02.02.2021, 09:15
Schutztechnik als nationale Schlüsseltechnologie - Beschaffung von Trophy als Fingerzeig für die Zukunft?
https://www.hartpunkt.de/beschaffung-von...e-zukunft/
Hervorragender Bericht. Warum hier weder Rheinmetall noch Diehl zum Zug gekommen sind, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Vielleicht wurden bereits während der Verhandlungen rund um Spike / MELLS Absprachen getroffen.
Zitat:Mit der geplanten Beschaffung von abstandsaktiven Schutzsystemen aus Israel für einen kleinen Teil der deutschen Leopard-Flotte stellt sich die Frage, warum das Verteidigungsministerium bei dieser zukunftsweisenden Technologie einem ausländischen Anbieter gegenüber deutschen Herstellern den Vorzug gibt. Denn schließlich gehört der Bereich Schutz zum Kern der nationalen verteidigungs-industriellen Schlüsseltechnologien, wie aus dem Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie vom vergangenen Jahr hervorgeht.
Zitat:Das System soll mittlerweile auch bei der Bundeswehr umfassende Tests, bei denen unter anderem die Vibrations-, Fall- und Kälteresistenz überprüft wurde, durchlaufen haben. Auch wurde ein mit Trophy ausgestatteter Leopard bereits auf Betriebssicherheit und Funktionsfähigkeit untersucht, wie es aus Bundeswehr-Kreisen heißt.
Zitat:Ein anderer Aspekt bei dem anstehenden Rüstungsprojekt sind die hohen Kosten für die Beschaffung und Integration der Trophy-Ausstattung für 17 Leoparden, die bei über 100 Mio EUR liegen sollen. Dem Vernehmen nach sind in diesem Betrag allerdings einmalige Aufwendungen, die nur bei der Erstausstattung anfallen sowie die gesamte für das System erforderliche Munition enthalten. Von der Summe dürfte überdies ein großer Teil in Deutschland verbleiben und an KMW als Systemintegrator fließen.
Zitat:Während die Truppe, der Hersteller und das integrierende Unternehmen vermutlich wertvolle Erfahrungen bei den anstehenden Tests sammeln können, werden inländische Anbieter entsprechender Schutztechnologien von dieser Erkenntnis vermutlich ausgeklammert. Denn schon allein aus wirtschaftlichem Kalkül, dürfte Rafael seine Erkenntnisse für die Weiterentwicklung nicht an Rheinmetall und Diehl weitergeben.
Zitat: „Industrielle Kernfähigkeiten und strategisch relevante Entwicklungskapazitäten sind am Standort Deutschland und EU zu erhalten und zu fördern“, heißt es dazu im Strategiepapier.
Zitat: Die Einführung einer recht kleinen Zahl von Trophy-Systemen zum Testen und Experimentieren deutet zunächst darauf hin, dass damit keine Vorentscheidung für zukünftige Beschaffungen gefällt wurde. Allerdings ergibt sich aus den hohen einmaligen Implementierungsaufwendungen ein betriebswirtschaftlicher Anreiz zum Kauf weiterer Trophy-Systeme. Denn nur so lassen sich die augenblicklich extrem hohen Durchschnittskosten pro eingerüsteter Einheit senken. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Bundesregierung die Entwicklung nationaler Schlüsseltechnologien im Segment abstandsaktiver Schutzsysteme forciert oder der Kauf der israelischen Technik doch eine Vorfestlegung darstellt.
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Hervorragender Bericht. Warum hier weder Rheinmetall noch Diehl zum Zug gekommen sind, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Vielleicht wurden bereits während der Verhandlungen rund um Spike / MELLS Absprachen getroffen.