12.06.2021, 15:22
(12.06.2021, 08:18)Quintus Fabius schrieb: Dessen ungeachtet fehlt hier die Option in gleicher Weise wie die Mörserkanone zu wirken. Da fehlt die Reichweite, man kann nicht so gut im direkten Schuss wirken und die Kadenz wäre bei nur zwei Mörserrohren deutlich geringer. Zudem braucht man für so eine Lösung nicht mal zwingend einen Autolader.Da fehlt mir jetzt etwas das Verständnis: Warum sollte der Magazin-Mörser mit der gleichen Muniton besser im direkten Schuss wirken können als der Autolader-Mörser? Ich rede ja von einem System auf THEMIS, nicht auf einem Fahrzeugdach. Der schießt nicht im negativen Richtbereich. Eine gewisse Überhöhung wird da immer gegeben sein. Und ein zu entwickelnder Autolader für einen Kommandomörser sollte in der Lage sein, die Granaten auf den Boden des Rohres zu befördern, ohne dass dieses senkrecht steht. Aber klar: von überhöhter Position nach unten wirken ist da nicht drin, das stimmt.
Und das Doppelrohr war ja gerade der Gedanke, in Verbindung mit dem darauf abgestimmten Autolader eine annähernd ähnliche Kadenz zu generieren wie bei der Magazinzuführung, die ja wohl auch nicht in einer Sekunde den Streifen leer schießen würde.
(12.06.2021, 08:18)Quintus Fabius schrieb: Da man heute GMW nun zudem für die Luft-Nahbereichsverteidigung einsetzt und entsprechend qualifiziert könnte auch eine Mörserkanone entsprechend beispielsweise zur Verteidigung gegen Drohnen verwendet werden. Kommando-Mörser aber in der von dir beschriebenen Form nicht.Allgemein glaube ich nicht, dass das von dir skizzierte System die Leistungen liefern könnte, die du dir davon versprichst, ohne dass man auf spezielle Munition zurückgreifen muss, so wie bei den 40mm-HV-Granaten. Und dann ist der entscheidende Vorteil der Munitionsgleichheit wieder dahin.
Ein Mörser wird doch auch mit Magazin nicht zur Kanone. Die Geschossgeschwindigkeit bleibt annähernd gleich. somit ist der Direktschuss immer deutlich eingeschränkt gegenüber einem spezialisierten System. Die GMW stellt hier ja schon einen Kompromiss dar, dadurch dass die Geschossgeschwindigkeit durch die HV-Granaten erhöht wird.
(12.06.2021, 08:18)Quintus Fabius schrieb: Angesichts der Beschränktheit unserer Mittel wären einfachere Ansätze und mehr Low Tech durchaus nicht falsch, ohne dass ich das jetzt hier auf Technicals bezogen verstanden wissen möchte. Low Cost heißt größere Stückzahlen und es zeichnet sich ab, dass die High Tech - High Cost Armeen der Gegenwart zunehmend aufgrund mangelnder Quantität im Krieg scheitern könnten.Auch wenn ich dir da nicht grundsätzlich widersprechen möchte, sehe ich das Problem zumindest in Deutschland anders herum: hohe Stückzahlen sind nutzlos bei zu geringen Mannzahlen, die bei uns relevanter sein dürften. Material ist in unserer Gesellschaft leichter zu besorgen als Soldaten. Daher halte ich den HighTech-Ansatz für zielführender, der die knapp bemessene Mannzahl wirkkräftiger macht. Aber diese Debatte brauchen wir hier nicht führen, da es dabei nur darum geht, ob man den eigentlich richtigen Weg wählen kann, oder sich mit der Realität abfindet und aus dieser das Bestmögliche rausholt.
(12.06.2021, 08:18)Quintus Fabius schrieb: Und genau deshalb statt 3 Waffen mit 3 verschiedenen Kalibern nur eine 1 Waffe, mit 1 Kaliber welche die Aufgaben, die Wirkung und die Einsatzmöglichkeiten all dieser drei Waffen in sich vereint.Diesem Ansatz bin ich gar nicht abgeneigt, ich bin immer für Vereinheitlichung und gerade bei den Bewaffnungen leichter und mittlerer Fahrzeuge sowie den Unterstützungswaffen der Infanterie haben wir einen großen Mix, den man bestimmt optimieren könnte.
Nur sehe ich das nicht auf Grundlage des Kommandomörser-Kalibers. Allgemein glaube ich nicht, dass man hier an der Kombination von kinetischer(sMG/MK) und pyrotechnischer Wirkweise (GMW/Mrs/Rak) vorbeikommen wird. Die jeweiligen Stärken und Schwächen sind einfach zu groß.
Hinsichtlich der Granatkaliber sehe ich das aktuell vorhandene Spektrum eher kritisch.
Die 40mm bleibt hinter den heutigen Möglichkeiten (Airburst) zurück, da sie aufgrund ihrer Größe nur schwer in mehrschüssigen Handwaffen einsetzbar ist. Als LV fehlt ihr die Geschwindigkeit, als HV ist sie nicht händelbar. Daher fand ich den Ansatz der OICW-Entwicklung schon sehr gut, hier ein kleineres Kaliber vielseitiger einzusetzen. Wohingegen dein Gedanke hinsichtlich des Einsatzes etwas größerer Granaten als der 40mm-HV im direkten Schuss auf Fahrzeug oder Lafette durchaus etwas für sich hat. Ich glaube aber nicht daran, dass hier eines der vorhandenen Kaliber der Weg sein wird, sondern dass wir da etwas neues brauchen werden.