18.12.2021, 17:32
(18.12.2021, 17:06)Ottone schrieb: Das ist der Punkt: Russland muss(te) sich gar nicht als Gegenspieler der NATO positionieren, wir waren auf einem ganz anderen Weg - aber das ist nun sein erklärter Wille: Enemy by choice. Unterm Strich fühlt sich die Autokratie durch die erfolgreicheren demokratischen Modelle der Nachbarländer bedroht und macht in selbstgewählter Isolation die Schotten immer mehr dicht um den Deckel auf dem Topf behalten zu können.
Wir haben in Deutschland Jahrzente Kopf-an-Kopf mit dem Systemgegener gelebt, aber Russland braucht in Zeiten des Internets, des globalisierten Handels und der Hyperschallflugkörper noch Pufferstaaten? Das ist anachronistisch und arrogant imperiales Gehabe, welches sich in der Sucht nach "Größe" über die Nachbarstaaten erhebt.
Welcher andere Weg soll das gewesen sein? Ein Abgleiten Rußlands unter dem Alkoholiker Jelzin in die Anarchie? Wäre man wirklich auf einem anderen Weg mit Rußland gewesen dann hätte es doch die NATO nach der Wende in Europa überhaupt nicht mehr gebraucht. Und mit erfolgreichen demokratischen Modellen der Nachbarländer kann die Ukraine ja nicht gemeint sein. Die Polen gelten aktuell kaum noch als Demokratie. Georgien dürfte da auch eher ausfallen. Bliebe noch Finnland als demokratischer Nachbar Rußlands. Und in Sachen Pufferstaaten hat Rußland auch keine anderen Ansprüche als zum Beispiel China oder die USA, wenn sie denn eine andere Lage hätte.