28.05.2022, 11:52
@Flugbahn
Darüber hinaus: Auch wenn sich die gegenwärtigen Wetter- und Bodenbedingungen nun besser für den Bewegungskrieg jenseits von festen Straßen eignen, so würde ich tragbaren Waffensystemen und z. B. auch Richtminen nicht den Nutzen absprechen. Auch wenn ich quer über Felder fahren kann, so bleiben Wälder und Städte immer noch bestehen, und da sind solche Systeme sehr sinnvoll.

Scheckbuchdiplomatie gab es immer schon. Und man darf ja nicht vergessen, dass die Ukrainer mit diesem Geld auch auf Waffen-Shopping-Tour gehen und z. B. auch humanitäre Güter oder Minenräumausstattung kaufen. Sorgen mache ich mir eigentlich eher, dass dieses Geld zumindest teils in irgendwelchen dunklen Kanälen versickert (und da gibt es in der Ukraine doch einige).
Aber die einzigen bislang gelieferten schweren Systeme, die den Ukrainern Vorteile gebracht haben, sind meines Kenntnisstandes nach die M-777 der Amerikaner (von denen sie wohl 100+ erhalten haben, dazu noch fünf oder sechs aus Australien; insgesamt sind wohl noch 75+ verfügbar, der Rest ist bereits ausgefallen). Geliefertes anderes schweres Gerät oder Hubschrauber sieht man allerdings nur recht selten - über die Ursache bin ich mir nicht ganz sicher -, da wird es meinem Empfinden nach aber auf ein paar alte Leopard 1 oder T-72 auch nicht ankommen.
Artillerie ist derzeit die Gunst der Stunde, insofern wird es wichtig sein, hier rasch die PzH 2000 rüber zu schaffen und vor allem auch die Logistikketten auszubauen (Lastwagen, Munitionsreserven). Wäre spannend, ob z. B. auch die DM702A1-Munition mitgeliefert wird.
Schneemann
Zitat:Die Ringtausche finde ich vom Prinzip her sehr gelungen. Allerdings gefällt es mir nicht, wenn Polen sich hinstellen und behaupten kann wir würden nicht zu unseren Zusagen stehen. Entweder man hat hier gegenüber Polen schlecht kommuniziert oder man tut es jetzt, indem man anscheinend jetzt dem Vorwurf nichts entgegenhalten will/kann. Das Bild was jetzt im Raum steht, dass Polen mit 200x T-72 der Ukraine massiv hilft und nun von DE im Regen stehen gelassen wird gefällt mir zumindest nicht. [...] Die Argumentation ist seit vielen Jahren durch Warschau nicht nur nicht astrein sondern oft eine Frechheit. Aber dann muss man sich als BR hinstellen und energisch dem widersprechen und die gelungenen Beispiele auch für alle und nicht zuletzt außerhalb von DE öffentlich kundtun und damit den "schwarzen Peter" da platzieren, wo er hingehört, nach Polen.Dies sehe ich in gewisser Weise auch so. Ich denke, da kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner.
Zitat:So aufgelistet sieht es zwar mehr aus als befürchtet und wäre in der Situation von vor 8-Wochen gut und aus dieser Zeit meine ich gibt es auch hier einen Beitrag von mir in Richtung voyageur, dass DE mehr liefern als man denkt und das hier lediglich mehr Stillschweigen herrscht, aber seit dem sind nun mal 6-10 Wochen vergangen und die Situation ist eine deutlich andere. Aus der Situation die russische Armee rückt auf Kiew vor und man kann aus dem Hinterhalt mit Panzerfaust, Stinger und Co. viel berwirken ist nun eine Materialschlacht mit viel Artillerie geworden und da bringt das oben aufgelistete zu wenig.Naja, da muss man aber etwas fair bleiben. Vor acht Wochen hatten wir Ende März. Das würde bedeuten, dass Deutschland innerhalb von vier Wochen nach Kriegsbeginn 10.000 tragbare Waffensysteme, 100.000 Handgranaten, tausende Richtminen, Millionen Schuss Munition und anderes Gedöns an ein Land liefern hätte müssen, wobei man noch gar nicht genau abschätzen konnte, wie lange der Krieg geht, wie die Verhandlungen ausgehen etc. Quasi ein blindes Zuschütten eines Landes mit allerlei Waffen auf Verdacht hin - das wäre sowohl politisch wie auch taktisch und finanziell riskant und kopflos. Dass diese Lieferungen also nach und nach eintrafen, ist insofern durchaus verständlich. Und wie gesagt: Wir haben quasi so viel geliefert, wie das restliche Europa zusammen (Großbritannien rausgenommen).
Darüber hinaus: Auch wenn sich die gegenwärtigen Wetter- und Bodenbedingungen nun besser für den Bewegungskrieg jenseits von festen Straßen eignen, so würde ich tragbaren Waffensystemen und z. B. auch Richtminen nicht den Nutzen absprechen. Auch wenn ich quer über Felder fahren kann, so bleiben Wälder und Städte immer noch bestehen, und da sind solche Systeme sehr sinnvoll.
Zitat:alte deutsche Politik, das Scheckbuch zücken und sich dann aus dem Staub machen. Es geht bei der Kritik darum, dass zuwenig Hardware geliefert wird. Bei Geld, Helmen, Essensrationen und Windeln sind wir bestimmt Weltklasse, nur das hält den Vormarsch leider zu wenig auf ;-)Warum so negativ?

Scheckbuchdiplomatie gab es immer schon. Und man darf ja nicht vergessen, dass die Ukrainer mit diesem Geld auch auf Waffen-Shopping-Tour gehen und z. B. auch humanitäre Güter oder Minenräumausstattung kaufen. Sorgen mache ich mir eigentlich eher, dass dieses Geld zumindest teils in irgendwelchen dunklen Kanälen versickert (und da gibt es in der Ukraine doch einige).
Zitat:Wieder nur zusagen. Das bringt aktuell alles noch genau null. Der Kern meiner Kritik. Es dauert alles viel zu lange und länger als anders wo. [...] Schweres Gerät, das was die Ukraine aktuell wirklich benötigt, ist von anderen geliefert worden, bereits jetzt, von uns genau Null. Null Artillerie, null Schützenpanzer, null Kampfpanzer, null bewaffnete Drohnen, null Hubschrauber, null Kampfjets ... null null null..Ich stimme dir ja durchaus zu, dass bei schwerem Gerät bei uns alles ziemlich "zäh" vonstatten geht.
Aber die einzigen bislang gelieferten schweren Systeme, die den Ukrainern Vorteile gebracht haben, sind meines Kenntnisstandes nach die M-777 der Amerikaner (von denen sie wohl 100+ erhalten haben, dazu noch fünf oder sechs aus Australien; insgesamt sind wohl noch 75+ verfügbar, der Rest ist bereits ausgefallen). Geliefertes anderes schweres Gerät oder Hubschrauber sieht man allerdings nur recht selten - über die Ursache bin ich mir nicht ganz sicher -, da wird es meinem Empfinden nach aber auf ein paar alte Leopard 1 oder T-72 auch nicht ankommen.
Artillerie ist derzeit die Gunst der Stunde, insofern wird es wichtig sein, hier rasch die PzH 2000 rüber zu schaffen und vor allem auch die Logistikketten auszubauen (Lastwagen, Munitionsreserven). Wäre spannend, ob z. B. auch die DM702A1-Munition mitgeliefert wird.
Schneemann