18.01.2022, 11:32
Zuvor habe ich ja darauf hingewiesen, dass die Probleme bei solchen Einsätzen primär politischer, nicht juristischer Natur sind, und dass es eine enge Kooperation mit den Anrainerstaaten geben muss. So sieht die dann in der Realität aus:
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika...n-105.html
Das allein würde man unter diplomatische Herausforderung verbuchen, tatsächlich ist aber folgendes das Problem:
Und dann verweist die Regierung munter auf ihre ausgeprägten Programme zur Eindämmung der Piraterie, und auf die Souveränität, die andere davon abhält, selbst aktiv zu werden. Es braucht da dringend eine andere Herangehensweise.
Zitat:Eine dänische Fregatte ergreift im Golf von Guinea vier Piraten, doch dann will kein Land sie vor Gericht stellen - die meisten werden freigelassen. (...) Während die dänische Regierung nach einem Aufnahmeland für die drei unverletzten Piraten suchte, wurde der Verletzte schließlich nach Ghana in ein Krankenhaus gebracht. Am 6. Januar handelte die Regierung in Kopenhagen: Weil sich für die Unverletzten in der gesamten Region (vor allem in der mutmaßlichen Heimat Nigeria) niemand zuständig fühlte, ließ Dänemark die Drei von der "Esbern Snare" in ein kleines Dingi setzen, mit ausreichend Treibstoff und Lebensmitteln, um das heimische Ufer erreichen zu können. In Ghana musste inzwischen dem verletzten Piraten ein Bein amputiert werden, behalten möchte ihn das Land nicht. Er wird am gleichen Tag nach Kopenhagen geflogen, wo ihm als einzigem der Prozess gemacht werden soll. In "Danmarks Radio" (DR) ist bald die Rede von einer "dänischen Katastrophe", und Verteidigungsminister Nick Haekkerup räumt ein: "Es gab in der Situation keine wirklich guten Lösungen."
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika...n-105.html
Das allein würde man unter diplomatische Herausforderung verbuchen, tatsächlich ist aber folgendes das Problem:
Zitat:In Nigeria etwa sollen fünf kriminelle Netzwerke das Geschäft mit den Angriffen auf See betreiben. Geschäftsleute, ranghohe Politiker und andere Einflussreiche stünden hinter Überfällen, Erpressungen und Diebstahl, heißt es in Sicherheitskreisen. Sie wüssten, wann man zuschlagen muss, kauften Informationen über Schiffsrouten und wüssten, welche Schiffe bewaffnet begleitet würden.
Und dann verweist die Regierung munter auf ihre ausgeprägten Programme zur Eindämmung der Piraterie, und auf die Souveränität, die andere davon abhält, selbst aktiv zu werden. Es braucht da dringend eine andere Herangehensweise.