08.05.2022, 11:11
Zitat:1. Das systematische Massenmorden in Indonesien, welches dort den Kommunisten endgültig das Genick brach endete 1966. Das war etliche Jahre vor Ende des Vietnamkrieges.Ja, korrekt, das war mein Fehler. Ich hatte irgendwie 1976 im Kopf statt 1966, keine Ahnung wieso...
Zitat:2. In Laos wären die Kommunisten nicht an die Macht gekommen, hätte es nicht 1970 das unheilvolle Eingreifen der USA dort gegeben. Und der Umsturz in Laos führte zugleich (im gleichen Jahr) dann zum rasanten Aufstieg der Roten Khmer, welche vorher so gut wie keine Kämpfer gehabt hatten und am Jahresende bereits bei ca 50.000 Mann standen.Zwar war das Hineinziehen dieser beiden Länder in den Vietnamkrieg sicher eine massive Eskalation seitens von Nixon, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies entscheidend war für die spätere Machtübernahme der Kommunisten. Die Vietnamesen operierten bereits recht ungestört von Laos aus (und arbeiteten mit dem Pathet Lao eng zuzsammen) noch ehe die USA und die Südvietnamesen den Krieg dorthin ausweiteten. Und in Kambodscha tobte bereits ein Bürgerkrieg, wie du ja auch schreibst. Insofern: Ich denke, dass das Eingreifen der USA dort zwar den Umstand beschleunigte, dass beide Länder an die Kommunisten fielen, aber nicht grundlegend bewirkte - es hätte ohne das Eingreifen allenfalls 2-3 Jahre länger gedauert.
3. Dadurch und durch die folgende Einmischung der USA in den kamodschanischen Bürgerkrieg kippte dann auch dort die Lage zugunsten der Kommunisten. Noch 1973 galt der Konflikt in Kambodscha übrigens als einer der nur von ausländischen Mächten geführt wird und wollte die gesamte Bevölkerung Kambodschas eigentlich nur ihre Ruhe. Da war aber noch nicht einmal der Vietnamkrieg zu Ende. Und die Roten Khmer kamen 1975 endgültig im ganzen Land an die Macht, de facto im gleichen Jahr als der Vietnamkrieg endete und nicht danach.
Schneemann