07.09.2021, 12:35
Zunächst mal: Was sind Afghanen überhaupt? Die Antwort ist höchst einfach: Paschtunen. Tatsächlich stammt das Wort Afghan von der persischen Bezeichnung für Paschtunen her. Dazu gehören Völker welche aufgrund langer Unterwerfung und/oder räumlicher Nähe/Vermischung einen starken paschtunischen Kultureinfluss unterliegen. Die Tadschiken, Usbekten, Belutschen, usw. in Afghanistan unterscheiden sich daher kulturell von den entsprechend gleichen Ethnien in den Nachbarländern und spezifische authochtone Ethnien wie Hazara und Kafiris unterliegen trotz aller Unterschiede einem erheblichen paschtunischen Kultureinfluss.
Der afghanische Nationalcharakter ist entspringt daher der Kultur der Paschtunen oder um es noch gröber zu vereinfachen: Afghanisch = Paschtunisch. Es gibt keine afghanische Nationalität oberhalb oder außerhalb der paschtunischen. Der Versuch des Westens eine Art Afghanistans außerhalb dieses verengten Bereichs zu etablieren oder vielmehr sein Nichtverständnis dieser Tatsache war auch einer der wesentlichen Gründe für die Niederlage dort.
Rein wissenschaftlich und ethnologisch betrachtet lassen sich die Paschtunische Kultur und der Paschtunische Volkscharakter deutlich besser greifen als die anderer Völker.
Nicht nur gibt es Völker die so etwas geeint glauben (geeint sei hier so verstanden, dass die absolute Mehrheit der Menschen dort davon überzeugt ist), dass eine Mehrheit der Menschen eines Volkes dies annimmt ist sogar der vorherrschende Zustand. Frag einen Paschtunen selbst was er davon hält und er wird dir erklären, dass gemäß dem Afghanyat die Ehre, die Familie, der Stamm und die Nation heilig sind und über allem stehen, insbesondere über jedwedem Leben. Das deine Aussage hier das derzeit in dieser Bundesrepublik vorherrschende Narrativ ist, ändert nichts daran.
Der geeinte Glaube an die eigene Nation ist weltweit immer noch vorherrschend, teilweise auch auf dem Vormarsch und für uns ist der Mangel daran nur von Nachteil. Der afghanische Volkscharakter ergibt sich aus dem Afghanyat, dieser wiederum aus der Paschtunischen Überlieferung und Volkskultur. Das kannst du gerne leugnen, es ändert nichts an der ethnologischen Tatsache.
Afghane = Paschtune / oder von der paschtunischen Kultur und dem Afghanyat beeinflusste andere Ethnie. Und dass die Afghanen heute nicht mehr die ethnische Mehrheit der Bevölkerung stellen liegt daran, dass Afghanistan früher ganz andere Grenzen hatte und von den Briten künstlich mitten durch gespalten wurde.
Die Mehrheit der Bevölkerung aber sind immer noch die Paschtunen, und dass die anderen Ethnien alle zusammen knapp die Hälfte der Bevölkerung stellen ändert daran nichts, den jede dieser Ethnien ist entweder erheblich kulturell paschtunisch beeinflusst oder sie ist für sich allein klein. Unsere Wahnideen von multikulturellem Miteinander sind in Afghanistan unvorstellbar und funktionieren dort nicht. Dies zu verkennen ist ebenfalls einer der wesentlichen Gründe für unsere Niederlage dort gewesen.
Das einzige übergeordnete Gemeinsame was also die genannten anderen Völker und die Paschtunen in einem Staat zusammen funktionieren lassen kann ist daher strikter Islamismus. Es gab also von 2001 aus gesehen nur zwei gangbare Wege: 1 man gibt den Paschtunen die absolute Macht über alle anderen, und diese unterdrücken dann die anderen kleineren Völker oder 2 die Islamisten herrschen. Da man beide Wege nicht gegangen ist, war die Niederlage unvermeidbar. Es gibt kein Afghanistan in dem nicht die Paschtunen absolut und allein herrschen - außer einem radikal-islamistischen Staat, denn: Afghanistan ist Paschtunisch oder es ist gar nicht.
Um das noch mal klarzustellen: der afghanische Volkscharakter entspringt dem Paschtunentum, und auch andere Völker in Afghanistan haben sich mehr oder weniger dem Paschtunentum unterworfen, angenähert oder sind von diesem beeinflusst (beispielsweise die Kafiris u.a). Und dann gibt es natürlich noch Gruppen die das nicht sind: und daher kann man sehr klar in Afghanistan sagen: dass ist ein Paschtune, dass ist ein Tadschike, dass ist ein Usbeke usw. und sind diese Gruppen genau deshalb viel klarer und eindeutiger ethnologisch greifbar als du dir das vorstellst.
Ziemlich. Ändert aber nichts daran, dass die افغان und die Paschtunen ein und dasselbe sind.
Der afghanische Nationalcharakter ist entspringt daher der Kultur der Paschtunen oder um es noch gröber zu vereinfachen: Afghanisch = Paschtunisch. Es gibt keine afghanische Nationalität oberhalb oder außerhalb der paschtunischen. Der Versuch des Westens eine Art Afghanistans außerhalb dieses verengten Bereichs zu etablieren oder vielmehr sein Nichtverständnis dieser Tatsache war auch einer der wesentlichen Gründe für die Niederlage dort.
Rein wissenschaftlich und ethnologisch betrachtet lassen sich die Paschtunische Kultur und der Paschtunische Volkscharakter deutlich besser greifen als die anderer Völker.
Zitat:Es gibt wohl kaum Völker, die geeint an so etwas glauben, dazu sind die Völker weltweit schon zu vielschichtig.
Nicht nur gibt es Völker die so etwas geeint glauben (geeint sei hier so verstanden, dass die absolute Mehrheit der Menschen dort davon überzeugt ist), dass eine Mehrheit der Menschen eines Volkes dies annimmt ist sogar der vorherrschende Zustand. Frag einen Paschtunen selbst was er davon hält und er wird dir erklären, dass gemäß dem Afghanyat die Ehre, die Familie, der Stamm und die Nation heilig sind und über allem stehen, insbesondere über jedwedem Leben. Das deine Aussage hier das derzeit in dieser Bundesrepublik vorherrschende Narrativ ist, ändert nichts daran.
Der geeinte Glaube an die eigene Nation ist weltweit immer noch vorherrschend, teilweise auch auf dem Vormarsch und für uns ist der Mangel daran nur von Nachteil. Der afghanische Volkscharakter ergibt sich aus dem Afghanyat, dieser wiederum aus der Paschtunischen Überlieferung und Volkskultur. Das kannst du gerne leugnen, es ändert nichts an der ethnologischen Tatsache.
Zitat:Wer ist denn "die Mehrheit der Afghanen"? Paschtunen, Tadschiken, Hazara, Turkmenen, Usbeken? Keiner stellt eine Mehrheit der Bevölkerung
Afghane = Paschtune / oder von der paschtunischen Kultur und dem Afghanyat beeinflusste andere Ethnie. Und dass die Afghanen heute nicht mehr die ethnische Mehrheit der Bevölkerung stellen liegt daran, dass Afghanistan früher ganz andere Grenzen hatte und von den Briten künstlich mitten durch gespalten wurde.
Die Mehrheit der Bevölkerung aber sind immer noch die Paschtunen, und dass die anderen Ethnien alle zusammen knapp die Hälfte der Bevölkerung stellen ändert daran nichts, den jede dieser Ethnien ist entweder erheblich kulturell paschtunisch beeinflusst oder sie ist für sich allein klein. Unsere Wahnideen von multikulturellem Miteinander sind in Afghanistan unvorstellbar und funktionieren dort nicht. Dies zu verkennen ist ebenfalls einer der wesentlichen Gründe für unsere Niederlage dort gewesen.
Das einzige übergeordnete Gemeinsame was also die genannten anderen Völker und die Paschtunen in einem Staat zusammen funktionieren lassen kann ist daher strikter Islamismus. Es gab also von 2001 aus gesehen nur zwei gangbare Wege: 1 man gibt den Paschtunen die absolute Macht über alle anderen, und diese unterdrücken dann die anderen kleineren Völker oder 2 die Islamisten herrschen. Da man beide Wege nicht gegangen ist, war die Niederlage unvermeidbar. Es gibt kein Afghanistan in dem nicht die Paschtunen absolut und allein herrschen - außer einem radikal-islamistischen Staat, denn: Afghanistan ist Paschtunisch oder es ist gar nicht.
Zitat:Jetzt widersprichst du dir aber irgendwo. D. h. - ja, ich stimme dir zu bei dem, was du jetzt schreibst, aber man kann nicht einmal die Einheit der Afghanen bemühen, um die Theorie vom Volkscharakter zu kippen oder zu verteidigen (je nachdem, welche Perspektive man einnimmt), und dann zwei Sätze weiter genau das Gegenbeispiel benennen, nämlich dass die Bevölkerung im Land in sich zutiefst gespalten ist (was ich ja nicht bestreite, aber weswegen genau ich den "typischen" Volkscharakter ja in Abrede stelle).
Um das noch mal klarzustellen: der afghanische Volkscharakter entspringt dem Paschtunentum, und auch andere Völker in Afghanistan haben sich mehr oder weniger dem Paschtunentum unterworfen, angenähert oder sind von diesem beeinflusst (beispielsweise die Kafiris u.a). Und dann gibt es natürlich noch Gruppen die das nicht sind: und daher kann man sehr klar in Afghanistan sagen: dass ist ein Paschtune, dass ist ein Tadschike, dass ist ein Usbeke usw. und sind diese Gruppen genau deshalb viel klarer und eindeutiger ethnologisch greifbar als du dir das vorstellst.
Zitat:Hast du gerade schlechte Laune?
Ziemlich. Ändert aber nichts daran, dass die افغان und die Paschtunen ein und dasselbe sind.