubschrauber zu verzichten, sondern um einen Mix aus Hubschrauber- und Transport mittels Boote, die sich aber alle auf das LSD stützen.
Landungsboote können in der Ostsee zudem auch ohne LSD bzw. Mutterschiff eingesetzt werden. Hierbei geht es zwar nicht mehr um Evakuierungen, sondern um Transport von Heereseinheiten, amphibische Landungen, Minenlegen usw. Hatten wir ja schon mal in der amphibischen Gruppe....
Sorry für Vorpreschen, aber wie man vielleicht merkt, bin ich sehr großer Anhänger und Verfechter des Gedankens bzgl. "Basis See" etc.