18.09.2022, 17:51
(18.09.2022, 17:05)Quintus Fabius schrieb: Mal abgesehen davon, dass den Ukrainern die verschiedenen Rüststände wahrscheinlich völlig egal sind, und die ukrainische Armee bereits jetzt ein historisch beispielloses Sammelsurium von Militärausrüstung aus aller Welt einsetzt...Bei einer Lieferung von LEO2 ginge es aber um eine nachhaltige Stärkung und wahrscheinlich auch dauerhafte Umrüstung der ukrainischen Panzertruppe. Da werden die logistischen Aspekte dann schon noch wichtiger werden. Außerdem sollte man es in diesem Fall wenigstens richtig machen, wenn man dafür schon einen ernstzunehmenden Verlust eigener Kampfkraft in kauf nimmt.
Zitat:das Problem wenn nur wir Panzer abgeben können (sollen), dass selbst bei vergleichsweise geringen Stückzahlen dann einfach nicht mehr genug für die Bundeswehr selbst da wäre um den notwendigen Ausbildungsstand aufrecht erhalten zu können.Das sollte dann durch die Beiträge der anderen Leo-Nutzer kompensiert werden, auch kurzfristig. Es ist halt etwas anderes, ob wir im heimischen Übungsbetrieb mit abweichenden Rüstständen zu kämpfen haben als bei der vorgeschobenen Instandhaltung in der Ukraine.
(18.09.2022, 17:10)Nightwatch schrieb: Gleichzeitig könnten manche Leopard Nutzer auch ohne größere Schwierigkeiten auf Abrams aus US Reservebeständen umgerüstet werden. Kanada ist hier der erste Kandidat, wäre im Ernstfall logistisch sowieso sinvoller. Polen genauso, Abrams sollen ja sowieso kommen, könnte man hier nicht vorziehen?Das wäre ein Plan. Solange es für die Amis nur um ein vorübergehendes Zurverfügungstellen eigener Panzer geht, die dann nach und nach durch Zulauf aus der Industrie wieder freigesetzt werden, dürfte das für Biden auch innenpolitisch kommunizierbar sein.
Zitat:In dem Zusammenhang darf man auch die Frage stellen, ob nicht einzelne Nato-Nationen ihre Panzerwaffen auch schlicht gerne auflösen würden? Portugal und die Dänen wären hier heiße Kandidaten. Und auch die Norweger könnn im Zuge des Nato-Beitritts von Finnland und Schweden ihre Verteidigungspläne grundlegend überdenken. Zusammengenommen könnten diese drei Nationen leicht über 250 MBT generieren, da liese sich einiges herauslösen ohne die russische Nordfront im Falle des Falles nicht mehr ohne Weiteres überrollen zu können.Auch kein schlechter Ansatz. Ggf. ließe sich da auch das Prinzip "PzBtl. 414" übertragen, zumindest für die Dänen und Norweger. Bspw. eine dänische Kompanie bei den Schweden und eine norwegische bei den Finnen.
Bei den Portugiesen wäre ein Komplettverzicht wahrscheinlich die bessere Lösung, wenn man sich den Rest der Fahrzeugbestände dort anschaut. M113 und Leo2 sind ein ungleiches Paar.
(18.09.2022, 17:26)Pmichael schrieb: Großbritannien will in naher Zukunft über 50 Challenger 2 Panzer ausmustern, dass wäre auf der Stelle ein volles Panzerregiment für Ukraine.Oder der Ersatz einer kompletten LEO2-Flotte eines der kleineren europäischen Länder. Das wäre auch noch eine Option zum Freisetzen von Leo2-Kapazitäten: Die Briten und Franzosen könnten ihre MBT-Überschüsse inkl. Ausbildung an Norweger (UK) und Portugiesen (FR) abgeben, um mehr Leoparden kurzfristig für die Ukraine frei zu bekommen.
Aber egal welchen Weg man geht, es wird möglichst viele Beteiligte erfordern und ohne eine zentrale Rolle Deutschlands wird es nicht klappen.