07.09.2021, 19:40
Afghanistan (Wortwörtlich übersetzt übrigens Land der Paschtunen) ist genau genommen kein historisches Konstrukt, es gibt wirklich uralte Quellen welche bereits diesen Namen verwenden (meiner Kenntnis nach stammt die älteste Erwähnung des Begriffs aus China, lediglich ist das heutige Afghanistan nur ein Teil dessen was Afghanistan früher einmal war.
Das heutige Afghanistan ist der direkte und unmittelbare Nachfolger des Durrani Reiches, welches nach dem osmanischen Reich zu seiner Zeit der zweitgrößte islamische Staat weltweit war und selbst Nordindien, Delhi und Teile des Iran eroberte. Das Kerngebiet des Durrani Reiches war das Siedlungsgebiet der Paschtunen, und dieses hieß schon immer Afghanistan und umfasste schon immer einen Großteil der Gebiete welche heute Nord-Afghanistan darstellen, den auch dort leben überall verstreut kleinere Gruppen von Paschtunen.
Es gab ja diese klareren Grenzen so nicht, wo Ethnie, Sprache und Staatsgrenze klarer und eindeutiger getrennt sind wie es die Idee des modernen europäischen Nationalstaates vorsieht. Von daher wird Nordafghanistan von den Paschtunen auch heute noch als paschtunisches Gebiet gesehen, in welchem halt auch andere Gruppen leben die sich deshalb weil es paschtunisches Gebiet ist den Paschtunen unterordnen sollen.
Nordafghanistan wird daher durchaus als Teil des Pashtunkhwa betrachtet, ebenso wie beachtliche Teile Pakistans und das Siedlungsgebiet der Belutschen im Iran. Ginge es nach den Paschtunen und hätten sie die Möglichkeit dazu, würden sie die entsprechenden Teile aus dem Iran und Pakistan abtrennen. Weitere Kriege und Spannungen sind daher unvermeidlich, und schafft man hier einen Staat Khorasan in Nordafghanistan wäre die einzige Folge ein Krieg zwischen Khorasan und Afghanistan bis auf den letzten Blutstropfen da eine solche Abspaltung nicht toleriert werden kann. Sie wäre ein Verstoß gegen das Afghanyat.
Es gibt durchaus eine ganze Reihe Stämme und Volkgsgruppen in Afghanistan, die sich auch absolut als Afghanen sehen und welche teilweise erheblich von den Paschtunen kulturell beeinflusst sind. Und auch bei abweichenden Ethnien gibt es die Auffassung durchaus zuerst ein Afghane zu sein und dann etwas anderes. Dazu kommt noch das Tribalistische Denken. Selbst viele Paschtunen gewichten ihren Stamm höher als alles andere. Sie sind z.B. zuerst Durrani und dann erst Afghanen und entscheiden sich im Zweifel immer zuerst für den Stamm gegen alles andere. Das gleiche gilt auch für die anderen Ethnien in Afghanistan. Viele Tadschiken, Usbeken, Hazara usw. haben zunächst mal primär eine Loyalität ihrem Clan, ihrem Stamm, Tal etc gegenüber und dann erst eine ihrer Ethnie. Es ist diese interessante Mischung aus vormodernen Elementen mit dem Nationalstaat welche hier das Problem darstellt. Beides koexistiert hier ohne jede Logik und ohne jede sinnvolle Anordnung einfach parallel zueinander. Die Einheimischen sehen dabei nicht mal den Widerspruch darin.
Insgesamt hätte eine Zwei-Staaten Lösung einfach nur einen zwischenstaatlichen Konflikt zur Folge gehabt, mit offenem Krieg sobald die westlichen Truppen abziehen. Es gab und gibt nur zwei Wege: 1 eine absolute Vorherrschaft (Gewaltherrschaft) der Paschtunen über alle anderen oder 2 eine islamistische Gewaltherrschaft über alle. Weg 2 wurde nun gegangen, damit hat sich das zunächst mal innerafghanisch erledigt. Nun wird das Problem sich ausweiten, wenn dieser De Facto Taliban Staat sich tatsächlich als Staat etablieren kann.
Das heutige Afghanistan ist der direkte und unmittelbare Nachfolger des Durrani Reiches, welches nach dem osmanischen Reich zu seiner Zeit der zweitgrößte islamische Staat weltweit war und selbst Nordindien, Delhi und Teile des Iran eroberte. Das Kerngebiet des Durrani Reiches war das Siedlungsgebiet der Paschtunen, und dieses hieß schon immer Afghanistan und umfasste schon immer einen Großteil der Gebiete welche heute Nord-Afghanistan darstellen, den auch dort leben überall verstreut kleinere Gruppen von Paschtunen.
Es gab ja diese klareren Grenzen so nicht, wo Ethnie, Sprache und Staatsgrenze klarer und eindeutiger getrennt sind wie es die Idee des modernen europäischen Nationalstaates vorsieht. Von daher wird Nordafghanistan von den Paschtunen auch heute noch als paschtunisches Gebiet gesehen, in welchem halt auch andere Gruppen leben die sich deshalb weil es paschtunisches Gebiet ist den Paschtunen unterordnen sollen.
Nordafghanistan wird daher durchaus als Teil des Pashtunkhwa betrachtet, ebenso wie beachtliche Teile Pakistans und das Siedlungsgebiet der Belutschen im Iran. Ginge es nach den Paschtunen und hätten sie die Möglichkeit dazu, würden sie die entsprechenden Teile aus dem Iran und Pakistan abtrennen. Weitere Kriege und Spannungen sind daher unvermeidlich, und schafft man hier einen Staat Khorasan in Nordafghanistan wäre die einzige Folge ein Krieg zwischen Khorasan und Afghanistan bis auf den letzten Blutstropfen da eine solche Abspaltung nicht toleriert werden kann. Sie wäre ein Verstoß gegen das Afghanyat.
Zitat:Ein Afghane ist nicht Afghane, weil er aus dem Staat "Afghanistan" kommt, sondern weil er sich der Volksgruppe der Paschtunen angehörig sieht. Tut er das nicht, ist es auch kein Afghane, sondern ein anderer Bewohner der Region Chorasan.
Es gibt durchaus eine ganze Reihe Stämme und Volkgsgruppen in Afghanistan, die sich auch absolut als Afghanen sehen und welche teilweise erheblich von den Paschtunen kulturell beeinflusst sind. Und auch bei abweichenden Ethnien gibt es die Auffassung durchaus zuerst ein Afghane zu sein und dann etwas anderes. Dazu kommt noch das Tribalistische Denken. Selbst viele Paschtunen gewichten ihren Stamm höher als alles andere. Sie sind z.B. zuerst Durrani und dann erst Afghanen und entscheiden sich im Zweifel immer zuerst für den Stamm gegen alles andere. Das gleiche gilt auch für die anderen Ethnien in Afghanistan. Viele Tadschiken, Usbeken, Hazara usw. haben zunächst mal primär eine Loyalität ihrem Clan, ihrem Stamm, Tal etc gegenüber und dann erst eine ihrer Ethnie. Es ist diese interessante Mischung aus vormodernen Elementen mit dem Nationalstaat welche hier das Problem darstellt. Beides koexistiert hier ohne jede Logik und ohne jede sinnvolle Anordnung einfach parallel zueinander. Die Einheimischen sehen dabei nicht mal den Widerspruch darin.
Insgesamt hätte eine Zwei-Staaten Lösung einfach nur einen zwischenstaatlichen Konflikt zur Folge gehabt, mit offenem Krieg sobald die westlichen Truppen abziehen. Es gab und gibt nur zwei Wege: 1 eine absolute Vorherrschaft (Gewaltherrschaft) der Paschtunen über alle anderen oder 2 eine islamistische Gewaltherrschaft über alle. Weg 2 wurde nun gegangen, damit hat sich das zunächst mal innerafghanisch erledigt. Nun wird das Problem sich ausweiten, wenn dieser De Facto Taliban Staat sich tatsächlich als Staat etablieren kann.