24.01.2022, 13:48
Vielleicht nur um einer Vermutung entgegen zu wirken (was ich bislang selbst so angenommen hatte)...
Das liest sich nun schon etwas anders als "die Deutschen haben den Überflug bzw. den Transport von Waffen nach der Ukraine durch Verbündete untersagt..."
Schneemann
Zitat:Woche des Missvergnügens: Alte Kanonen, neue Vorwürfe und ein Admiral (Nachtrag)https://augengeradeaus.net/2022/01/woche...n-admiral/
Vor mehr als einem halben Jahrhundert wurden in der Sowjetunion Haubitzen des Typs D-30 entwickelt, vor mehr als 30 Jahren erbte die Bundesrepublik mit Übernahme der Nationalen Volksarmee der DDR etliche dieser 122mm-Geschütze. Das alte Kriegsgerät befeuert in diesen Tagen einen bizarren Streit über die Frage, ob Deutschland mit der Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine aus der Einheit des Westens ausschert – in einer Woche, die mit Vermeidung deutschen Luftraums durch britische Militärtransporte, der wieder aufgewärmten Lieferung eines Ausbildungszentrums an Russland und am Ende den Worten eines deutschen Admirals auf ein kommunikatives Desaster für Berlin hinausläuft. [...]
Das begann schon Anfang der Woche. Kaum hatte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am vergangenen Montagnachmittag im Unterhaus in London angekündigt, sein Land werde die Ukraine mit Panzerabwehrwaffen unterstützen, starteten vom Stützpunkt Brize Norton die ersten C-17-Transporter der Royal Air Force mit der brisanten Ladung, schultergestützen Raketen (KORREKTUR: nicht Lenkraketen) des Typs Next Generation Light Anti-Tank Weapon (NLAW). Allerdings nahmen die Maschinen nicht den direkten Kurs auf Kiew, über die Benelux-Staaten und Deutschland: Sie flogen hinaus auf die Nordsee, um dann nördlich von Sylt in den dänischen Luftraum einzuschwenken – und dann über Dänemark und Polen die Ukraine anzufliegen. [...]
Und sofort kam, bis hin zur renommierten Nachrichtensendung NewsNight der BBC, der Verdacht auf: Die Vermeidung Deutschlands sei nötig geworden, weil Deutschland nicht nur selbst die Lieferung von Waffen an die Ukraine verweigere – sondern auch die Lieferungen von Verbündeten blockieren wolle und seinen Luftraum dafür nicht freigegeben habe. [...]
So ähnlich erläuterte das auch Ministeriumssprecher Christian Thiels dann am Mittwoch:
Die britische Regierung hat keinen Antrag auf Überflug gestellt. Es gibt eine grundsätzliche Erlaubnis für militärische Flüge der Verbündeten auch über deutsches Staatsgebiet. Aber bei dem Transport von ganz bestimmten Gütern – zum Beispiel Explosivstoffen, Waffen, Sprengstoff etc. – muss eine Sondergenehmigung erteilt oder auch angefordert werden. Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn so ein Flugzeug vielleicht einmal eine Notlandung macht oder abstürzt, sollten die Rettungskräfte ziemlich genau wissen, mit was sie es dabei zu tun haben. Die Briten haben aber einen solchen Antrag gar nicht gestellt. [...]
Das lässt allerdings weiterhin die Frage offen, warum das britische Verteidigungsministerium für die Flüge, die die Woche über weitergingen, nie einen solchen Antrag stellte. Aus London gab es dazu auch wenig erhellendes – außer der Ansage, von einer verweigerten Überfluggnehmigung durch Deutschland könne nicht die Rede sein.
Das liest sich nun schon etwas anders als "die Deutschen haben den Überflug bzw. den Transport von Waffen nach der Ukraine durch Verbündete untersagt..."
Schneemann