01.06.2022, 19:50
(01.06.2022, 13:39)Quintus Fabius schrieb: Wobei die meisten Werfer dieses Typs bei der Bundeswehr eben nicht MARS II sind. Von denen haben wir (mein letzter Kenntnistand) gerade mal 20 Stück. Davon 4 weniger ist also aufs Verhältnis gesehen noch mal eine Hausnummer größer.Meiner Kenntnis nach haben die MARS-II auch konkret für den Einsatz in der Ukraine keine wesentlichen Vorteile gegenüber den MARS-I, dementsprechend sollte man hier eigentlich sinnvollerweise nicht umgerüstete Exemplare schicken.
(01.06.2022, 14:05)Leuco schrieb: Bei Soldat und Technik gibt es übrigens gerade einen interessanten Industrievorschlag von Diehl.Absolut. Unter anderem deswegen würde ich auch hier mal wieder dazu tendieren: Wenn man das System liefert, dann ruhig alles, was wir haben und Nachfolge-Entwicklung beauftragen:
Zitat:Diehl schlägt ... die Einführung neuer, längerer Container vor, die einerseits eine Abwärtskompatibilität zu bestehenden Raketentypen aufweisen und andererseits zusätzlichen Bauraum für neue Wirkmittel bieten.
Gleichzeitig empfiehlt Diehl Defence, die neue Waffenstation auf einer bereits genutzten militärischen Radplattform zu nutzen. Die Raketenstartbehälter sollen demnach über eine ISO-Schnittstelle verfügen und somit einfach durch in der Truppe eingeführte LKW-Plattformen aufgenommen werden. Die Betriebs- und Wartungskosten der Radplattformen wären Diehls Ansicht nach deutlich günstiger als beim derzeitigen M270-Fahrgestell. Gleichzeitig wäre das Fahrzeug selbst über lange Distanzen verlegefähig.
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Die neue modular aufgebaute Waffenstation wäre in der Lage, 2×6 bis 2×2 Raketen oder Lenkflugkörper aufzunehmen. Damit würde das System über mindestens die gleiche Feuerkraft wie der MARS II verfügen. Im Vergleich zu der US-Radraketenartillerielösung HIMARS hätte es eine zwei bis dreifach höhere Feuerkraft. HIMARS kann im Vergleich zum MARS II nur halb so viele Wirkmittel aufnehmen und muss demensprechend öfter aufmunitionieren. Zieht man Nachladezeiten etc. in Betracht, gehen Artillerieexperten davon aus, dass man bis zu drei HIMARS braucht um einen MARS II in puncto Feuerkraft zu ersetzen. Weiterhin muss bedacht werden, dass diese Systeme auch bemannt werden müssen. Bei gleicher Besatzungsstärke braucht man für die entsprechende Feuerkraft nicht nur die doppelte/dreifache Anzahl an Systemen, sondern auch an Personal.
Zukünftige Wirkmittel
Gleichzeitig schlug der Diehl-Vertreter während des Symposiums vor, neue Raketen als Munitionstypen für das Zukünftige System Indirektes Feuer großer Reichweite zu entwickeln. Die als Mulirole-Carrier bezeichnete Rakete, die Diehl Defence entwickeln möchte, soll über eine inertiale sowie GNSS basierte Navigation verfügen. Die Reichweite soll je nach Traglast mindestens 300 Kilometer betragen. Bis zu acht dieser neuartigen Raketen sollen von der neuen Waffenstation gleichzeitig aufgenommen werden können.
Das Multirole-Carrier-Konzept sieht unterschiedliche Varianten der Rakete vor. Diehl schlägt sowohl Ausführungen mit einem Precision Strike Warhead als auch einem Cargo Compartment vor. In der Variante Precision Strike Warhead würde die Rakete über einen Präzisions-HE/Splitter-Gefechtskopf verfügen, der Ziele auch auf Entfernungen jenseits der 300 Kilometer treffsicher bekämpfen kann. Dies soll mittels einer fortschrittlichen Suchkopftechnologie auf Basis von Radar-, Bildverarbeitungs-, Infrarot- sowie semi-aktivem Laser-Sensor erreicht werden. In der Variante Cargo Compartment soll die Rakete als Trägervehikel für unterschiedlichste Nutzlasten fungieren. Damit könnten nach Angaben von Diehl bis zu neun Sub-Munitionen mindestens 300 Kilometer weit ins Zielgebiet transportiert werden. Als Nutzlasten könnten sowohl kinetisch wirkende Effektoren, als auch Aufklärungssensoren oder Störer fungieren.
(01.06.2022, 14:30)aramiso schrieb: Die Schwächung der Wehrfähigkeit hat die Grenze zur Fahrlässigkeit nach meinem Gefühl längst überschritten.Aber doch schon vor Jahren. Da kommt es jetzt auf ein paar Systeme auch nicht mehr an.