22.05.2022, 09:55
@Quintus
Und das wird den Russen zum strategischen Nachteil gereichen. Zwar wird es immer noch ein paar Irrlichter geben, wie etwa die Junta in Mali (wobei ich nicht weiß, ob diese noch arg lange ihren gegenwärtigen Kurs durchhalten kann), die sich russischen Support erhoffen, aber im Gesamtrahmen betrachtet verliert Russland an Einfluss in diesen Gebieten - und zieht sich zudem auch noch einen gewissen Unmut zu. Dahingehend sind die westlichen Hilfsmaßnahmen bzw. Finanzaufwendungen bzgl. Entwicklungshilfe und Welternährungsprogramm irrelevant (zumal wenn man sie mit den Rüstungsausgaben in den USA und der EU vergleicht).
Gegenwärtige Entwicklungen...
Schneemann
Zitat:Wenn die Russen wirklich intelligent und logisch-rational agieren würden, dann müssten sie eigentlich jetzt eine Strategie verfolgen, diese Problemstellungen noch mit allen Mitteln zu befördern, weil dies dann dem Westen direkt wie indirekt erheblichen Schaden zufügen wird, vor allem auch langfristig. [...] Die Folgen daraus in der islamischen Welt und in Schwarzafrika allein schon würden dem Westen so viel Schaden zufügen, dass dies ein gewisser Ausgleich für die Schäden wäre die Russland wegen des Krieges erlitten hat bzw. erleiden wird.Diese zynische Rechnung, wenn die Russen sie so aufzumachen gedenken, würde allerdings ihnen selbst eher zum Nachteil gereichen. In einigen Gebieten Afrikas und im Nahen Osten haben die Russen immer noch ein relativ gutes Standing. Aber die Reaktionen auf den Ukraine-Krieg zeigen auch, dass die Masse der Staaten dort den Angriffskrieg nicht gutheißt (von einem Teil des "dreckigen Dutzends" wie bspw. Syrien mal abgesehen). Und man weiß von Tripolis über Kairo bis nach Luanda durchaus gut, dass die gegenwärtigen Nahrungsmittelpreise eben nicht mit dem Westen zusammenhängen, sondern eine direkte Folge der Politik Moskaus sind.
Und das wird den Russen zum strategischen Nachteil gereichen. Zwar wird es immer noch ein paar Irrlichter geben, wie etwa die Junta in Mali (wobei ich nicht weiß, ob diese noch arg lange ihren gegenwärtigen Kurs durchhalten kann), die sich russischen Support erhoffen, aber im Gesamtrahmen betrachtet verliert Russland an Einfluss in diesen Gebieten - und zieht sich zudem auch noch einen gewissen Unmut zu. Dahingehend sind die westlichen Hilfsmaßnahmen bzw. Finanzaufwendungen bzgl. Entwicklungshilfe und Welternährungsprogramm irrelevant (zumal wenn man sie mit den Rüstungsausgaben in den USA und der EU vergleicht).
Gegenwärtige Entwicklungen...
Zitat:Africa: Growing Hunger, High Food Prices in Africa Don't Have to Become Worse Tragedyhttps://allafrica.com/stories/202205210216.html
The cascading global events of the 2020s seems to have no end in sight. The once-in-a-century pandemic (COVID-19) has been followed by the destructive Russian invasion in Ukraine, strong inflationary pressures around the world linked, ominously, to a surge in global food and energy prices.
As the United Nations Secretary-General Antonio Guterres declared recently, we are living the perfect storm caused by the tangled web of food, energy, and financial crises.
This is not the first time the world has faced the threat of massive hunger and starvation following a spike in food prices. In 2007-2008 and in 2010-2011 food prices suddenly increased following a three-decade hiatus when food prices were stable and low. However, the current shock is of a different magnitude: as the graph below shows, the surge in food prices, reflected in the Food and Agriculture Organization´s Food Price Index, is the highest recorded since 1961 - even higher than the surge in the first half of the 1970s, during the infamous 1973 Oil Crisis. [...] The cost of food is 42% higher now than 2014-2016. [...]
Africa has been particularly vulnerable: about 21% of people on the continent suffered from hunger in 2020, a total of 282 million people. Between 2019 and 2020, in the aftermath of the pandemic, 46 million people became hungry in Africa. No other region on the world presents a higher share of its population suffering from food insecurity. Also, African households spend a large share of their income on food. According to a recent note in the Financial Times, citing estimates from the IMF, food represents 17% of expenditure in advanced economies, in sub-Saharan Africa the figure is 40%. [...]
The causes are equally multifaceted: the current pressures on food systems in Africa derive from multiyear droughts in the Horn and East Africa; a locust swarm; the internal conflict in Ethiopia; flood, drought, conflict and the economic effects of COVID-19 in West Africa; and obviously the international shocks associated with the pandemic and the war in Ukraine.
Schneemann