02.06.2022, 09:40
(02.06.2022, 09:34)Schneemann schrieb: Letztlich - um beim Zynismus zu bleiben - schießt sich Russland vielleicht sogar mit jedem Meter, den es sich weiter vorkämpft, ein Eigentor. Wie du es schon geschrieben hattest in irgendeinem Beitrag auf den vorangegangenen Seiten: Im schlimmsten Fall siegen die Ukrainer und der Westen wird auf Jahre hinaus die verwüsteten Gebiete subventionieren und wieder aufbauen müssen.
Aber: Je mehr Land die Russen verwüsten und den Ukrainern abnehmen, desto mehr verwüstetes und mit Munitionsresten verseuchtes Land haben sie nach einem Kriegsende selbst wieder aufzubauen bzw. zu versorgen. D. h. diese Bürde ginge dann auf sie über statt auf die Europäer. Alleine die Gebiete, die sie aktuell schon erobert haben, spotten so ziemlich der Beschreibung - zerschossen, entvölkert, vergiftete Böden, Ruinenfelder, Munitionsreste etc. Insofern: Wenn ich nun den Zynismus toppen wollte, sollte ich sagen: Lasst die Russen sich bis zum Herbstschlamm noch ein wenig vorwühlen, lasst sie massive Verluste erleiden, liefert den Ukrainern aber bitte nur so viel, dass diese die Russen weitgehend bremsen können, aber selbst nicht auf dumme Gedanken kommen; also so, dass die Russen vielleicht noch 30 oder 50 Kilometer vorankommen unter schwersten Opfern - und lasst ihnen dann ein versumpftes und menschenleeres Niemandsland, das sie auf Jahre hinaus aufbauen und versorgen müssen.
Schneemann
Historisch betrachtet gab es nach großen Kriegen immer große Wirtschaftsaufschwünge. Deshalb ist die Annahme dass diese Gebiete sozusagen ein Ballast für den Sieger darstellen ökonomisch betrachtet unsinnig. Im Gegenteil legen diese den Grundstein für ein zukünftig starkes Wirtschaftswachstum.