07.09.2021, 18:54
Man muss bei all diesen Betrachtungen dringend beachten, dass es einen Riesen-Unterschied gibt zwischen Volk und Nation. Ein Volk ist immer ethno-linguistisch begründet, eine Nation kann aus ganz anderen Gründen entstehen. Und das meine ich jetzt weniger wissenschaftlich als es klingen mag. Denn das entscheidende ist ja bei einer Gesellschaft, ob sich das Individuum als dieser zugehörig empfindet. Und da macht das dann einen großen Unterschied.
Eigentlich ist genau damit doch alles gesagt.
Ein Afghane ist nicht Afghane, weil er aus dem Staat "Afghanistan" kommt, sondern weil er sich der Volksgruppe der Paschtunen angehörig sieht. Tut er das nicht, ist es auch kein Afghane, sondern ein anderer Bewohner der Region Chorasan.
Im Prinzip ist es doch kaum anders als im Iran. Dort sind die Perser vorherrschend und aufgrund einer starken islamistischen Herrschaft, werden andere Volksgruppen in diesem Gebiet beeinflusst und beherrscht. Kurden, Belutschen, Azeri, Araber, Touareg, Qashqai, Luren, Kaspische Völker etc. Alles einzelne Völker, die von einem übergestülpten Staatsgebilde zusammen gehalten werden, dass nur auf Machtausübung und religiöser Ideologie basiert.
Man müsste endlich aufhören, die vorhandenen Grenzen bewahren zu wollen. In Turkestan ist es doch auch so, dass dort geografisch wenig sinnvolle Grenzverläufe bestehen, während sich die dort lebenden Menschen, zumindest von außen betrachtet, wahrscheinlich näher stehen als Bayern und Friesen.
Eine Zwei-Staaten-Lösung mit einem paschtunischen Afghanistan im Süden und einem ethnisch gemischten Chorasan im Norden mit einer traditionsbewussten föderalen Struktur hätte wahrscheinlich eine um ein Vielfaches höhere Überlebenschance gehabt als dieses historische Konstrukt "Afghanistan".
(07.09.2021, 12:35)Quintus Fabius schrieb: Afghane = Paschtune
Eigentlich ist genau damit doch alles gesagt.
Ein Afghane ist nicht Afghane, weil er aus dem Staat "Afghanistan" kommt, sondern weil er sich der Volksgruppe der Paschtunen angehörig sieht. Tut er das nicht, ist es auch kein Afghane, sondern ein anderer Bewohner der Region Chorasan.
Im Prinzip ist es doch kaum anders als im Iran. Dort sind die Perser vorherrschend und aufgrund einer starken islamistischen Herrschaft, werden andere Volksgruppen in diesem Gebiet beeinflusst und beherrscht. Kurden, Belutschen, Azeri, Araber, Touareg, Qashqai, Luren, Kaspische Völker etc. Alles einzelne Völker, die von einem übergestülpten Staatsgebilde zusammen gehalten werden, dass nur auf Machtausübung und religiöser Ideologie basiert.
Man müsste endlich aufhören, die vorhandenen Grenzen bewahren zu wollen. In Turkestan ist es doch auch so, dass dort geografisch wenig sinnvolle Grenzverläufe bestehen, während sich die dort lebenden Menschen, zumindest von außen betrachtet, wahrscheinlich näher stehen als Bayern und Friesen.
Eine Zwei-Staaten-Lösung mit einem paschtunischen Afghanistan im Süden und einem ethnisch gemischten Chorasan im Norden mit einer traditionsbewussten föderalen Struktur hätte wahrscheinlich eine um ein Vielfaches höhere Überlebenschance gehabt als dieses historische Konstrukt "Afghanistan".