16.07.2022, 21:33
(16.07.2022, 20:31)Broensen schrieb: Bei 2. stimme ich dir zu. Aber 1. und 4. müssten durch 3., nämlich die Ausbildung, verhindert werden. Wir reden hier von Profis, nicht von irgendwelchen Hilfskräften. Wer vom Staat zur Durchsetzung seiner Hoheitsrechte unter Ausübung von unmittelbarem Zwang und potentiell tödlicher Waffengewalt legitimiert wird, muss auch eine entsprechende Ausbildung nach vorhergehendem Auswahlverfahren erhalten, die solche psychologischen Aspekte auf ein Minimum reduzieren. Und das ist gerade in den USA häufig nicht der Fall.
Und man sieht auch immer wieder Beispiele, in denen auch US-Polizisten absolut angemessen und besonnen beim Schusswaffengebrauch handeln, es geht also.
Man muss aber bedenken dass man die USA und Deutschland hier nur bedingt vergleichen kann. US Cops gehen generell wesentlich robuster vor, wobei dies je nach Bundesstaat nochmal etwas unterschiedlich ist. Die Mehrheit der US-Bevölkerung steht auch hinter diesem robusten Auftreten. Dies wäre in Deutschland sicherlich nicht der Fall. Hier legt man wesentlich mehr Wert auf Deeskalation. Allerdings sollten sich auch die US Cops mental im Griff haben. Das dortige Auftreten begünstigt aber eben auch dass sich Leute in Richtung "Sledge Hammer" vom Dienst angezogen fühlen. Insgesamt betrachtet glaube ich aber nicht dass die Ausbildung in den USA schlechter ist als hierzulande. Die Prioritäten werden eben nur anders gesetzt. Wenn ich mir Fälle anschaue wie den der zwei Wilderer die zwei Polizisten überwältigt haben obwohl zumindest der eine Polizist noch rechtzeitig zur Waffe greifen konnte. Da fehlt es gerade bei uns doch sehr beim Training an der (Schuss)waffe.