24.01.2022, 09:44
Leasing ist bei Kampfflugzeugen zwar immer noch unüblich, wäre aber nichts neues. Saab beispielsweise hat die Gripen an Tschechien und Ungarn verleast, Italien hat sich übergangsweise Tornado von Großbritannien und anschließend F-16 von den USA geleast, es waren auch für Schweiz und Österreich Leasing-Möglichkeiten im Gespräch. Grundsätzlich unmöglich wäre es also nicht, ein entsprechendes Muster zu leasen, um für eine langfristige Lösung mehr Zeit zu haben. Es braucht dafür nur jemanden, der Interesse hat, das entsprechende Flugzeuge zu verleasen bzw. es zu einen späteren Zeitpunkt zu übernehmen (falls es sich um neu gebaute Maschinen handelt).
Allerdings gibt es natürlich auch Einschränkungen. Bei einem neuen Kampfflugzeug muss man mit fünf Jahren bis zur Einsatzreife rechnen, das ist unabhängig davon, auf welche Art und Weise dieses beschafft wird. Bis man das Flugzeug wirklich kennt dauert es noch länger. Bei einer Leasingdauer von zehn Jahren hat man vermutlich eine dauerhafte Doppelbelastung, die ersten fünf Jahre parallel zum Vorgänger, die letzten fünf Jahre parallel zum Nachfolger. Das verursacht deutliche Mehrkosten. Darüber hinaus hat der Leasinggeber in der Regel Mitspracherecht hinsichtlich der Einsätze, was rein bei der Aufgabe NT kein Problem wäre, bei den sonstigen Aufgaben (reguläre Jabo-Einsätze, EloKa und Aufklärung) unter Umständen schon. Auch das muss man bedenken. Bei unserer bisherigen Politik würde es mich nicht wundern, wenn man kurz nach einem solchen Leasing die eigenen Nachfolgeentwicklungen aus Kostengründen aufgibt, nur um dann nach ein paar Jahren festzustellen, dass man dringend einen Ersatz benötigt weil der Leasingvertrag ausläuft. Dann wird schnellstens zu schlechten Konditionen verlängert, und man gibt am Ende mehr Geld aus als eine eigene Anschaffung gekostet hätte, mit der man zudem hätte freier agieren können.
In Tschechien ist es fast so gelaufen, man hat die Gripen für zehn Jahre geleast um Zeit für eine Dauerlösung zu haben, nur um dann festzustellen, dass man die nicht bezahlen möchte. Stattdessen wurde der Leasingvertrag verlängert. In Italien hat man mit dem Tornado ADV den Starfighter kurzfristig ersetzt, der Eurofighter wurde aber nicht schnell genug fertig, der Tornado war auch zu teuer im Unterhalt, also hat man einen neuen Vertrag über alte F-16 abgeschlossen, und am Ende sehr viel Geld verpulvert um nach 20 Jahren zum Ziel zu kommen. Aber klar, wie es kommt konnte man vorher nicht wissen (und die Versprechungen hinsichtlich des Eurofighters waren ja auch andere).
Den grundsätzlichen Gedanken zum Leasing habe ich hier schon mal irgendwo erwähnt, das kann je nach Aufwand bei den Tornados Sinn ergeben, sofern die echte Nachfolgelösung politisch gleich mit auf den Weg gebracht wird. Piloten leasen halte ich übrigens für ausgeschlossen
Theoretisch könnte man den Service auslagern, bloß verliert man dadurch eigene Fähigkeiten, die man im Anschluss teuer wieder aufbauen darf (das erleben wir ja jetzt gerade nach der Sparphase in den vergangenen Jahrzehnten).
Allerdings gibt es natürlich auch Einschränkungen. Bei einem neuen Kampfflugzeug muss man mit fünf Jahren bis zur Einsatzreife rechnen, das ist unabhängig davon, auf welche Art und Weise dieses beschafft wird. Bis man das Flugzeug wirklich kennt dauert es noch länger. Bei einer Leasingdauer von zehn Jahren hat man vermutlich eine dauerhafte Doppelbelastung, die ersten fünf Jahre parallel zum Vorgänger, die letzten fünf Jahre parallel zum Nachfolger. Das verursacht deutliche Mehrkosten. Darüber hinaus hat der Leasinggeber in der Regel Mitspracherecht hinsichtlich der Einsätze, was rein bei der Aufgabe NT kein Problem wäre, bei den sonstigen Aufgaben (reguläre Jabo-Einsätze, EloKa und Aufklärung) unter Umständen schon. Auch das muss man bedenken. Bei unserer bisherigen Politik würde es mich nicht wundern, wenn man kurz nach einem solchen Leasing die eigenen Nachfolgeentwicklungen aus Kostengründen aufgibt, nur um dann nach ein paar Jahren festzustellen, dass man dringend einen Ersatz benötigt weil der Leasingvertrag ausläuft. Dann wird schnellstens zu schlechten Konditionen verlängert, und man gibt am Ende mehr Geld aus als eine eigene Anschaffung gekostet hätte, mit der man zudem hätte freier agieren können.
In Tschechien ist es fast so gelaufen, man hat die Gripen für zehn Jahre geleast um Zeit für eine Dauerlösung zu haben, nur um dann festzustellen, dass man die nicht bezahlen möchte. Stattdessen wurde der Leasingvertrag verlängert. In Italien hat man mit dem Tornado ADV den Starfighter kurzfristig ersetzt, der Eurofighter wurde aber nicht schnell genug fertig, der Tornado war auch zu teuer im Unterhalt, also hat man einen neuen Vertrag über alte F-16 abgeschlossen, und am Ende sehr viel Geld verpulvert um nach 20 Jahren zum Ziel zu kommen. Aber klar, wie es kommt konnte man vorher nicht wissen (und die Versprechungen hinsichtlich des Eurofighters waren ja auch andere).
Den grundsätzlichen Gedanken zum Leasing habe ich hier schon mal irgendwo erwähnt, das kann je nach Aufwand bei den Tornados Sinn ergeben, sofern die echte Nachfolgelösung politisch gleich mit auf den Weg gebracht wird. Piloten leasen halte ich übrigens für ausgeschlossen
