22.01.2022, 21:37
Ich sehe es im Grunde ähnlich wie Grolanner: Ein Träger im Schwarzen Meer wirkt zwar recht imposant, aber er hätte angesichts zahlreicher küstennaher Seezielkapazitäten vermutlich ungefähr die gleichen Chancen zu überleben, wie ein Eimer Kartoffeln gegen eine Herde hungriger Schweine...
Faktisch haben wir es im Schwarzen Meer mit einer Lage zu tun, die in gewisser Weise derjenigen in der Ostsee ähnelt, mit dem Unterschied, dass alles noch komprimierter ist und zugleich die Wassertiefen vielversprechender sind. Bedeutet: Während ich in der Ostsee bekanntermaßen kein Fan von U-Boot-Ansätzen bin, sind U-Boote im Schwarzen Meer durchaus mit einer gewissen Erfolgsaussicht einsetzbar.
Blicken wir wieder mal in die Vergangenheit: Zwar waren im Zweiten Weltkrieg die Verluste an U-Booten auch im Schwarzen Meer zu Beginn von "Barbarossa" recht hoch, aber auch hier waren meistens Minen im Küstenvorfeld oder U-Jäger in diesen Bereichen ursächlich bzw. ausschlaggebend. Darüber hinaus haben kleinere U-Boote aber relativ erfolgreich operieren können. (Dass sie letztlich relativ wenige direkte Erfolge erringen konnten, lag daran, dass einfach recht wenig Verkehr stattfand und dass der Ansatz wenig aggressiv stattfand.)
Zum "Fluch" im Schwarzen Meer wurden aber - für Deutsche wie Russen - die Luftstreitkräfte. Entgegen der Ostsee habe ich hier meistens auch gutes Wetter, blauen Himmel und keine nennenswerten Winter. Die Russen lernten dies vor Sewastopol 1941/42 und als sie nach den Häfen an der Ostküste flüchteten (Poti, Noworossijsk etc.) als eher negativ zu verstehen, und selbst noch im Spätjahr 1943 war die (bereits geschwächte) deutsche Luftwaffe ein solcher bedrohender Faktor, dass Stalin - nachdem Ju-87 im Oktober 1943 drei sowjetische Zerstörer versenkt hatten - den Einsatz von Schiffen von der Zerstörergröße an aufwärts verbot. Und als die Deutschen im Frühjahr 1944 die Krim verloren, verursachten die Russen durch Luftangriffe die schwersten Verluste der hier untergehenden 17. Armee (vermutlich gingen über 30.000 Mann bei Seetransporten verloren). Während übrigens große Einheiten nur eine geringfügige Rolle spielten - allenfalls bei Küstenbeschießungen spielten sie anfangs eine gewisse Rolle -, so erwiesen sich U-Boote, S-Boote, TKAs, Minensucher, Minenleger und Flak-Schiffe als durchaus brauchbar...
Kurzum: Damals wie heute werden Luftstreitkräfte (und heute noch zudem AS-Raketenkräfte) und kleinere Kampfschiffe dominieren - und wir haben es den großen Teil des Jahres über mit gutem Wetter zu tun (kann man nun mögen oder nicht).
Schneemann
Faktisch haben wir es im Schwarzen Meer mit einer Lage zu tun, die in gewisser Weise derjenigen in der Ostsee ähnelt, mit dem Unterschied, dass alles noch komprimierter ist und zugleich die Wassertiefen vielversprechender sind. Bedeutet: Während ich in der Ostsee bekanntermaßen kein Fan von U-Boot-Ansätzen bin, sind U-Boote im Schwarzen Meer durchaus mit einer gewissen Erfolgsaussicht einsetzbar.
Blicken wir wieder mal in die Vergangenheit: Zwar waren im Zweiten Weltkrieg die Verluste an U-Booten auch im Schwarzen Meer zu Beginn von "Barbarossa" recht hoch, aber auch hier waren meistens Minen im Küstenvorfeld oder U-Jäger in diesen Bereichen ursächlich bzw. ausschlaggebend. Darüber hinaus haben kleinere U-Boote aber relativ erfolgreich operieren können. (Dass sie letztlich relativ wenige direkte Erfolge erringen konnten, lag daran, dass einfach recht wenig Verkehr stattfand und dass der Ansatz wenig aggressiv stattfand.)
Zum "Fluch" im Schwarzen Meer wurden aber - für Deutsche wie Russen - die Luftstreitkräfte. Entgegen der Ostsee habe ich hier meistens auch gutes Wetter, blauen Himmel und keine nennenswerten Winter. Die Russen lernten dies vor Sewastopol 1941/42 und als sie nach den Häfen an der Ostküste flüchteten (Poti, Noworossijsk etc.) als eher negativ zu verstehen, und selbst noch im Spätjahr 1943 war die (bereits geschwächte) deutsche Luftwaffe ein solcher bedrohender Faktor, dass Stalin - nachdem Ju-87 im Oktober 1943 drei sowjetische Zerstörer versenkt hatten - den Einsatz von Schiffen von der Zerstörergröße an aufwärts verbot. Und als die Deutschen im Frühjahr 1944 die Krim verloren, verursachten die Russen durch Luftangriffe die schwersten Verluste der hier untergehenden 17. Armee (vermutlich gingen über 30.000 Mann bei Seetransporten verloren). Während übrigens große Einheiten nur eine geringfügige Rolle spielten - allenfalls bei Küstenbeschießungen spielten sie anfangs eine gewisse Rolle -, so erwiesen sich U-Boote, S-Boote, TKAs, Minensucher, Minenleger und Flak-Schiffe als durchaus brauchbar...
Kurzum: Damals wie heute werden Luftstreitkräfte (und heute noch zudem AS-Raketenkräfte) und kleinere Kampfschiffe dominieren - und wir haben es den großen Teil des Jahres über mit gutem Wetter zu tun (kann man nun mögen oder nicht).
Schneemann