10.09.2021, 10:32
Schneemann:
Auch die Bombardierung von den wenigen Straßen, Brücken oder E-Werken dürfte zwar den Unmut über sie erhöhen, aber genauso den Unmut über diejenigen, die bombardieren, was ihnen dann wieder Leute zutreiben könnte.
Deshalb schrieb ich explizit, dass man diese Angriffe entlang der Bruchlinien der afghanischen Gesellschaft ansetzen muss. Dass man also diese (welche ohnehin mehr eine Nicht-Gesellschaft ist als eine Gesellschaft) durch gezielte Eingriffe auseinander sprengt. Primär muss man jede Form von Wirtschaft dort zerstören und insbesondere den Mohnanbau. Jede falsche Rücksichtnahme wäre hier falsch.
Und natürlich wird das Leute dazu bringen sich für die Taliban zu entscheiden, aber das ist irrelevant. Ob nun die Mehrheit in den nächsten Jahren den Taliban folgen will oder folgen muss spielt gar keine Rolle. Wenn wir solche Angriffe immer weiter fortsetzen würden, dann wird die Unzufriedenheit mit dem Taliban Regime mit der Zeit immer größer werden und schließlich würde die Stimmung kippen. Wenn die Taliban die Wirtschaft nicht in den Griff kriegen, werden sie sich nicht halten können, deshalb ja meine Forderung jedwede Wirtschaft dort zu vernichten.
Flüchtlinge kann es nur geben wenn diese die Flucht bezahlen können, was schon bald nicht mehr der Fall sein würde wenn wir die afghansiche Wirtschaft vollständig vernichten, und wenn wir diese in die EU hinein lassen, wofür keinerlei Anlass besteht.
Natürlich werden wir in jedem einzelnen Punkt das genaue Gegenteil machen, und schlußendlich wird dadurch Pakistan auseinandergeblasen werden.
Und wie sollte man so die Taliban besiegen können?
Um es ganz einfach auszudrücken: mit einer zu geringen Truppenstärke mit falschen Aktionen mit einer für diese Aufgabenstellung unbrauchbaren Technik auf eine falsche Weise.
Die Sowjets haben übrigens in diesem Bereich wahrscheinlich sogar mehr geleistet als wir. Sinnvoller wäre es gewesen im ganzen Land Internet zur Verfügung zu stellen und jedem Afghanen ein Smartphone in die Hand zu drücken. Hätte mehr Effekt gehabt als ein Brunnen der dann dazu führte dass der Viehbestand in der Gegend zu groß wurde (bisherige Limitierung war der Mangel an Wasser) weshalb dann das Vieh eine Überweidung verursachte was dann einen Konflikt zwischen dem Nomadenstamm und den ansässigen Bauern verursachte worauf diese sich den Taliban anschlossen......
Und dass sie dabei nicht wie die Sowjets (vermutlich) 1,5 Mio. Menschen in zehn Jahren massakriert haben, sondern "nur" vermutlich 300.000 Tote in 20 Jahren verursachten, dies mag ich einfach nicht als Fehler auslegen oder als Beleg für ein Nichtversuchen deuten wollen.
Wir haben in Afghanistan den Tot von hunderttausenden Menschen verursacht, für gar nichts. Den schon vor 10 Jahren war klar dass das nie etwas wird und so wie wir es betrieben haben war das auch schon vor 20 Jahren klar. Ich selbst habe nie etwas anderes geschrieben in all den Jahren aber da hat man wie nicht unüblich erklärt dass ich halt einfach wie immer nur ein Schwarzseher sei und alles negativ sehen würde usw.
Wir haben es in Wahrheit dort nicht wirklich versucht. Sieh dir dazu mal die Bundeswehr vor Ort an. Es ist lächerlich was da veranstaltet wurde, das lief die ganze Zeit nur darauf hinaus dort zu sein, so zu tun als ob und möglichst nur keine eigenen Verluste zu erleiden.
Seit 2015 unterrichte ich gelegentlich Asylbewerber in Deutsch, da die Deutsche Sprache die herrlichste und edelste der Welt ist und je mehr Menschen diese beherrschen, umso besser ist dies für die Menschheit. Daher habe ich seit Jahren ziemlich engen Kontakt mit afghanischen Flüchtlingen. Noch jeder von diesen berichtete übereinstimmend, dass die westlichen Truppen extrem distanziert waren, man eigentlich gar keinen wirklichen Kontakt mit diesen hatte, lediglich sporadische Treffen, dass man nur froh war wenn keine westlichen Truppen präsent waren weil dann Frieden herrschte und keine Kämpfe stattfanden, dass die realen militärischen Leistungen der westlichen Truppen ein Witz waren, dass irgendwann die Taliban einfach so zurück kehrten und man nichts dagegen machen konnte (froh war man darüber auch nicht), dass die zivilen Leistungen des Westens ein Witz waren und nur dazu dienten Einzelne und die Eliten zu berreichen und zu stehlen und zu betrügen und zu unterschlagen was da nur geht.
Das Bild was ich da aus afghanischer Sicht im Laufe der Jahre zusammen getragen habe ist eines des kompletten Versagens, und des Nicht-Versuchens. Und ich will das ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mal als Vorwurf verstanden wissen, man wusste auch in der Bundeswehr ab 2010 herum dass Afghanistan komplett und vollständig gescheitert ist. Also ging es nur noch darum dort Flagge zu zeigen und keine Verluste zu erleiden und das letztgenannte hat man mit Bravour erledigt. Noch nie hatte eine Armee in einem derartigen Gelände mit einem derartigen Gegner derart geringe Verluste.
Wir haben nur so getan als ob und das war die Mission dort. Nichts anderes.
Auch die Bombardierung von den wenigen Straßen, Brücken oder E-Werken dürfte zwar den Unmut über sie erhöhen, aber genauso den Unmut über diejenigen, die bombardieren, was ihnen dann wieder Leute zutreiben könnte.
Deshalb schrieb ich explizit, dass man diese Angriffe entlang der Bruchlinien der afghanischen Gesellschaft ansetzen muss. Dass man also diese (welche ohnehin mehr eine Nicht-Gesellschaft ist als eine Gesellschaft) durch gezielte Eingriffe auseinander sprengt. Primär muss man jede Form von Wirtschaft dort zerstören und insbesondere den Mohnanbau. Jede falsche Rücksichtnahme wäre hier falsch.
Und natürlich wird das Leute dazu bringen sich für die Taliban zu entscheiden, aber das ist irrelevant. Ob nun die Mehrheit in den nächsten Jahren den Taliban folgen will oder folgen muss spielt gar keine Rolle. Wenn wir solche Angriffe immer weiter fortsetzen würden, dann wird die Unzufriedenheit mit dem Taliban Regime mit der Zeit immer größer werden und schließlich würde die Stimmung kippen. Wenn die Taliban die Wirtschaft nicht in den Griff kriegen, werden sie sich nicht halten können, deshalb ja meine Forderung jedwede Wirtschaft dort zu vernichten.
Zitat:Und das wiederum wird wieder eine neue Flüchtlingswelle verursachen, was wir auch nicht als wünschenswert ansehen.
Flüchtlinge kann es nur geben wenn diese die Flucht bezahlen können, was schon bald nicht mehr der Fall sein würde wenn wir die afghansiche Wirtschaft vollständig vernichten, und wenn wir diese in die EU hinein lassen, wofür keinerlei Anlass besteht.
Natürlich werden wir in jedem einzelnen Punkt das genaue Gegenteil machen, und schlußendlich wird dadurch Pakistan auseinandergeblasen werden.
Zitat:Ist sie nun ein Beispiel dafür, dass man es nicht "versucht" hat? Nein, ich denke, dies wäre zu verallgemeinernd. Man hat Compounds ausgebaut, die Straßen kontrolliert und darüber eine Luftglocke gestülpt.
Und wie sollte man so die Taliban besiegen können?
Zitat:sie haben eben versucht, es bei einer vergleichbaren Truppenstärke und mit gezielteren Aktionen und einer besseren Technik auf andere Weise zu erreichen
Um es ganz einfach auszudrücken: mit einer zu geringen Truppenstärke mit falschen Aktionen mit einer für diese Aufgabenstellung unbrauchbaren Technik auf eine falsche Weise.
Zitat:und dazu kann man auch "winning hearts and minds", das gerne despektierlich kommentierte Brunnenbohren und den Bau von Schulen zählen).
Die Sowjets haben übrigens in diesem Bereich wahrscheinlich sogar mehr geleistet als wir. Sinnvoller wäre es gewesen im ganzen Land Internet zur Verfügung zu stellen und jedem Afghanen ein Smartphone in die Hand zu drücken. Hätte mehr Effekt gehabt als ein Brunnen der dann dazu führte dass der Viehbestand in der Gegend zu groß wurde (bisherige Limitierung war der Mangel an Wasser) weshalb dann das Vieh eine Überweidung verursachte was dann einen Konflikt zwischen dem Nomadenstamm und den ansässigen Bauern verursachte worauf diese sich den Taliban anschlossen......
Und dass sie dabei nicht wie die Sowjets (vermutlich) 1,5 Mio. Menschen in zehn Jahren massakriert haben, sondern "nur" vermutlich 300.000 Tote in 20 Jahren verursachten, dies mag ich einfach nicht als Fehler auslegen oder als Beleg für ein Nichtversuchen deuten wollen.
Wir haben in Afghanistan den Tot von hunderttausenden Menschen verursacht, für gar nichts. Den schon vor 10 Jahren war klar dass das nie etwas wird und so wie wir es betrieben haben war das auch schon vor 20 Jahren klar. Ich selbst habe nie etwas anderes geschrieben in all den Jahren aber da hat man wie nicht unüblich erklärt dass ich halt einfach wie immer nur ein Schwarzseher sei und alles negativ sehen würde usw.
Wir haben es in Wahrheit dort nicht wirklich versucht. Sieh dir dazu mal die Bundeswehr vor Ort an. Es ist lächerlich was da veranstaltet wurde, das lief die ganze Zeit nur darauf hinaus dort zu sein, so zu tun als ob und möglichst nur keine eigenen Verluste zu erleiden.
Seit 2015 unterrichte ich gelegentlich Asylbewerber in Deutsch, da die Deutsche Sprache die herrlichste und edelste der Welt ist und je mehr Menschen diese beherrschen, umso besser ist dies für die Menschheit. Daher habe ich seit Jahren ziemlich engen Kontakt mit afghanischen Flüchtlingen. Noch jeder von diesen berichtete übereinstimmend, dass die westlichen Truppen extrem distanziert waren, man eigentlich gar keinen wirklichen Kontakt mit diesen hatte, lediglich sporadische Treffen, dass man nur froh war wenn keine westlichen Truppen präsent waren weil dann Frieden herrschte und keine Kämpfe stattfanden, dass die realen militärischen Leistungen der westlichen Truppen ein Witz waren, dass irgendwann die Taliban einfach so zurück kehrten und man nichts dagegen machen konnte (froh war man darüber auch nicht), dass die zivilen Leistungen des Westens ein Witz waren und nur dazu dienten Einzelne und die Eliten zu berreichen und zu stehlen und zu betrügen und zu unterschlagen was da nur geht.
Das Bild was ich da aus afghanischer Sicht im Laufe der Jahre zusammen getragen habe ist eines des kompletten Versagens, und des Nicht-Versuchens. Und ich will das ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mal als Vorwurf verstanden wissen, man wusste auch in der Bundeswehr ab 2010 herum dass Afghanistan komplett und vollständig gescheitert ist. Also ging es nur noch darum dort Flagge zu zeigen und keine Verluste zu erleiden und das letztgenannte hat man mit Bravour erledigt. Noch nie hatte eine Armee in einem derartigen Gelände mit einem derartigen Gegner derart geringe Verluste.
Wir haben nur so getan als ob und das war die Mission dort. Nichts anderes.