23.03.2022, 10:09
(23.03.2022, 09:54)Schneemann schrieb: 12.) Wirtschaft sanktionsbedingt am Rand des Zusammenbruchs, ggf. Zahlungsunfähigkeit.
Schneemann
Ich will mal diesen Punkt herausgreifen weil er auch oft medial als bald kommender "Gamechanger" präsentiert wird. Der russische Rubel ist trotz aller Sanktionen bisher nicht komplett eingebrochen, sondern hat schon seit Tagen eine Erholungsphase eingeleitet, mit charttechnischem Doppelboden. Dies dürfte hauptsächlich das Resultat einer massiven Zinserhöhung seitens der russischen Zentralbank sein. Natürlich könnte Rußland diese Konstellation nicht ewig durchhalten, aber weitaus länger als ein paar Wochen oder Monate. Bis das zum echten Problem würde könnten sogar mehrere Jahre vergehen. Auch werden die russischen Devisenreserven und Goldreserven in Kombination mit sehr niedriger Verschuldung völlig unterschätzt. Wo da der Zusammenbruch der russischen Wirtschaft bevorstehen soll weiß wohl nur das "Prinzip Hoffnung". Volkswirtschaftlich betrachtet ist diese Annahme jedenfalls völliger Unsinn. Eine Zahlungsunfähigkeit steht Rußland sicher nicht bevor, auch wenn nun viele Rechnungen gegenüber westlichen Unternehmen nicht mehr beglichen werden hat dies nichts damit zu tun dass kein Geld mehr da ist, sondern ist einfach dem Umstand geschuldet dass es nur noch rausgeworfenes Geld wäre. Es wird nun eben wechselseitig Vermögen eingefroren oder eingezogen und Rechnungen für Geschäftsbeziehungen nicht mehr gezahlt die durch die Sanktionen sowieso obsolet geworden sind.