Saudi Arabien
Zitat:man sollte trotz allem zwischen der saudischen Führung und dem Islamismus unterscheiden. Das Problem, welches ich sehe, ist, dass die saudische Führung diese rigorose, intolerante Variante des Islam exportiert. Sie selbst vertritt sie aber nicht.

Diese Unterscheidung ist meiner Meinung nach eine künstliche, um unsere Politik gegenüber den Ölarabern irgendwie zu legitimieren. Zum einen vertritt das Saudische Königshaus und seine Prinzenkaste in Wahrheit sehr wohl den Islamismus, und dass völlig ungeachtet der Dekadenz in der man selbst lebt. Es wid im Westen einfach nicht verstanden, dass Luxus und Dekadenz jemanden nicht automatisch in unserem Sinne (westlich) Denken lassen. Dieses Zwiedenken der Saudis, indem widersprüchliche Dinge einfach zugleich parallel nebeneinander her existieren ist das Fundament des Königshauses wie der Saudischen Gesellschaft insgesamt. Das saudische Königshaus ist daher - unter anderem (!) - durchaus selbst Islamistisch und vertritt den Islamismus ganz offen, ungeachtet all des Zierrat außen herum, der uns davon ablenkt was sich dahinter befindet.

Noch darüber hinaus aber ist es völlig irrelevant, ob dem so ist oder nicht. Die praktische Realpolitik der Saudis ist seit Jahrzehnten der Export des radikalsten sunnistischen Islamismus in die ganze Welt, und eine überall nur destabiliserende und destruktive Rolle. Das reicht übrigens weit über das Königshaus und die offizielle Staatspolitik hinaus, auch jede Menge sehr reiche Privatleute in Saudi Arabien und deren Untenrehmen betreiben aktiv diese Politik, welche ganz offen als ein Jihad zur Ausbreitung des Islam nach ihrem Verständnis gesehen wird.

Selbst wenn es also so wäre, wie du es hier beschreibst, und so ist es nicht, aber mal nur rein theoretisch angenommen dem wäre so, so ändert das rein gar nichts daran was die Saudis praktisch real tun. Destabilisieren, Destruktion, den Islamismus verbreiten. Die Erklärung, die oberste Spitze sei ja gar nicht so usw. ist daher nur ein Feigenblatt dass irgendwie die eigene Politik gegenüber den Ölarabern rechtfertigen soll.

Und dass die Saudis ach so zuverlässig liefern liegt einfach nur daran, dass sie für die Finanzierung all ihrer Taten und zugleich ihrer Dekadenz Unmengen von Geld brauchen, dass sie schlicht und einfach nicht anders her kriegen.

Selbst wenn man es völlig frei von jedweder Moral und Ethik betrachtet, könnte man überspitzt sogar sagen, dass selbst der Iran in Wahrheit weniger unser Feind ist als die Ölaraber. Zynisch gefragt: warum also nicht Öl vom Iran kaufen?! Denn selbst das wäre noch konstruktiver (für die Stabilisierung des Iran im Inneren etc) und weniger schädlich für den Westen auf Lange Sicht als weiter sich in allen Bereichen immer weitergehend den Ölarabern auszuliefern.
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