01.09.2021, 13:08
(01.09.2021, 08:39)Quintus Fabius schrieb: Spezifisch ging es mir da aber (...)
Der beste Absolutismus überlebt nicht die erste Begegnung mit der Realität

Hinsichtlich der ScanEagle, es bleibt abzuwarten, ob die Taliban diese Systeme überhaupt einsatzfähig bekommen. Es braucht dazu nicht nur das Fluggerät, sondern auch die entsprechenden Kontrollelemente und die Fähigkeit zu deren Bedienung. Aktuell ist nicht mal klar, ob die Fluggeräte wirklich komplett waren (Steuerrechner, Sensorik, etc.). Ich bleibe dabei, da wird es allenfalls aus Propagandagründen ein paar Videos geben, aber tatsächlich eingesetzt werden diese kaum. Für die bemannten Luftfahrzeuge gilt das in einem noch größeren Maße.
(01.09.2021, 12:36)lime schrieb: Einige Exemplare Scaneagle, Blackhawk usw. werden sicher in China oder Rußland landen, damit man sich diese dort genauer anschauen kann. Das sehe ich persönlich als das Hauptproblem.
Da sehe ich keine große Gefahr. Anders als medial dargestellt ist das alles keine Hochtechnologie, zudem kann man auf den Bildern auch erkennen, dass teilweise Komponenten entfernt wurden. Das heißt nicht, dass es gar keinen Erkenntnisgewinn geben würde, aber dessen Ausmaß ist doch überschaubar. Zumal es nicht die ersten Systeme sein werden, die ScanEagle bspw. ging auch schon im Einsatz verloren und an den Feind. Und Muster wie Herkules oder Blackhawk, letztere ja sogar von China offiziell gekauft und militärisch eingesetzt, sind weltweit so gut dokumentiert, was will man da noch erfahren? Vieles ist auf dem zivilen Markt verfügbar und wurde und wird auch an China oder Russland verkauft, sowohl mechanische wie elektronische Komponenten. Am interessantesten wären Sensorik und Steuergeräte, aber nicht von irgendwelchen Low-Tech-Fluggeräten.
Fahrzeuge sind da wesentlich interessanter, nicht technologisch, sondern für den Eigenbedarf. Aufgrund der großen Stückzahlen und der heute üblichen Modularität lässt sich auch ohne irgendeine Fremdunterstützung eine gewisse Zahl dauerhaft betreiben (die anderen dienen dann als Ersatzteilspender, im Zweifel wird einfach ausgetauscht). Das bekommt man auch mit einfach ausgebildeten Mechanikern hin, von denen es in Afghanistan genug gibt. Daneben, wie von Quintus erwähnt, Schützenwaffen und Sprengstoffe, die besser sind als das, was man über die üblichen Kanäle bekommt. Zudem kostenfrei.